Leverkusen – Ein grüner Kittel, ein Piepser in der Tasche und immer ein Lächeln im Gesicht – Susanne Kraft von den Grünen Damen bereitet Patienten im Klinikum Leverkusen mit ihrer Hilfe eine Freude. „Die Grünen Damen haben Zeit für die Patienten – das ist das Wichtigste“, erklärt sie.
Kraft ist seit zehn Jahren Leiterin der Grünen Damen. Die Frauen der ehrenamtlichen ökumenischen Krankenhaushilfe machen kleinere Besorgungen, gehen mit den Patienten spazieren und haben ein offenes Ohr für die Kranken. „Auch, wenn ein Patient mal raus möchte und nicht mehr alleine gehen kann, begleiten wir die Person im Rollstuhl“, sagt Kraft. „Manchmal sitzen wir auch einfach nur am Bett und hören zu.“
Seit 41 Jahren besuchen die Frauen die Kranken im Klinikum. Gestartet ist die Organisation damals mit rund 70 ehrenamtlichen Helferinnen. Momentan gibt es 15 grüne Damen, die sich für die Kranken Zeit nehmen.
„Heutzutage ist es schwieriger geworden, neue Leute zu finden. Hinzu kommt, dass man offen auf die Patienten zugehen muss. Und die Krankenhaus-Atmosphäre ist auch nicht für jeden was“, so Kraft.
Auch Männer willkommen
Umso mehr freut sie sich, wenn jemand bei den Grünen Damen mit dabei sein möchte. „Bei uns kann jeder mitmachen, auch Männer sind herzlich willkommen.“
Elke Arnold hat ihren ersten Tag bei den Grünen Damen. Sie möchte sich ehrenamtlich engagieren und wurde über das Freiwilligenzentrum Lupe an die ökumenische Krankenhaushilfe vermittelt. „Es gibt so viele Alleinstehende, die niemanden mehr haben. Deshalb glaube ich, dass man mit der Arbeit hier vielen Menschen eine Freude bereiten kann“, sagt sie.
Kraft und Arnold betreten das Patientenzimmer, in dem Marianne von Gent liegt. „Schönen guten Tag, wir sind die Grünen Damen und wollten Fragen, ob wir ihnen irgendwie helfen können“, fragt Arnold. Die Patientin freut sich über den Besuch und ist begeistert von der Arbeit der ökumenischen Krankenhaushilfe. „Das ist ein ganz tolles Ehrenamt, die Frauen sind nicht mehr wegzudenken.“
Auch für Kraft ist die Arbeit im Klinikum etwas Besonderes. „Wenn es mir keinen Spaß machen würde, könnte ich hier nicht arbeiten“, erklärt sie. Jede Dame hat einen bestimmten Tag in der Woche und besucht immer die gleichen Stationen von morgens neun Uhr bis mittags. Jeder Patient bekommt dabei so viel Zeit, wie er möchte und braucht. „Bei uns gibt es keine Zeitschaltuhr. Es kann sein, dass man alle Stationen schafft oder auch nicht.“
Die Pflegekräfte können die Frauen auch anpiepsen, wenn ein Patient etwas Dringendes braucht. Kraft freut sich über die meist sehr positiven Reaktionen der Patienten. „Man hört auch immer wieder, wenn man aus dem Zimmer geht und dabei ist, die Tür zu schließen, wie die Patienten zueinander sagen ´das ist aber schön, dass es die gibt´.“
Wer sich für die Arbeit der Grünen Damen interessiert, kann sich bei dem Freiwilligenzentrum Lupe unter der Rufnummer 0214 / 52 72 3, via E-Mail und im Internet melden.
www.lupe-lev.de
info@lupe-lev.de