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Leverkusen in Schwarz-RotEis, Gebäck – und das erste „Meisterbaby“

Lesezeit 3 Minuten
"Meisterbaby" Rayan

"Meisterbaby" Rayan wird mit Geschenken begrüßt.

Die Stadt im Meisterfieber – überall kommt Schwarz-Rot zum Vorschein.

Die Mitarbeitenden in der Filiale der Bäckerei Kretzer in Fettehenne winken schon am Mittag ab: Meister-Berliner? Schon alle ausverkauft. Ein Anruf in der nächsten Filiale in Steinbüchel ergibt: Fünf Stück des schwarz-rot dekorierten Gebäcks sind hier noch vorrätig. „Wir hatten heute 20 da“, sagt Filialleiterin Melek Kaleli. „Die verkaufen sich sehr sehr gut.“

Gefüllt sind die Berliner mit einer Mehrfruchtfüllung. „Nicht zu süß, das mögen die Leute“, sagt Kaleli. Auch zu Karneval seien die Berliner ein Verkaufsschlager. In der schwarz-roten Meisterausgabe finden sie jetzt ebenfalls viele Fans.

Melek Kaleli in der Bäckerei Kretzer mit Meister-Berlinern

Melek Kaleli in der Bäckerei Kretzer mit Meister-Berlinern

Auch im Eiscafé Minini in Schlebusch sind um 12 Uhr trotz sieben Grad und Regen bereits die ersten Kugeln Meister-Eis des Tages verkauft. „Wir haben eine Woche lang überlegt und ausprobiert, was wir machen können“, sagt Jusuf Sinani. Herausgekommen ist ein schwarz-roter Mix aus Brownie- und Himbeereis. Das sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch, verspricht der Eisverkäufer im Meister-Shirt.

Jusuf Sinani serviert im Eiscafé Minini im Meister-Shirt das Meistereis

Jusuf Sinani serviert im Eiscafé Minini im Meister-Shirt das Meistereis

Seit Sonntagvormittag ist die Variante in der Verkaufstheke, so siegesbewusst war man da schon. „Am Sonntag haben wir sehr viel davon verkauft“, erzählt Sinani, der sich für Leverkusen freut und vor allem auch für seinen Landsmann, den Schweizer Granit Xhaka.

Geburt drei Stunden nach Schlusspfiff

Am 1. Januar jeden Jahres meldet das Klinikum, welcher neuer Erdenbürger es im neuen Jahr als Erstes auf die Welt geschafft hat und das Prädikat „Neujahrsbaby“ erhält. Für Leverkusen ist mit dem Schlusspfiff am 14. April eine neue Zeitrechnung gestartet, das rechtfertigt auch ein neues Prädikat: Das erste „Meisterbaby“. Es ist ein Junge, er heißt Rayan und hat um 22:20 Uhr, exakt drei Stunden nach Schlusspfiff das Licht der Welt erblickt. „Das ist natürlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen“, sagen die glücklichen Eltern Mona Mohamed Ali Khalil und Mamdouh E.

Das Paar aus Leverkusen habe bis zuletzt ebenfalls alle vier Daumen für die Werkself gedrückt, erklärt das Klinikum. Nun haben Sie doppelten Grund zur Freude, wie auch der große Bruder, der sich ebenfalls über sein Geschwisterchen freut. Vom Klinikum Leverkusen gab es als „Willkommen-auf-der-Welt-Geschenk“ einen schwarz-rot-gestreiften Baby-Body, „in dem Rayan künftig zu einem echten Bayer-04-Fan heranwachsen kann“, heißt es in der Mitteilung.


„Der Rasen hat überlebt“

Dass sich im Fall der Meisterschaftsentscheidung ein Platzsturm nicht verhindern lassen würde, davon waren die Verantwortlichen bereits im Vorfeld ausgegangen. Große Sorgen hatte man sich aber über den wertvollen Hybridrasen gemacht. Denn das Gemisch aus Natur- und Kunststoffhalmen wurde im Sommer 2020 für eine Million Euro verlegt und kostet pro Jahr knapp 800.000 Euro Unterhalt. Dafür wurde das Spielfeld bereits in den vergangenen zwei Jahren als „Pitch of the Year“ ausgezeichnet: dem besten Platz der Bundesliga-Saison. Da auf diesem auch in dieser Saison noch einige wichtige Heimspiele auszurichten sind – darunter eventuell ein Europa-League-Halbfinale – hatten Verein und Fanvereinigungen dringend darum gebeten, keine Rasenstücke als Andenken mitzunehmen.

Und tatsächlich, schon um kurz vor Mitternacht der Meisternacht gibt Georg Schmitz, seines Zeichens Headgreenkeeper der Bay-Arena, über soziale Medien Entwarnung: „Der Rasen hat überlebt.“ Medienchefin Valeska Homburg bedankt sich für die „große Disziplin unserer Fans“, das Heimspiel gegen Stuttgart in zwei Wochen sollte wieder auf einem „hervorragenden Platz“ stattfinden können. Selbst der Elfmeterpunkt, sonst eine besonders beliebte Trophäe, ist Stunden nach Spielschluss noch da, von wo aus Victor Boniface mit dem Treffer zum 1:0 die große Party eingeläutet hatte. Besonders viel Liebe bekommt er dennoch: Viele Fans pilgern dorthin und streicheln liebevoll über das weiße Fleckchen Erde.