Das als Villa Fürstenberg bekannte Hotel soll wiederbelebt werden – allerdings weichen die neuen Pächter vom alten Konzept ab.
Villa WeskottNeue Pächter gefunden – So geht es mit dem Hotel an der Opladener Stadthalle weiter
Es geht voran mit der Villa Weskott. Nachdem das Gebäude, das an die baufällige Opladener Stadthalle angrenzt, für einige Zeit leer stand, hat sich ein neuer Pächter gefunden. Für den sind die Räume des denkmalgeschützten Gebäudeteils von 1912, in dem zuletzt ein „Hotel Villa Fürstenberg“ ausgewiesen war, keine Unbekannte: Mit seiner Firma übernahm Bauunternehmer Ralf Hampe nach der Flutkatastrophe 2021 die Sanierungsarbeiten im Keller der Villa an der Rat-Deycks-Straße.
Die zogen sich – unter anderem wegen der Pleite eines Zulieferers, aber auch durch das scheinbare Desinteresse der chinesischen Eigentümer – hin. Doch als schließlich „der Punkt kam, an dem es hieß ‚Wir müssen uns trennen‘, merkte ich diese tiefe Verbundenheit zu dem Haus“, sagt Hampe. Und langsam seien da ein paar Ideen gewachsen.
Neue Ideen für Villa Fürstenberg: Airbnb, Monteurzimmer, Co-Working
Von der ursprünglichen Nutzung als Hotel habe er schnell Abstand genommen. „Das sind zwar tolle Räume“, so Hampe. Doch von Hotelbewirtschaftung, Personal und Zimmerpreisen habe er wenig Ahnung. Sein Geschäftspartner Hubert Kittlitz allerdings kenne sich mit Airbnb-Vermietungen aus – nun soll ein Teil der Räume als „Boardinghaus“ umfunktioniert werden, also ein Beherbergungsbetrieb, der wenig Personal benötigt und auch auf längere Aufenthalte von Privatgästen oder Geschäftsreisenden ausgerichtet ist.
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Andere Räume wolle er für seine eigenen Mitarbeitenden als Monteurzimmer nutzen. Die Suite könne als Co-Working-Space (gemeinsame Nutzung von Büroflächen) oder als Schulungsraum umfunktioniert werden.
Stadthalle Opladen: Pläne um Erlebnisrestaurant stehen weiterhin still
Viel ändern, sagt Hampe, könne er wegen des Denkmalschutzes an dem Gebäude nicht, wolle er aber auch nicht. Denn genau darein habe er sich ja verliebt. Neben der Herrichtung der Innenräume gehe es eher um die Erhaltung der Fassade, ein „paar energetische Sachen“, wie Dämmung des Dachs oder Isolierung der Fenster. Das Geländer über dem Portikus am Haupteingang, das vor zwei Jahren demontiert worden war, sei bereits ersetzt. Auch die Außenanlage und die Parkplätze – sie unterliegen nicht dem Denkmalschutz – werden herausgeputzt.
Obwohl Hampe und Kittlitz die Villa nun als Pächter wieder in Betrieb nehmen, ist der Komplex weiterhin als „einzigartiges Eventhotel“ für acht Millionen Euro beim gängigsten Online-Immobilienportal inseriert. „Das demotiviert ein bisschen“, sagt Hampe. Er habe langfristige Pläne mit dem Gebäude. Einen Blick, wenn auch bislang nur einen flüchtigen, habe er auch auf die angrenzende Stadthalle geworfen.
Schön ist das baufällige Gebäude, das bis zum Kauf durch die jetzigen Besitzer für Veranstaltungen genutzt wurde, zwar nicht. Von den Bürgerinnen und Bürgern werde es als „beschämend“ empfunden, das ergab eine Umfrage, deren Ergebnisse die CDU Opladen im Frühjahr in einem offenen Brief an den Bürgermeister offen legte. Getan habe sich seitdem nichts.
Die Pläne der Besitzer, aus der Festhalle ein asiatisches Erlebnisrestaurant zu machen, scheinen stillzuliegen. Die Kommunikation zwischen Stadt und Eigentümern verlaufe zäh. Das kennt auch Hampe, der sich dennoch – und bislang lediglich mit Handschlag – auf das Villen-Projekt einließ.
Dass nach einem erfolgreichen Neustart der Weskott-Villa auch das Thema Stadthalle wieder in den Fokus rücke, das hofft nun zumindest die CDU Opladen. „Wir drücken auf jeden Fall beide Daumen für ein gutes Gelingen“, sagt Matthias Itzwert, stellvertretender Bezirksbürgermeister für die Bezirksvertretung II.