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WeiberfastnachtDas sagen Stadt, Klinikum und Feuerwehr zum Karnevalsauftakt in Leverkusen

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Mehrere Hundert Jugendliche stehen kostümiert auf dem Lindenplatz in Schlebusch.

Mehrere Hundert Jugendliche trafen sich am Lindenplatz in Schlebusch.

Die Weiberfastnacht-Bilanz des Klinikums Leverkusen fällt gemischt aus. Die Polizei nahm in Schlebusch neun Anzeigen auf. Die Feuerwehr sprach von friedlich feiernden Jecken.

Während Polizei und Ordnungsamt die Lage vor allem am Schlebuscher Lindenplatz, einem bevorzugten Feierort jugendlicher Leverkusenerinnen und Leverkusener, an Weiberfastnacht noch als entspannt und weitgehend friedlich eingeschätzt hatten, wartete das Klinikum am Freitagmorgen zunächst mit einer anderslautenden Bilanz zum Geschehen am Vortag auf. Aus Sicht des Schlebuscher Krankenhauses falle sie „gemischt“ aus, hieß es zunächst in einer Pressemitteilung.

„Im Bereich der Erwachsenen“ sei es mit nur einer ambulant versorgten Person sehr ruhig gewesen, bei den jüngeren Karnevalisten jedoch nicht, lautete die Information am Morgen: „Deutlich mehr Jugendliche als vor Corona“ hätten in der Ambulanz des Klinikums Hilfe wegen Alkohol- oder Drogenmissbrauchs und Verletzungen nach Schlägereien gesucht. „Eine Person musste stationär versorgt werden“, schrieb eine Sprecherin.

Zunächst keine konkreten Zahlen genannt

Konkrete Zahlen wurden in der Mitteilung nicht genannt. Nach der Bitte um solche schrieb die Sprecherin: „Leider muss ich nach erneuter Rücksprache mit den Ambulanzen meine vorherige Information insoweit revidieren, dass es doch kein deutlicher (!) Anstieg bei den Kindern und Jugendlichen war.“ Dr. Joachim Eichhorn, Chef der Kinder- und Jugendklinik, sehe „die Fälle von Alkohol-/Drogenmissbrauch ähnlich wie in den Vor-Corona-Jahren“, führt die Sprecherin aus. „Es gab in diesem Jahr jedoch eine größere Anzahl von Jugendlichen, die unfallchirurgisch in der Zentralen Notfallambulanz versorgt werden mussten.“

In der Zentralen Notfallambulanz und jener der Kinderklinik seien an Weiberfastnacht ein Erwachsener und 22 Jugendliche versorgt worden. Zahlen aus den Vorjahren könnten nicht genannt werden, so die Sprecherin des Klinikums. „Grundsätzlich zeigen sich beide Ambulanzen positiv davon unterstützt und entlastet, dass die Rettungs- und Hilfsorganisationen mit den Erste Hilfe-Zelten direkt vor Ort sind.“

Die Bilanz der Feuerwehr

Die Hilfe vor Ort wurde von 34 Einsatzkräften des Malteser-Hilfsdienstes gesichert. Die Leverkusener Feuerwehr zog über das Aufkommen beim Sanitätsdienst am späten Donnerstagabend Bilanz. Demnach seien bis 20 Uhr insgesamt 18 Personen in direktem Zusammenhang mit den Feierlichkeiten versorgt worden. Fünf von ihnen seien zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert worden.

Rettungskräfte stehen an Weiberfastnacht nahe dem Lindenplatz bereit, um Karnevalistinnen und Karnevalisten zu versorgen.

Rettungskräfte stehen an Weiberfastnacht nahe dem Lindenplatz bereit, um Karnevalistinnen und Karnevalisten zu versorgen.

Weil die Corona-Einschränkungen in den vergangenen Sessionen Karnevalsfeiern weitgehend verhinderten, habe die Feuerwehr an den Karneval-Hotspots der Stadt an Weiberfastnacht mit einem erhöhten Zulauf und damit auch einem höheren Einsatzaufkommen gerechnet, schreibt sie. „Dies hat sich glücklicherweise nicht bestätigt, das Einsatzaufkommen im Rettungsdienst lag mit 63 Einsätzen im wochentagsüblichen Rahmen.“

Die zufriedene Bilanz der Feuerwehr: „Alles in allem war es ein sonniger und relativ ruhiger Weiberfastnacht-Donnerstag mit überwiegend friedlich feiernden Jecken.“

Die Bilanz des Ordnungsdienstes

Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Leverkusen zog ebenfalls Bilanz. Demnach mussten in der Schlebuscher Fußgängerzone 95 Jugendliche unter 18 Jahren alkoholische Getränke oder Tabakwaren abgeben. Im Rahmen des Jugendschutzes seien von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 401 Präventivgespräche geführt worden. Nur sechs Verstöße gegen das Glasverbot wurden von Ordnungsdienst und Polizei festgestellt. Wildpinklerinnen und Wildpinkler gab es kaum, die meisten Feiernden machten demnach von den Toilettenhäuschen Gebrauch – es wurden nur drei Fälle wilden Urinierens mit Verwarnungen geahndet.

33 Platzverweise seien von Ordnungsdienst und Polizei ausgesprochen worden, um unerwünschten Belästigungen oder Auseinandersetzungen entgegenzuwirken. Neun Anzeigen nahm die Polizei unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Taschendiebstahls und Beleidigung auf.

Bei einem Einsatz, schreibt die Stadt, sei ein Mitarbeiter des Ordnungsdienstes angegriffen, aber „nicht schwerwiegend verletzt“ worden.