Leverkusener können auf Fahrrädern wieder Kilometer für ihre Stadt sammeln. Der Umweltdezernent hatte einen besonderen Appell an Radfahrer.
„Jeder Kilometer zählt“Stadt und ADFC bewerben Stadtradeln in Leverkusen
Am Sonntag, 21. Mai, beginnt in Leverkusen die achte Ausgabe des „Stadtradelns“. Gemeinsam mit dem ADFC hat die Stadt Leverkusenerinnen und Leverkusener dazu aufgerufen, daran teilzunehmen. „Es ist nicht nur ein Wettbewerb, wir wollen auch Anreize schaffen, sich von der Automobilität hin zur vernetzten Mobilität zu bewegen“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath.
Teilnehmende von Stadtradeln sammeln in Teams bis zum 10. Juni Kilometer mit dem Rad. Diese werden zusammengezählt und gehen für Leverkusen in den Wettbewerb mit anderen Kommunen. Die besten Leverkusener Teams erhalten im Herbst Preise, nachdem alle Kommunen ihre internen Wettbewerbe abgeschlossen haben. Fahrradtaschen, ADFC-Bücher und Gutscheine warten auf die Gewinner.
Richrath, der mit bisher sechs weiteren Personen in der Gruppe „01 und Friends“ antritt, sagte mit Blick auf die Verkehrswende: „Wir müssen Tempo aufnehmen. Wir führen große Diskussionen über Autobahnen, die uns die Stadt verpesten. Fahrräder müssen Raum auf den Straßen wieder bekommen.“ Dabei spielte er auf die roten Fahrräder des Bayer-Werks an, die im 20. Jahrhundert einst das Stadtbild prägten.
Stadt ist bei Verbesserungen auf Fahrradfahrer angewiesen
Auch Umweltdezernent Alexander Lünenbach kann sich an die roten Fahrräder erinnern: „In den 60er- und 70er-Jahren ist Leverkusen als autogerechte Stadt entwickelt worden. Jetzt versuchen wir für das Fahrrad Meter für Meter zurückzuerobern. Mobilität und Klimaschutz gehören zusammen.“
Er ermutigte Bewohner, ihre Beschwerden der Stadt mitzuteilen: „Teilen Sie uns mit, wenn ein Radweg nicht im richtigen Zustand ist oder wenn eine Ampelschaltung verbessert werden sollte. Einfache Verbesserungen lassen sich nur mit den Menschen gestalten, die selber Fahrrad fahren.“
Der Fahrradklima-Check habe bereits „sehr deutliche Hinweise“ gegeben, was Radfahrern in Leverkusen fehlt, so der Umweltdezernent weiter. Ende April war der ADFC zu dem Ergebnis gekommen, dass sich seit der letzten Untersuchung keine Verbesserungen in der Förderung des Radverkehrs ergeben haben. Note 4,1 und nur Mittelmaß im Vergleich zu ähnlich großen Kommunen hieß das ernüchternde Fazit der Studie.
ADFC Leverkusen: „Jeder Kilometer zählt“
Christiane Jäger, Fachbereichsleiterin Mobilität und Klimaschutz der Stadtverwaltung, stellte die Fahrradtouren vor, die in Zusammenarbeit mit dem ADFC angeboten werden. „Mit ein bisschen Spaß und Freude möchten wir die Menschen motivieren, die sonst nicht viel Fahrrad fahren.“ Vom Wasserturm bis zum Bienenhotel führen die Routen zu Orten, die die Klimathemen der Stadt veranschaulichen.
Ulrich Rüdiger vom ADFC Leverkusen rief Interessierte dazu auf, sich an bereits bestehenden Gruppen zu beteiligen oder ihre eigene Gruppe zu gründen: „Jeder Kilometer zählt.“ Zum Zeitpunkt der Erhebung am Montagmorgen hatten sich bislang 1036 Menschen in 114 Gruppen angemeldet.
Vor-Corona-Teilnehmerzahl ist das Ziel
Ziel der Stadt sei es, die Teilnehmerzahl der Vor-Coronazeit zu erreichen, so Jäger: „Gerade Schüler und Jugendliche wollen wir aus diesem Corona-Tief holen und auf die Fahrräder bringen.“ Deshalb kooperiere die Stadt mit Schulen, um dort das Stadtradeln präsenter zu machen.
Bis zum Start am Sonntag müssten sich noch viele Leverkusener beteiligen, um die Bestmarke von 3057 Teilnehmern im Jahr 2019 zu erreichen. Alle, die in Leverkusen wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder studieren, können für die Stadt Kilometer „erradeln“.
Die Anmeldung und die vorgestellten Fahrradtouren finden Sie auf der Website von Stadtradeln.