Die Aktion Lichtermeer hat Oktay Bahar, Leiter der Notaufnahme, ins Leben gerufen.
LichtermeerAm Klinikum Leverkusen kommt der Weihnachtsmann per Drehleiter
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Weihnachtsmann und Engel bringen Freude zu den Kindern der Klinik.
Copyright: Dominik Scholz
Vor den Fenstern der Kinderklinik drängten sich kleine Gesichter, neugierig und voller Erwartung. Der Moment, auf den sie gewartet hatten, war gekommen.
Bunt beleuchtete Einsatzfahrzeuge rollen langsam durch den Park, Blaulichter werfen blinkende Reflexionen auf die Fassaden. Das Highlight des "Lichtermeers" kommt per Feuerwehr-Drehleiter: In ihrem Korb stehen der Weihnachtsmann und ein Engel, die so hoch hinausfahren, bis sie auf Höhe der Kinderzimmer schwebten. Von dort aus winkten sie den Kindern zu, die in ihren Schlafanzügen auf den Balkonen stehen und staunend nach oben blicken. Später werden der Engel und der Weihnachtsmann wieder abgesetzt – natürlich erst, nachdem sie ihre Schokoladen-Weihnachtsmänner verteilt haben.
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Oktay Bahar organisierte bereits zum dritten Mal diese Veranstaltungen.
Copyright: Dominik Scholz
Oktay Bahar, Leiter der Notaufnahme, erzählt, wie diese besondere Aktion entstanden ist: „Ich habe das in anderen Städten gesehen, wo Feuerwehr und Hilfsorganisationen so etwas organisiert haben. Dann habe ich Kollegen von unserer Feuerwehr geschrieben und gefragt, ob wir das nicht auch für unsere Kinderklinik machen können.“ Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Die waren sofort Feuer und Flamme – im wahrsten Sinne des Wortes.“
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Größtes Lichtermeer aller Zeiten
In diesem Jahr sei das Lichtermeer größer gewesen als jemals zuvor. Fast 20 Fahrzeuge hätten sich beteiligt. „Die Kinderaugen waren am Glühen“, berichtete Bahar. Und genau das sei es, worauf es ankomme.
Viele der Kinder verbringen die Weihnachtszeit im Krankenhaus, einige von ihnen dauerhaft. „Die Kleinsten der Kleinen glauben an das Gute in der Welt. Diesen Glauben wollen wir erhalten“, so Bahar. Besonders schwerkranke Kinder sollten spüren, dass sie nicht allein sind. „Wir wollten ihnen einen anderen Abend bieten – eine Ablenkung. Und ich glaube, das ist uns gelungen.“
Als Bahar von den Reaktionen der Kinder erzählt, wird deutlich, wie viel ihm die Aktion bedeutet. „Ich sage nur: leuchtende Augen, lachende Gesichter. Eltern, die sich freuen. Aber das Wertvollste ist die Ablenkung von der Krankheit."
Ein Erlebnis hat sich ihm besonders eingeprägt: „Wir kamen in ein Zimmer, wo ein schwerkrankes Kind lag, mit vielen Infusionsschläuchen. Die Mutter sagte, es habe die letzten Tage nur geschlafen. Aber als wir kamen und das Kind uns sah, war es wie vorher. Es ist aufgestanden, hat gelacht. Man konnte das Glück in seinem Gesicht sehen.“
Ein Projekt, das verbindet
Das Lichtermeer sei für Bahar und viele seiner Kollegen ein Herzensprojekt. „Einige Kollegen haben ihre Kinder mitgebracht, um die Aktion zu unterstützen. Die Hingabe der Feuerwehr, der Polizei und des THW ist beeindruckend. Sie machen das alle ehrenamtlich.“ Auch die Klinikleitung stehe voll hinter der Aktion.
Wie es weitergeht? „Natürlich möchten wir das fortsetzen. Es wird leider immer wieder Kinder geben, die über Weihnachten im Krankenhaus bleiben. Nächstes Jahr eröffnet unsere Kinderpalliativstation, wo wir eine besondere Gruppe von Kindern versorgen werden. Ich hoffe sehr, dass wir auch dann gemeinsam mit Feuerwehr, Polizei und THW für ein bisschen Licht sorgen können.“