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LandesverdienstordenWüst ehrt Gummersbacher für Zivilcourage und Engagement im Sport

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Ministerpräsident Hendrik Wüst links im Bild ehrt Friedhelm Meisen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (l.) ehrt Friedhelm Meisen.

Bei der Ehrung des 80-jährigen Oberbergers stand nicht nur das Engagement im Karatesport im Fokus.

Der Gummersbacher Friedhelm Meisen hat am Mittwoch von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst in der Düsseldorfer Staatskanzlei den Verdienstorden des Landes NRW verliehen bekommen.„Lieber Friedhelm Meisen, für Ihre erfolgreiche Arbeit und Ihre Zivilcourage verleihe ich Ihnen den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen“, sagte Wüst im Rahmen einer würdevollen und zugleich sehr persönlichen Feierstunde, in deren Rahmen 16 weitere Menschen aus dem Land geehrt wurden.

Gruppenbild mit dem Ministerpräsidenten: von links zu sehen sind Nika Tsurtsumia, Friedhelm Meise, Hendrik Wüst, Frank Helmenstein.

Gruppenbild mit dem Ministerpräsidenten: v.l.: Nika Tsurtsumia, Friedhelm Meise, Hendrik Wüst, Frank Helmenstein.

Dabei stand nicht nur das Engagement im Karatesport im Fokus der Ehrung für den 80-Jährigen. Wüst sagte, dass es für Meisen selbstverständlich sei, couragiert Stellung zu beziehen. „Er schaltet Zeitungsanzeigen gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit. Er trägt aus Solidarität mit jüdischen Mitbürgern in der Öffentlichkeit eine Kippa.“ Die Werte, die Friedhelm Meisen seit vielen Jahren jungen Menschen im Karatesport vermittelt habe, ließen sich nicht mit Titeln und Medaillen dokumentieren, betonte Wüst. „Aber das tun die zahlreichen Erfolgsgeschichten junger Menschen, denen er ein Vorbild war und ist.

Hendrik Wüst sprach vor der Ordensverleihung die Laudatio für Friedhelm Meisen.

Hendrik Wüst sprach vor der Ordensverleihung die Laudatio für Friedhelm Meisen.

Integration durch Sport zu ermöglichen, das ist für Friedhelm Meisen Antrieb. Und das ist ihm in den vergangenen Jahrzehnten auch wahrlich gut gelungen“, lautete das klare Statement des Ministerpräsidenten. Das sportliche Motto von Friedhelm Meisen laute „Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt“. Seit den 1990er Jahren leite der Oberberger seine eigene Karateschule in Gummersbach-Rebbelroth. Karate sei für ihn mehr als nur Sport.

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„Es ist für ihn auch ein Weg, Jugendlichen eine Perspektive zu geben. Sie kommen aus verschiedenen Kulturen und gesellschaftlichen Schichten, mit unterschiedlichen Religionen, und sie lernen bei ihm – weit über den Sport hinaus“, berichtete der Ministerpräsident. Bei der Arbeit im Dojo gehe es um Moral, Respekt und gegenseitige Achtung. „Werte, die nicht nur im Sport, sondern auch im täglichen Leben eine Hauptrolle spielen sollten. Als Karatetrainer ist er Vaterfigur, Mentor und Autorität zugleich“, wie Wüst fortfuhr.

Ein junger Mann, der 2002 als Asylsuchender nach Deutschland kam, wurde sein Musterschüler, verriet Wüst. „Er errang viele sportliche Erfolge, übernahm Verantwortung im Karateverband und ist heute selbst Karatetrainer. Erfolgsgeschichten. Gelungene Integration. Friedhelm Meisen sei Dank.“ Gemeint war Nika Tsurtsumia, der auch in Düsseldorf dabei war.

Auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein nahm teil. Zudem der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Berger. „Integration durch Sport: Friedhelm Meisen lebt diese großartige Botschaft mit der ihm eigenen Herzenswärme vor. Er hat so nicht nur vielen Kindern und Jugendlichen den Karatesport meisterhaft beigebracht, sondern ihnen auch Orientierung und Zuversicht für ihr weiteres Leben gegeben“, sagte der Gummersbacher Bürgermeister.


Landesverdienstorden

Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte zum Orden: „Der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ist eine besondere und seltene Auszeichnung. Seit seiner Stiftung 1986 wurde er nur 1744 Menschen verliehen. Heute erweitern wir diesen Kreis um 16 Personen: 16 Menschen, die sehr viel Zeit dafür aufwenden, damit es anderen besser geht. 16 Menschen, die sich ganz besonders und auf vielfältige Art und Weise um unser Land verdient machen – alle mit herausragendem Engagement, zum Teil schon seit Jahrzehnten. Sie alle sind Vorbilder und setzen mit ihrem Einsatz stetige Zeichen der Hoffnung. Dafür gebührt ihnen unser tief empfundener Dank.“ (ar)