Die Liste derer, die nach der Havarie des alten Schiffes eine neue Autofähre zwischen Köln-Langel und Hitdorf fordern, wird länger.
„Fritz Middelanis“Gruppe der Befürworter für neue Autofähre wächst in Leverkusen und Köln
Auch aus Köln kommen jetzt Stimmen, die sich mit der Hitdorfer Fähre beschäftigen. Sie alle fordern den Erhalt einer Fährverbindung, die nicht nur Radfahrer und Fußgänger transportieren kann, sondern auch Autos, Traktoren und Anhänger.
Die zuständige Chorweiler Bezirksvertretung hat sich dazu in einer aktuellen Stunde festgelegt: Die Fähre sei unverzichtbar. In einer Resolution hat sich das Gremium einstimmig dazu bekannt, dass die Rheinfähre Köln-Hitdorf in bisheriger Form als Auto- und Fußgängerfähre erhalten bleiben soll.
„Fritz Middelanis“ transportiert 50.000 Autos pro Jahr
Die Stadt Köln soll sich als Gesellschafter der HGK für eine langfristige Sicherung des Betriebs der Fähre einsetzen, so die Bezirksvertretung. Alle beteiligten Akteure, besonders die Bürgervereine und Landwirte, sollen schnell gemeinsam nach einer Lösung suchen. Sie sei für langsame größere Fahrzeuge und in manchen Zeiten die einzige Möglichkeit, den Rhein zu überqueren. Die Kommunalpolitiker in Köln-Chorweiler fordern in ihrer Resolution, die finanziellen Gründe, die zur Stilllegung der Rheinfähre geführt hätten, transparent prüfen zu lassen.
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In der Saison 2021/2022 habe die „Fritz Middelanis“ 50.000 Autos, 60.000 Fahrräder und 190.000 Fußgänger transportiert, heißt es in der Resolution.
Kölner Grüne sind sich mit der Leverkusener CDU einig
Die Grünen aus Köln-Nord verweisen darauf, dass der Fährbetreiber „Häfen und Güterverkehr Köln AG“ (HGK) sich im eigenen Geschäftsbericht selbst rühme, „mit ihrer Investitionsstrategie Maßstäbe für die Branche“ zu setzen und dass sich der Ergebnisbeitrag der „HGK Shipping“ zum Konzernergebnis hervorragend entwickelt habe und 2022 alle Erwartungen übertroffen habe.
Die Grünen von der anderen Rheinseite schreiben, dass es jetzt gelte, diesen Ansprüchen gerecht zu werden und mit einer neuen, zuverlässigen Fähre nachhaltig in die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger im Kölner Norden zu investieren. Forderungen sind, dass die Stadt Köln das von ihrer Tochter HGK einfordern soll und dass die Städte Köln und Leverkusen in der Sache kommunizieren sollen.
Das entspricht im Prinzip den Forderungen der Bürgerliste, von Opladen Plus, der Einzelvertreterin Gisela Kronenberg und der Leverkusener CDU, die den Kauf einer gebrauchten Fähre ins Gespräch gebracht hat. SPD, Grüne und die Verwaltung in Leverkusen halten eine reine Fußgänger- und Radfahrerfähre für ausreichend. Die könnte ganz normal im Nahverkehr und übers Deutschlandticket nutzbar sein. Einer Schätzung der Verwaltung nach soll die Fußgänger- und Radfähre mit Batterie-Betrieb über 15 Jahre ein Minus von 1,8 Millionen Euro verursachen, alle anderen Lösungen sollen teurer sein.
Die Liste der Befürworter einer Auto- und Fußgängerfähre wird jedoch auch in Leverkusen länger, der Bürgerverein „Leben in Hitdorf“ führt an, dass deren Wegfall für die meisten Landwirte existenzbedrohend wäre. Die Fähre habe eine historische Dimension. Der Verein schreibt: „Gerne werden wir die Betreibergesellschaft durch eine Spendenaktion bei der Neu-Ersatzbeschaffung unterstützen.“ Bereitschaft, Interesse und Spendenzusagen lägen bereits vor.