Diese Fällung darf einfach nicht durchgeführt werden. Ich bin sprachlos über diese Überlegung. In der heutigen Zeit muss doch jeder Baum erhalten bleiben. Insbesondere, wenn dieser kerngesund ist. Der Ausbau des Kreisverkehrs kann dann einfach nicht erfolgen. Wobei der Nutzen soundso äußerst fragwürdig erscheint. Hier könnte Leverkusen endlich mal Farbe bekennen für die Natur. Also bitte, liebe Stadtväter, dieser Baum muss erhalten bleiben!
Wieder einmal soll ein Baum in dieser Stadt gefällt werden! Diesmal ist es die wunderschöne Eiche am Rennbaumbaumkreisel. Der Kreisverkehr soll verlegt werden. Dabei geht es um Stoßzeiten, morgens und nachmittags, ansonsten läuft der Verkehr! Was ich dabei nicht verstehe: Es gibt Schnellbusse, Leihräder oder Fahrgemeinschaften, damit der Individualverkehr reduziert wird, ein Gebot in Zeiten des Klimawandels. Vielleicht sollten wir anfangen diese Möglichkeiten zu nutzen, der Verkehr am Kreisel würde fließen und dieses Bild von einem Baum dürfte am Leben bleiben und uns weiter erfreuen!
Ulla FischerLeverkusen-Rheindorf
Die Millenniums-Eiche für einen Versuch fällen? Grotesk!
Dem Umbau des Kreisverkehrs liegt ein Gutachten aus dem Jahr 2017(!) vor. Ob der Umbau etwas bewirkt, ist zudem unklar. Die Kosten wurden mal mit 1,4 Millionen Euro beziffert, heute dürften es bestimmt zwei Millionen Euro werden. Für einen Versuch? Und wenn der gewünschte Effekt ausbleibt, was dann? Sagt man sich dann bei Stadt und TBL: „Na ja, sind zwar zwei Millionen verschwendet worden und den Baum mussten wir auch fällen, aber wir haben es ja versucht. Schade“? Vor allem vor dem Hintergrund der Verkehrswende (ähm, Leverkusen, was war das denn noch?) ist so eine Vorgehensweise, gelinde gesagt, grotesk.
Frank Buse Leverkusen-Schlebusch
Ich bin schockiert
Hat Leverkusen den Knall noch immer nicht gehört? Da soll schon wieder ein gesunder Baum gefällt werden, damit es den Autofahrern besser geht, obwohl das noch nicht einmal sicher ist. Jeder gesunde Baum verdient besondere Pflege und Schutz für die Bewohner unserer stark belasteten Bevölkerung. Die CO2-Werte steigen weiter, aber die freie Fahrt der Autos wird immer noch gefördert. Lasst den Baum stehen!
Sigrid Oehmig Leverkusen-Bergisch Neukirchen
Das Gegenteil von Verkehrswende
Wenn doch Leverkusens Problem nur dieser eine Baum wäre! Ja, es ist schade, aber in einer Stadt ohne Baumschutzsatzung fällt ein Baum weniger nun auch nicht mehr ins Gewicht.
Sehr viel größere Auswirkungen wird haben, dass mit dem Kreisverkehr mal wieder für das Gegenteil einer Verkehrswende gebaut wird. Wieder scheint oberstes Ziel von Leverkusener Politik, Stadtverwaltung und Technische Betriebe Leverkusen (TBL) zu sein, noch mehr Pkw-Verkehr in und durch die Stadt zu schleusen. Denn „mehr Kapazität“ gibt’s nur für Autos. Fußgänger und Radfahrer dagegen müssen noch mehr Fahrspuren überqueren, noch häufiger warten, und leben künftig noch gefährlicher. Der derzeitige morgendliche Stau ist der größte Sicherheitsfaktor für die Schulkinder, die nicht per Elterntaxi sicher durch den Kreisverkehr gebracht werden. Eine Beschleunigung des Autoverkehrs, verbunden damit, die Radfahrer weiter aus dem Blickfeld der Autofahrer herauszuführen, wird es jedenfalls nicht besser machen (der Berliner Platz lässt grüßen).
Zugegeben, wie beim Baum passt es ins Gesamtkonzept. Auch die nagelneue (Nicht-Rad-)Verkehrsplanung in der Neuen Bahnstadt treibt ja jedem nicht vollends abgestumpften Radfahrer die Tränen in die Augen. Insofern fällt ein weiterer autogerechter Umbau auch hier eigentlich nicht mehr ins Gewicht.
Wieso lese ich nicht mal in der Zeitung „Morgendlicher Stau aufgelöst“? Wieso nicht? Ach ja, Leverkusen…
Christoph BlöcherLeverkusen-Bergisch Neukirchen
Eine Verpflanzung muss doch möglich sein
Die Millenniums-Eiche am Rennbaumplatz droht Artikel 7 des Kölschen Grundgesetzes zum Opfer zu fallen. Dieser lautet: „Wat wells de maache?“. Im Sinne von „Füg dich in dein Schicksal.“ Es ist zum Heulen und kann bei näherer Betrachtung auch so nicht richtig sein.
Das Grünflächenamt, seinerzeit verantwortlich für die sachgerechte Pflanzung der Eiche, erklärt nun wortreich und sachkundig, warum dieser Baum nicht umgesetzt werden kann. Es wäre viel schöner gewesen, wenn die schlampige Arbeit der früheren Kollegen zum Anlass genommen worden wäre, nun ordentlich Ehrgeiz zu entwickeln und die Scharte auszuwetzen. Es kann einfach nicht wahr sein, dass mit etwas Vorbereitung ein Wurzelballen, der auch noch deutlich kleiner gewachsen ist als erwartet, nicht fachmännisch ausgehoben werden kann. Da hat die Menschheit schon ganz andere technische Herausforderungen gemeistert.
Liebes Grünflächenamt, liebe Vertreter aus Bezirk und Rat: Nachhaltigkeit geht anders. Der Begriff ist kein Versatzstück für Sonntagsreden und Wahlprogramme, sondern beschreibt eine Aufgabe, die sich uns allen täglich stellt. Die Millenniums-Eiche wäre nicht der erste Baum, der von einem nicht ganz einfachen Standort aus mit Erfolg umgesetzt werden könnte. Mit etwas Ehrgeiz (und vielleicht mit ein wenig mehr Arbeit als ursprünglich erwartet) muss das doch zu machen sein.