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KarriereendeTobias Schröter verlässt nach 14 Jahren den VfL Gummersbach

Lesezeit 4 Minuten

Grund zum Jubeln hatte Tobias Schröter mit dem VfL Gummersbach oft. Für die vielen Erfahrungen ist er dankbar.

Gummersbach – Die Nachricht kam nicht nur für die Fans des VfL Gummersbach überraschend, sondern auch für die Mannschaftskollegen. „Als ich beim Training am Freitag verkündet habe, dass ich zum Saisonende aufhöre, dachten die anderen, ich mache einen Scherz“, erzählt Tobias Schröter, den alle nur Pepe nennen.

Eigentlich hatte der 28-jährige Handballspieler mit der Verkündung seiner Entscheidung, seine Profi-Karriere zum Saisonende zu beenden und den VfL zu verlassen, bis zum Trainingsende warten wollen, doch Mannschaftskollege Matthias Puhle, der den Verein ebenfalls verlassen und in seine Heimat zurückkehren wird, kam ihm zuvor. „Da musste ich es dann doch zu Beginn sagen“, erzählt Schröter. Trotz anfangs komischer Stimmung habe er Verständnis von der Mannschaft für seinen Schritt erhalten, die Handball-Profi-Karriere gegen den Berufsstart im Familienbetrieb zu tauschen. „Der Verein wusste schon länger, dass ich eines Tages in unserem Familienbetrieb Fuß fassen möchte“, erzählt der Rechtsaußen.

Entscheidung habe er für sich allein getroffen

Es sei der richtige Zeitpunkt, aufzuhören und etwas Neues zu wagen. „Irgendwann ist die Profi-Karriere halt vorbei und im Gegensatz zu den Fußballern haben wir danach nicht ausgesorgt“, sagt Schröter. Die Entscheidung habe er alleine für sich getroffen und bisher nicht bereut. Er freue sich auf die Arbeit im Dachdeckerbetrieb seines Vaters, mit dem er in Zukunft Hand in Hand arbeiten möchte.

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Dennoch schaut Pepe Schröter auch mit einem wehmütigen Auge auf die Zeit beim VfL Gummersbach. Seit immerhin 14 Jahren steht er im blau-weißen Trikot auf der Platte und ist dem VfL in den vergangenen Jahren so verbunden wie kein anderer Spieler, denn Schröter ist ein Eigengewächs des Vereins.

Eigengewächs des Vereins

2007 kommt er vom TV Gelpetal als C-Jugendlicher zum VfL, spielt in den darauffolgenden Jahren in der B- und A-Jugend sowie in der Herrenmannschaft. 2012 gelingt ihm schließlich der Sprung in die dritte Liga. Ein Erlebnis, das Pepe Schröter nie vergessen wird. „Das ist ein Tag, an den ich mich gerne zurückerinnere. Mein erste Bundesligaspiel, damals noch in der Eugen-Haas-Halle“, erinnert er sich. Kurz darauf unterschreibt er seinen Profi-Vertrag. Seit der Saison 2014/15 gehört der Rechtsaußen zum festen Kader der VfL-Bundesligamannschaft. Neben dem ersten Bundesligaspiel bis heute unvergessen: Schröters entscheidender Sieg-Treffer 2018 im Abstiegsspiel gegen den TV Hüttenberg.

„Das ist natürlich hängen geblieben und hat sich gut angefühlt, dass ausgerechnet ich da den Ball bekommen habe“, erinnert er sich. Seine Tore hat er nicht gezählt, schaut jedoch auf etwa 200 Bundesligaspiele zurück. „Als ich am Freitag beim Training in der Halle stand, habe ich mich umgeschaut und da ist mir noch mal richtig bewusst geworden, was ich dort schon alles erlebt habe.“

In anderen Vereinen den Sprung zum Profi vielleicht nicht geschafft

Er habe in Gummersbach viele schöne Erfolge erlebt. „Dass ich es bis in die Bundesliga geschafft habe, liegt sicher auch daran, dass ich imm er beim VfL geblieben bin.“ In anderen Vereinen hätte er den Schritt in den Profi-Handball vielleicht nicht geschafft, denkt der Handballer und zeigt sich dankbar für die Chance.

Denn auch Schröter blieb mit einem Kreuzbandriss und einer Knorpel-OP am Knie von Verletzungen nicht verschont. Auch beim VfL habe er schwierige Zeiten erlebt, wie den Abstieg in die Zweite Bundesliga. „Aber noch ist die Saison nicht vorbei. Ein halbes Jahr bleibt mir ja noch. Ich würde mich natürlich am liebsten mit einem Aufstieg in die Erste Liga verabschieden“, wagt der Handballer zu hoffen.

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Und wie wird es nach der Saison Ende Juni weitergehen? Vom Spielfeld aufs Dach? „Genau so ähnlich wird es sein“, verrät der 28-Jährige, der nach einer Ausbildung bereits seit 2016 neben dem Handball mehrmals pro Woche im Betrieb aushilft. Per Fernstudium holt er zudem gerade seine Meisterprüfung nach.

Dass er sich wegen der Corona-Pandemie nicht persönlich von den Fans verabschieden kann, macht Schröter traurig. „Ich hoffe, dass man sich in besseren Zeiten noch mal wiedersieht. Ich bleibe ja in Gummersbach.“ Auch nach dem Ende seiner Profi-Karriere möchte er dem Handball verbunden bleiben und die Freundschaften zu Mannschafts- und Vereinskollegen sowie den Fans aufrecht erhalten. „Und wer weiß, vielleicht repariere ich beim ein oder anderen Fan bald das Dach.“