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RadfahrenGladbacher Politik beschließt neue Verkehrs-Pläne – Großer Wurf bleibt aus

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Die Radstreifen entlang der Altenberger-Dom-Straße sollen von der Stadt auf das größtmögliche Maß erweitert werden.

  1. Der Politik in Bergisch Gladbach hat zum Thema Straßenverkehr beraten: Das Ergebnis ist eine kleine Stärkung für Radfahrer, der große Wurf blieb aber aus.
  2. Die Radstreifen entlang der Altenberger-Dom-Straße sollen von der Stadt auf das größtmögliche Maß erweitert werden.
  3. Kritiker fordern weitgehendere Maßnahmen als die beschlossenen Pläne.

Bergisch Gladbach – Anfragen, Beratungen, Vorträge und ein Abstimmungsmarathon. Leicht machten es sich die Politiker wahrlich nicht beim Thema „Verkehr in Schildgen“. Nach fast drei Stunden Beratung im Verkehrsausschuss, es ging am Dienstag hart auf Mitternacht zu, stand fest: Die Radstreifen entlang der Altenberger-Dom-Straße sollen von der Stadt auf das größtmögliche Maß erweitert werden, ein von der CDU-Fraktion eingebrachter Antrag, der einstimmig von den Politikern angenommen wurde. Angestoßen worden war dies von einer Bürgeranregung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) nach dem jüngsten tödlichen Radunfall im Stadtteil.

Andere Anregungen scheiterten knapp an politischen Mehrheiten. Maik Außendorf, der Sprecher der Grünen, wollte den Ausbau der Radwege mit einer Wegnahme der in den Radweg ragenden Parkplätze verbinden, 20 Parkmöglichkeiten wären weggefallen. Die Situation sei für die Radler zu gefährlich, meinte der Grüne. Eine Mehrheit gab es nicht: SPD (vier Stimmen), Grüne (vier Stimmen) und Linke/Bürgerpartei GL (eine Stimme) kamen auf neun Stimmen, CDU (acht) und FDP (eine) auch – der Antrag fiel bei Stimmengleichheit im Bensberger Ratssaal durch.

Tempo 30 in Schildgen diskutiert

Hart rangen die Ausschussmitglieder auch um die sofortige Einführung von Tempo 30 auf den Hauptachsen von Schildgen. Der Ausschuss hätte damit die Stadt zum Handeln gezwungen. „Das geht in Köln auf der Gladbacher Straße, warum bei uns nicht?“, wunderte sich Antragsteller Michael Zalfen von der SPD. Auch hier hielten sich Befürworter und Gegner fast die Waage: Acht Stimmen von SPD und Grünen standen neun von CDU und Linke/Bürgerpartei GL gegenüber, die FDP enthielt sich diesmal.

Ebenfalls knapp scheiterte der Antrag der Grünen, die Verwaltung solle innerhalb dreier Monate Tempo 30 auf der Altenberger-Dom-Straße prüfen und umsetzen. Ähnliche Gemengelage im Ergebnis: Neun Stimmen von SPD, Grünen und FDP zählte der stets umsichtig und souverän leitende Ausschussvorsitzende Christian Buchen (CDU), ebenfalls neun von CDU und Linke/Bürgerpartei GL.

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Was Stimmengleichheit bedeutete und somit ein Nein für den 30er-Anlauf. Ein weiterer Antrag, diesmal von der FDP, die Verwaltung möge einen Prozess mit dem Tempo-30-Ziel initiieren, kam in gleicher Konstellation ebenfalls auf ein 9:9. Schließlich lehnte es die Ausschussmehrheit auch ab, per Antrag der Linken/Bürgerpartei GL sofort die Parkplätze im Radraum an der Altenberger-Dom-Straße zu entfernen.

Planungsbüros stellen Visionen vor

Vor der Abstimmung hatten drei Planungsbüros ihre Visionen zur Verkehrszukunft von Schildgen vorgetragen, es waren die aus dem Planungsausschuss bekannten Experten. Die Frage des Umgehungstunnels kam somit erneut auf die Agenda, zu haben laut Planer für einen zweistelligen Millionenbetrag. „Damit geben wir 99 Prozent der vorhanden Mittel aus, es profitieren aber nur 20 Prozent der Autofahrer“, negierte Eva Gerhardus (Grüne) die Idee. Harald Henkel und Hermann-Josef Wagner, beide CDU, sprachen sich deutlich gegen eine Umwidmung der Leverkusener Straße zur Einbahnstraße aus.

Damit werde der Verkehr in die Wohnstraßen geleitet, was nicht Sinn der Sache sei. Die 30er-Idee, von allen Planern angeregt, sei auch nicht günstig. Das Verkehrsproblem werde damit nicht gelöst, sondern nur auf andere Straßen verlagert. Der Verkehrsausschuss bestätigte letztlich den Weg des Planungsausschusses: Die gesammelten Ideen (unter anderem Radschnellwege, Fahrradstraßen, Stärkung der Buslinien, abknickende Vorfahrt an der Kempener Straße) sollen vertiefend von einem Planungsbüro ausgearbeitet werden. Ergebnisse sind im Herbst zu erwarten.