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ProtestKulturszene agiert weiter gegen Leverkusener Sparpläne

Lesezeit 2 Minuten
Schloss Morsbroich (1)

Das Schloss Morsbroich

  1. Mögliche Sparmaßnahmen im Leverkusener Kultursektor sorgen weiter für hohe Wellen.
  2. Eine Petition gegen die Vorschläge erhielt bereits große Aufmerksamkeit weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Leverkusen – Mit einer weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktion will sich die Initiative Kultur Rettung gegen mögliche Einsparungen im städtischen Kulturetat wenden. Nach einer Kartenaktion vor dem Rathaus in Wiesdorf vor einer Woche, wollen an diesem Samstag ab 11 Uhr Kulturschaffende der freien Szene an zwei Standorten nacheinander in der Opladener Fußgängerzone Auszüge aus ihrer Arbeit präsentieren – vor der Aloysiuskapelle und in Höhe des Rewe-Marktes. Gegen 13 Uhr sollen Improvisationen einiger Ensemblemitglieder des Jungen Theater Leverkusen ein Höhepunkt der Aktion werden. Interessierte Bürger sollen sich bei dieser Gelegenheit über die aktuelle Kulturdebatte informieren und ihre Stimme für einen Erhalt einer starken und offenen Kultur in Leverkusen abgeben.

Weltweit im Netz geklickt

Während der Aufforderung der Stadtverwaltung, unter dem Titel „Kultur im Dialog“ Vorschläge zu Einsparmöglichkeiten im Kulturbereich einzubringen, bis zum Einsendeschluss am 3. April nur etwa 50 Bürger nachgekommen sind, vermeldet die „Offene Petition für den Erhalt des Museum Morsbroich“ im Internet nach fünf Wochen bereits 10 000 Unterstützer aus aller Welt, davon mehr als 2100 aus Leverkusen. Die Petition, die sich an Oberbürgermeister Uwe Richrath richtet, fordert: „Das Museum Morsbroich muss erhalten bleiben! Das kulturelle Erbe ist unsere Identität und kein verhandelbarer Finanzposten. Die Kultur darf in Zeiten knapper Kassen nicht unwiederbringlich geopfert werden.“

Großen Verlust befürchtet

Zu den Unterzeichnern der Petition, die dazu außerdem auch einen Kommentar im Netz veröffentlichen, gehört auch Professor Andres Lepik aus München, Direktor des Architekturmuseums in der Pinakothek der Moderne.: „Ich möchte hier ein Zeichen setzen, dass die öffentliche Hand, die Museen einrichtet, diese nicht irgendwann aus rein finanziellen Gründen wieder schließen darf. Museen sind Orte der öffentlichen Verständigung mit und über Kultur und keine wirtschaftlichen Unternehmen.“

Renate Ulrich aus Düsseldorf kommentierte: „Das Museum Schloss Morsbroich ist eines der wichtigsten Zentren zeitgenössischer Kunst in NRW. Den internationalen Ruf hat es seit seiner Gründung bis heute mit legendären Ausstellungen behaupten können. Eine Schließung wäre deshalb ein großer Verlust für NRW und die gesamte deutsche Kulturlandschaft.“ Und Stephan Letzel aus Leverkusen schrieb dort: „Das Museum Morsbroich ist mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen etabliert und erhaltungswürdig. Es sollte darüber nachgedacht werden, wie die Attraktivität des besonders schönen Standorts mit weiteren Angeboten noch verbessert werden kann.“ (ger)

www.openpetition.de/petition/online/offene-petition-fuer-den-erhalt-des-museum-morsbroich

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