Am Sonntag wurde an einer Brücke über dem Willy-Brandt-Ring eine besondere Lärmschutzwand eingesetzt
Lärmschutz an BahnbrückenAn der ältesten Leverkusener Strecke soll es leiser werden
Die letzten Lücken in der Lärmschutzwand an der Bahnstrecke durch den Bahnhof Leverkusen-Mitte werden geschlossen. Am späten Sonntagabend hat die Bahn neben der bestehenden Eisenbahnbrücke über den Willy-Brandt-Ring ein großes Metallgestänge eingesetzt, das die Lärmschutzwand tragen soll.
Das Problem an nachträglich einzubauenden Lärmschutzwänden ist, dass die Brücken aus der 1980er-Jahren nicht für die Nachrüstung mit solchen Lärm schluckenden Alu-Wänden geeignet sind. Vor allem wegen des Winddrucks, den sie aushalten müssen, brauchen sie eine vernünftige Befestigung.
Dazu müssen eigene kleine Stahlbrücken extra für die Wände neben die Eisenbahnbrücken gesetzt werden, die die Wände tragen. Für solche vorgesetzte Bauwerke werden eigene Fundamente gegossen, die in diesem Fall zehn Meter tief gegründet werden.
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Das Leverkusener Grün hat die Stadt selbst ausgesucht
Der Einbau der grünen Stahlteile geschah am Sonntag zwischen der Carl-Duisberg-Straße und der Edith-Weyde-Straße. Das Stahlteil ist 35 Tonnen schwer und man habe zwischen den Bäumen und den Straßenlaternen ziemlich genau zirkeln müssen, um es in Position zu bekommen. Noch sind die Aluminiumwände nicht eingesetzt worden.
Ende Mai wird man in der Kolonie Eigenheim den Lärm schluckenden Effekt wahrnehmen, denn dann ist die nächste Sperrpause, an der der Zugverkehr für ein paar Stunden angehalten wird, denn nur dann können die Aluminiumwände eingesetzt werden. Im Mai, während dieser Sperrpause, sollen die nächsten Lärmschutzwände an der Manforter Straße und an der Rathenaustraße eingesetzt werden.
Weil der Willy-Brandt-Ring ein bedeutender Rettungsweg der Feuerwehr von der Wache zum Chemiepark ist, musste es am Sonntag möglichst schnell gehen. Um 23.55 Uhr sei man schließlich fertig gewesen, sagt Michael Kolle, der technische Gesamtprojektleiter für die neue RRX-Strecke.
Die Lärmschutzwände an der Bahnstrecke in Leverkusen sind grün; die Farbe habe sich die Stadt selbst ausgesucht, sagt Projektleiter Kolle. Das Grün ist die Stadtfarbe, von einem namhaften Designbüro festgelegt. Die Höhe der Lärmschutzwände in Leverkusen variieren je nach Abschnitt zwischen zwei und sechs Metern.
450 Züge plus acht Güterzüge fahren offiziell täglich auf dieser Strecke (Köln-Duisburg) durch Leverkusen, im Jahr also etwa 165.000 Fahrten. Die Eisenbahnstrecke durch Wiesdorf und Küppersteg ist eine der ältesten Fernbahn-Strecken in Deutschland; als sie 1845 eröffnet wurde, hieß sie Köln-Mindener Eisenbahn. (rar)