Im Bauausschuss rannte der Vertreter des Klinikums mit seinen Erläuterungen zum geplanten Ausbau offene Türen ein.
Klinikum LeverkusenAusschuss stimmt Planänderungen für Ausbau und umstrittene Zufahrt zu
34.000 stationäre Behandlungen hat das Klinikum Leverkusen im vergangenen Jahr durchgeführt. Mit seinen 740 Betten und 2400 Mitarbeitenden ist das Krankenhaus das größte in der Region zwischen Düsseldorf und Köln nach den beiden Unikliniken der Städte. Und da es perspektivisch weiter wachsen wird, um den Bedarf zu decken, – demnächst steigt die Zahl der Betten auf 800 – muss der Gebäudekomplex ausgebaut und besser erreichbar werden. Das ist der Hintergrund, vor dem der Bauausschuss des Stadtrates am Montagnachmittag über Änderungen des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans für das Areal beriet, auf dem das Klinikum steht.
André Schumann, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums, warb vor den Ausschussmitgliedern im Rathaus eindringlich für den Ausbau, insbesondere den aus seiner Sicht unabdingbare zweiten Zufahrtsweg zum Klinikum. Das ist bislang nur über die Straße Am Gesundheitspark für Rettungswagen wie Logistikfahrzeuge erreichbar.
Zwar ist inzwischen für Bauarbeiten ein zweiter provisorischer Zufahrtsweg quer durch ein Wäldchen vom Nordrand des Klinikumsgeländes zur Gustav-Heinemann-Straße gebaut. Dieser Weg quer durch einen Eichenhain soll aber aus Sicht des Naturschutzbeirats genau das bleiben: provisorisch. Denn die Baustraße führt durch das Landschaftsschutzgebiet Unteres Dhünntal.
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Schumann argumentierte im Ausschuss dagegen: „Nehmen Sie sich die Zeit und fahren morgens zwischen 8 und 9 Uhr zum Klinikum, dann sehen Sie dort eine enorme Verkehrsverdichtung.“ Aus den Reihen von SPD, CDU, Grünen und FDP kam Zustimmung zur für den Ausbau nötigen Änderung der Pläne. Die sehr engen Baugrenzen am Klinikum seien nicht zukunftsfähig, sagte etwa FDP-Mann Uwe Bartels. Roswitha Arnold von den Grünen betonte, dass es sich bei dem Ausbau um eine Leistung für die Infrastruktur der Stadt und der Region handele.
Markus Pott von Opladen Plus lehnte die Änderung der Pläne hingegen ab, ebenso Benedikt Rees von der Klimaliste, der an das Votum des Naturschutzbeirats erinnerte. Es sei aus „umweltfachlicher Sicht nicht vorstellbar, wie die Ausbaupläne realisiert werden“ könnten, so Rees.
Der Ausschuss stimmte der Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans für das Klinikumsgelände schließlich mehrheitlich zu.