Der Gummersbacher Feuerwehrmann Sören Lasch hat gegen seinen Rauswurf aus der Einsatzgruppe geklagt und teilweise Recht bekommen. Das will die Stadt nicht akzeptieren.
Nächste InstanzStadt Gummersbach will Kölner Urteil zum Knatsch in der Feuerwehr anfechten

Die Klage von Sören Lasch gegen die Stadt Gummersbach wurde am 19. August vor dem Kölner Verwaltungsgericht verhandelt.
Copyright: Florian Sauer
Der juristische Streit um den Rauswurf des ehrenamtlichen Feuerwehrmannes Sören Lasch (44) aus der Gummersbacher Einsatzgruppe geht in die nächste Runde. Die Stadt möchte das Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts aus dem August durch das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster überprüfen lassen und hat einen sogenannten Antrag auf Zulassung der Berufung gestellt.
Vertrauen zum Gummersbacher Löschzug ist laut Gericht zerrüttet
Ende des vergangenen Monats hatte die Kammer in der Domstadt entschieden, dass Lasch nicht mehr zu Einsätzen ausrücken darf, weil das Vertrauen zwischen ihm und der großen Mehrheit seines Löschzugs Hülsbach zerrüttet sei, und etliche Freiwillige mit ihrem Austritt gedroht hätten. Über allem stehe die Funktionsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Wehr, so die Kölner Richter damals.
Allerdings kassierte die Kammer zugleich auch Laschs Versetzung in die Ehrenabteilung. Aus dem Gesetz folge vielmehr, dass derjenige, der aus der Einsatzgruppe ausscheide und noch nicht die Altersgrenze erreicht habe, fortan in der sogenannten Unterstützungsabteilung mitarbeite. Die Gummersbacher Wehrleitung habe ihr Ermessen deshalb falsch ausgeübt und müsse nun neu über die weitere Verwendung des Unterbrandmeisters entscheiden, hieß es im Urteil.
Alles zum Thema Feuerwehr Köln
- Kölner Uniklinik „Im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung bräuchten wir eine Pop-up-Intensivstation“
- Container in Innenstadt-Park? Keine Mehrheit im Kölner Rat – Stadtspitze fürchtet Klagen
- Zukunftsangst und Social Media Warum Jugendliche vermehrt rechts wählen – Kölner Schüler suchen nach Erklärungen
- Interimslösung gesucht Stadt prüft Kölner Park als Standort für Feuerwache
- Neuer Standort Feuerwache im Park – davon sollte die Stadt Köln die Finger lassen
- Bürgerbeteiligung gefordert Kalkberg in Köln – Bürger lehnen neue Straße auf Grünfläche ab
- Schleuser-Affäre Warum Landrat Spelthahn weiter ins Visier der Staatsanwaltschaft gerät
Ob Gummersbacher Fall in Münster verhandelt wird, ist noch unklar
Ob in Münster tatsächlich über den Fall aus der Kreisstadt verhandelt wird, ist allerdings unklar. Das OVG müsste die Sache zur Entscheidung annehmen – etwa, weil sie das Kölner Urteil für grundfalsch hält oder der Sache grundsätzliche Bedeutung beimisst. Für Letzteres könnte sprechen, dass es die Unterstützungsabteilungen der NRW-Feuerwehren erst seit 2016 gibt, es also noch nicht allzu viele Urteile dazu gibt.
In der Kölner Verhandlung hatte der Prozessvertreter der Stadt jedenfalls betont, auch zwischen Einsatz- und Unterstützungsgruppe sei die Zusammenarbeit eng und müsse vertrauensvoll sein.