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Schadstoffe in der KonstruktionAbbruch der Leverkusener Rheinbrücke wird heikel

Lesezeit 2 Minuten

Die Leverkusener Rheinbrücke.

  1. Die gefährlichen Stoffe in der Rheinbrücke bereiten Gerd Ziervogel sorgen.
  2. Der frühere Bauleiter bei Bayer hat den Abbruch des Hochhauses verantwortet.
  3. Ohne strenges Sicherheitskonzept wird auch der Rückbau der Brücke gefährlich. Lesen Sie hier, was getan werden muss.

Leverkusen – Asbest, Blei, PCB: Wer irgendwann die Rheinbrücke abbricht, muss vorsichtig sein. Die seit langem brüchig gewordene Konstruktion ist mit jeder Menge Schadstoffen belastet. Im Streit mit Straßen NRW hatte das Bauunternehmen Porr die Altlasten als Überraschung bezeichnet, zwischendurch eine enorme Verlängerung der Bauzeit um rund viereinhalb Jahre prognostiziert – und die Nachforderung von rund 263 Millionen Euro bei ursprünglichen Gesamtkosten von 373 Millionen für die Brücke wenigstens zum Teil mit den Altlasten begründet.

In der Auseinandersetzung zwischen Porr und Straßen NRW verschwand der Nachtrag zwar irgendwann in der Schublade, ohne dass sich das zerrüttete Verhältnis gebessert hätte und die Kündigung des Vertrags vermieden werden konnte. Was bleibt: Die Brücke kann nicht einfach so abgebrochen werden. Gerd Ziervogel macht sich deshalb Gedanken. Der inzwischen pensionierte ehemalige Chef der Bauabteilung von Bayer hat unter anderem das Hochhaus abbrechen lassen.

Nur mit Schutzausrüstung

Auch in diesem Sechziger-Jahre-Bau gab es Asbest, und in der Rostschutzfarbe war viel Blei. Das mit Asbest belastete Treppenhaus in der früheren Konzernzentrale „musste mit einer Belüftungsanlage versehen und konnte nur von Mitarbeitern mit Schutzausrüstung betreten werden“, erinnert er sich. Außerdem „wurde ein Bio-Monitoring der Arbeiter angeordnet, um die Vorbelastung und die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen verfolgen zu können“, berichtet Ziervogel dem „Leverkusener Anzeiger“.

Der Bauexperte kann sich nicht vorstellen, dass Porr von den Schadstoffen in der Brücke nichts gewusst hat: Seit Jahren sind Schweißer des Schachtbau Nordhausen in der Brücke, um sie zu stabilisieren. Für sie müsse es einen Plan für Sicherheit und Gesundheitsschutz geben – „dazu gehört eine Gefährdungsanalyse“, so Ziervogel. Darin werde untersucht, mit welchen Schadstoffen die Bauarbeiter in Berührung kommen können.

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Nach Angaben von Straßen NRW finden sich in der Vorlandbrücke asbesthaltige Pappen; in der Strombrücke wurde noch kein Asbest gefunden, dafür Blei in der Rostschutzfarbe des Brückenkastens, in dessen Innern seit Jahren geschweißt wird. Dazu kommt PCB im Außenanstrich und „sehr wahrscheinlich“ im Füllmaterial der Dehnfugen, steht im Brücken-Dossier von Landesverkehrsminister Hendrik Wüst. Der Abbruch sei aber beherrschbar, heißt es nach einer vertiefenden Untersuchung der Schadstoffe. Aber das Konzept dafür ist anspruchsvoll.