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Musikschule als Rathaus?Standortkonzept ohne Änderungen abgestimmt

Lesezeit 3 Minuten

Musikschule oder Rathaus? An der Zukunft für das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße scheiden sich im Stadtrat die Geister.

Leverkusen – Sechs Änderungsanträge zum von der Stadt vorgelegten, langfristigen Konzept für die Verwaltungsstandorte lagen im Stadtrat vor. Darüber wollte der Oberbürgermeister aber gar nicht abstimmen lassen. „Wir stimmen zuerst die Vorlage ab“, wollte Uwe Richrath beschließen, wenn diese eine Mehrheit fände, seien die anderen Anträge damit erledigt. „Das habe ich im Rat ja noch nie erlebt“, echauffierte sich Erhard Schoofs (Bürgerliste). Es müssten doch zuerst Änderungswünsche abgestimmt werden, damit diese dann in die Endfassung aufgenommen werden könnten.

Festzurren durch die Hintertür?

Und Bedenken gegen das Grundsatzkonzept gab es viele: Die FDP will weder die Musikschule zum neuen Rathaus machen, noch die City C verplanen. „Hier sollen Dinge schon einmal durch die Hintertür festgezurrt werden“, meinte Monika Ballin-Meyer-Ahrens. „Die City C jetzt schon als Verwaltungsstandort festzuschreiben wäre ein großer Fehler.“ In Sachen Musikschule bekommt die FDP Unterstützung von den Grünen: „Das Gebäude ist für viel Geld akustisch und räumliche für eine Musikschule ausgestattet worden“, sagt Roswitha Arnold „Einen Auszug halten wir für fatal.“

Eckpunkte des Standortkonzepts

Das Rathaus soll in das Gebäude der Musikschule an der Friedrich-Ebert-Straße verlegt werden. Die erst im Jahr 2010 über der Rathaus-Galerie bezogenen Etagen sollen spätestens in 15 Jahren frei gemacht werden. Ein Anbau soll genug Platz schaffen.

Die Musikschule soll dann in das Forum integriert werden. So war es bei der Planung vor über 50 Jahren vorgesehen, diese soll nun vollendet werden.

Aufgegeben werden sollen die Standorte Am Frankenberg und an der Miselohestraße. In Wiesdorf soll die Verwaltung im Elberfelder- und Barmer Haus sowie den Wiesdorfer Arkaden konzentriert werden. Die City C als zusätzlicher Standort sei eine Option. In Opladen soll der Standort Goetheplatz bleiben, geplant ist ein weiterer Bau in der Bahnstadt West.

Für Schlebusch bleibt die Villa Wuppermann erhalten. (stes)

Die Bürgerliste fordert eine Konzentration an zwei Standorten in Wiesdorf und Opladen und will Forum und Musikschule ebenso in ihrer bisherigen Form erhalten. Die Klimaliste schlägt noch einen anderen Weg ein und fordert von der Verwaltung, historische Gebäude zurückzukaufen oder entgegen der Planung zu behalten, die ehemalige Stadthalle am Fürstenbergplatz, den Lindenhof, in der Weiherstraße, das Straßenverkehrsamt in der Haus-Vorster-Straße.

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Bei aller Kritik gab es aber auch lobende Worte für das Papier: „Es ist wichtig, einmal aufzuschreiben, wo wir eigentlich hinwollen“, lobt Stefan Hebbel. Detailliert müsse man ohnehin im Einzelfall entscheiden, meint auch Milanie Kreutz (SPD). Opladen Plus ist sehr zufrieden. „Die Stadt braucht ein Gesicht, das nicht überzogen und aufgesetzt wirkt“, sagt Markus Pott. „Wir sind dabei.“

Letztlich setzte sich Uwe Richrath durch mit seiner Idee, die Originalfassung vor den Änderungswünschen abstimmen zu lassen – auch wenn es dafür eine gesonderte Abstimmung brauchte. Beidem wurde mehrheitlich zugestimmt.