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US-Künstler im Museum MorsbroichLeverkusen bekommt sein eigenes Hexenhäuschen

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Nur einen Steinwurf weit vom Schloss entfernt entsteht das Witches' Cottage von Mark Dion.

Leverkusen – Auf die Frage, wie es ihm denn so gehe und wie die Sache mit seiner Hütte so voranschreite, sagt Mark Dion lapidar: „So far, so good.“ Übersetzt in etwa: Alles paletti soweit. Er ist zufrieden, der Mann aus Massachusetts in den USA, mit dem, was er hier auf der anderen Seite des Ozeans in Leverkusen vorgefunden hat. Er ist zufrieden mit dem Baufortschritt des von ihm entworfenen, so genannten Witches' Cottage.

Des Hexenhäuschens also, das derzeit nach seinen Plänen im Schlosspark Morsbroich aus knapp 7000 Holzteilen gebaut und das – soviel steht jetzt schon fest – ein Hingucker und eine Attraktion für zukünftige Besucherinnen und Besucher sein wird.

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Das Dach der derzeit noch im Bau befindlichen Hütte sieht tatsächlich aus wie der spitz zulaufende Hut einer Hexe.

Hogwarts und „Wizard Of Oz“

Warum? Weil das Witches' Cottage erstens wie eine bezaubernde Mischung aus dem sprechenden Hogwarts-Hut in den Harry-Potter-Romanen und -Filmen einerseits sowie der Hexenkopfbedeckung im Hollywood-Schinken „The Wizard Of Oz“ andererseits aussieht. Das dürfte Kinder- und Fanherzen erfreuen. Und weil es sich zweitens um ein Kunstwerk handelt. Dion, 61-jährig, ist schließlich ein bildender Künstler von internationalem Format. Ein Werk von ihm vor der Haustüre stehen zu haben, ist wahlweise ein Knaller wie eine Ehre wie etwas Besonderes.

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Mark Dion, Künstler aus Massachusetts/USA, richtet sein Witches' Cottage beim Leverkusen-Besuch anlässlich des Richtfestes höchstselbst ein.

Der Kontakt zu ihm kam zustande durch die Ausstellung zum Thema „Jäger und Sammler“, die 2014 im Museum Morsbroich gezeigt worden war und zu der Dion eine Arbeit – eine Jagdhütte – beigesteuert hatte. Der Kontakt riss nie ab.

Freundinnen des Museums

Und als die ehrenamtlich für das Museum tätigen Freundinnen des Museums, die auch den Museumsshop am Schloss betreiben und die alle paar Jahre Geld aufwenden, um dem renommierten Leverkusener Kunsthaus eine Skulptur für den Schlosspark zu schenken, vor einigen Jahren die Finanzierung eines weiteren Kunstwerkes in Aussicht stellten, kamen sie gemeinsam mit dem Team um den damaligen kommissarischen Museumsleiter Fritz Emslander auf Dion.

Der sagte nicht nein, sondern stürzte sich mit Hingabe in die Planungen – und präsentierte: Das Witches' Cottage.

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Noch wird am Hexen-Kunstwerk gearbeitet, im Oktober soll das Witches' Cottage dann fertig sein und eröffnet werden.

Verheiratet mit einer Hexe

Warum am Ende ausgerechnet ein solches Hexenhaus auf der Agenda stand, habe für ihn drei Gründe, wie er nun bei einem kurzen Leverkusen-Besuch anlässlich des Hütten-Richtfestes erklärte. Da sei zum einen sein Interesse, Kunst in Schlossgärten aus dem traditionell aristokratischen Kontext einer bürgerlichen Elite herauszulösen.

Da sei zudem sein Interesse am Feminismus, der nicht zuletzt in den USA und Europa viel mit Hexen, Hexenverbrennungen, Hexenverfolgungen zu tun habe.

Und da sei nicht zuletzt die Tatsache, dass er selbst, als ein von der Wissenschaft überzeugter Künstler, mit einer echten Hexe verheiratet sei – einer Naturheilerin, die auch „Witchcraft“, also spirituelle Riten – ausführe. Und sowieso passe ein solches Witches' Cottage hervorragend in dieses von der Natur geprägte Schloss- und Museumsumfeld.

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Gefüllt mit Fundstücken aus der Region

Entsprechend ist das Häuschen, das im Oktober fertig und im Beisein Dions eröffnet werden soll, im Innern gefüllt mit allerlei Naturkundlichem aus der Region: Auf Regalen stehen Fundstücke von hiesiegen Dachböden oder aus der Natur.

Das Periodensystem der Elemente ist in Runenform auf die Deckenbalken gemalt. Und täglich kommen neue Einrichtungsgegenstände und Ausstellungsstücke hinzu.

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Das Innere des Witches' Cottage ist befüllt mit Gegenständen aus dem Bereich der Natur und Naturheilkunde.

Die Hexe ist gerade ausgeflogen

Am Ende wird das Witches' Cottage allen Besucherinnen und Besuchern des Museums quasi rund um die Uhr zugänglich sein – zumindest bis vor die halbhohe Holztüre und die Fenster, durch die man hineinspingsen kann. „Das wird dann so aussehen, als ob die dort lebende Hexe nur mal eben ausgeflogen ist und gleich wieder zurückkommt“, sagt Emslander, der das Projekt antrieb und letztlich weit vor dem Amtsantritt des heutigen Museumsdirektors Jörg van den Berg initiiert hatte.

Letzterer betont denn auch, nichts zu diesem wunderbaren Stück Kunst beigetragen zu haben – und das Ganze einfach nur zu genießen: „Ich fange hier an und bekomme sofort ein solches Kunstwerk geschenkt.“ Besser gehe es ja nicht.