Oberberg – Die Freiwilligen Feuerwehren leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz der Bevölkerung. Dabei haben sie häufig Kontakt zu Patienten oder anderen Menschen, denen sie Hilfe leisten. Dass sie, wenn es um die Coronaimpfung geht, trotzdem zunächst nur in Impfkategorie drei eingeteilt waren, traf nicht überall auf Verständnis. Denn die Einsatzkräfte können keine Hygienekonzepte und Abstandsregeln befolgen, wenn sie Patienten tragen oder anderer Leute Häuser löschen.
Doch jetzt hat sich was getan. „Es gibt Ausnahmen, die derzeit von allen Bundesländern in unterschiedlicher Art und Weise genutzt werden“, erklärt Wilfried Fischer, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und zugleich Kreisbrandmeister. „Wir haben im Oberbergischen gemeinsam etwas auf den Weg gebracht, bei dem wir gesetzlich sicher sind“, sagt er: In den nächsten Tagen und Wochen sollen insgesamt etwa 900 Angehörige der 13 Freiwilligen Feuerwehren in Oberberg geimpft werden, ein Drittel aller Feuerwehrleute.
„Gemeinsam mit dem Leiter des Impfzentrums wird derzeit eine Impfstrategie für die Feuerwehrleute erarbeitet, die z. B. den Rettungsdienst bei dessen Einsätzen unterstützen und damit diesen in der Priorisierung gleichgestellt werden können“, sagt Landrat Jochen Hagt.
Mehr Fälle, mehr Impfberechtigte
Nach 25 weiteren Fällen ist die Wocheninzidenz zum Stand Dienstag (0 Uhr) auf 268, 3 gestiegen. Als genesen galten 31 zuvor positiv Getestete. Gestorben ist 71-jährige Frau aus Wiehl, bei der das Coronavirus festgestellt worden war. Von aktuell 952 Betroffenen werden 69 stationär in einem Krankenhaus behandelt, zehn sind auf künstliche Beatmung angewiesen. Alle aktuellen Fälle und Kontaktpersonen sind in Quarantäne, 1915 waren es am Dienstag insgesamt.
Ab Freitag können sich auch Oberberger der Geburtsjahrgänge 1950 und 1951 und deren Lebenspartner für die Corona-Impfung anmelden, telefonisch unter 0800 / 116 117 01 oder über www.116117.de. (ag)
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann habe die Tür zum Impfen für jene Einsatzkräfte der Feuerwehren geöffnet, die in erster Linie viele Einsätze des Rettungsdienstes begleiten, so Fischer. Gemeint sei etwa der Bereich Tragehilfe, in dem nicht auszuschließen ist, dass die Helfer mit Covid-Patienten in Kontakt kommen – so wie die Kräfte des Rettungsdienstes, die ja bereits geimpft sind.
Zudem, so betont Fischer, müsse gewährleistet werden, dass die Feuerwehren in den 13 Kommunen ihrer Aufgabe nachkommen können und die öffentliche Sicherheit und Ordnung, „nämlich den Brandschutz“, sicherstellen.
„Erst mal der Einstieg“
Wenn ein Drittel der Feuerwehrkräfte geimpft wird – ist das ein guter Kompromiss? Fischer: „Das ist erst mal der Einstieg und eine absolut notwendige Maßnahme, die wir für unsere Einsatzkräfte hinbekommen haben.“ Mehr gehe natürlich immer – „dafür muss man aber auch wieder eine ausreichende Begründung haben.“ Zur Gefahrenabwehr, betont der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, gehörten nämlich auch das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk, die DLRG und andere.
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Da seien überall Ehrenamtliche tätig. „Es ist wichtig, in nächster Zeit möglichst viele Einsatzkräfte zu impfen – nicht nur aus den Feuerwehren, sondern auch aus den anderen Hilfsorganisationen. Alle sind wichtige Bestandteile der Gefahrenabwehrplanung.“
Käme ein solches Angebot jetzt, sagt Martin Skorupski, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Oberberg, würden seine Leute das sicher annehmen. „Aber dieses Angebot haben wir – bis auf unseren Blutspendedienst – nicht bekommen. Wir haben die Impfreihenfolge nicht festgelegt, aber wir wollen uns auch nicht vordrängeln. Wenn wir dran sind, sind wir dran.“