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Fridays for Future GladbachAktivisten sprühen schwer entfernbare Farbe auf Pflaster

Lesezeit 2 Minuten

In den Augen von Kritikern haben die Aktivisten mit ihren Bemalungen ihren Ruf verspielt.

Bergisch Gladbach – Auch in Bergisch Gladbach ist Fridays for Future beim weltweiten Klimastreik am vergangenen Freitag auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Im Netz werden die Aktivisten jetzt beschimpft. Einige Demonstrierende haben die Fußgängerzone mit Sprühfarbe beschmiert, die offenbar nur schwer zu entfernen ist. Die Stadt als Eigentümerin der Fläche sieht die Verunreinigung als Sachbeschädigung an und hat Anzeige bei der Kreispolizeibehörde erstattet.

Die Schriftzüge sollen zum Nachdenken über die Klimaziele anregen, sorgen aber jetzt erst einmal für jede Menge Unverständnis.

Der Stadtordnungsdienst hatte die Beschriftung des Pflasters schon vor der Veranstaltung am Freitagmorgen festgestellt, berichtet Stadtsprecher Martin Rölen. Jetzt, eine Woche später, haften die Botschaften immer noch auf den grauen Pflastersteinen der Einkaufsstraße. Die Bemalungen in Türkis, wohl gedacht als zusätzliches Zeichen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen, haben sogar die starken Regengüsse am Mittwoch überstanden.

Stadt prüft, wie Farbe entfernt werden kann

„Bio?“ prangt in großen Lettern vor der Wurstbude am Loewen-Center. Genauso wie die Botschaften „Klimakiller“, „Komm zu FFF“, verziert mit einem Herz, „Stopp. Umdrehen!“. An mehreren Stellen stoßen Passanten auf das runde FFF-Logo, aufgesprüht mit einer Schablone. In den Augen einiger Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, der am Dienstag tagte, haben die Klimaaktivisten mit den Schmierereien ihren Ruf verspielt, sich für die Umwelt einzusetzen. Denn mit einem Eimer Wasser und schrubben, wird es wohl nicht getan sein.

Auf das FFF-Logo stößt man an mehreren Straßen. Die Verursacher haben angeboten, sie am Wochenende selbst zu beseitigen.

„Seit Montag sind mehrere Versuche der Reinigung unternommen worden, die aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führten“, berichtet Stadtsprecher Rölen. Augenblicklich wird geprüft, welche Maßnahmen wie zum Beispiel Kehrmaschine oder Hochdruckreiniger notwendig sind, um die Farbe zu beseitigen.

Fridays For Future spricht von wasserlöslicher Farbe

„Der Schaden inklusive Einsatz der städtischen Reinigungskräfte wird aktuell mit einem mittleren dreistelligen Betrag angesetzt“, sagt Rölen. Weitere Aktivitäten könnten gegebenenfalls zusätzliche Kosten verursachen.

„Bio-Klimastreik“ lautet der türkise Schriftzug vor dem Reformhaus auf der Hauptstraße.

Zur Frage, inwieweit und an wen die Stadt Regressansprüche stellen wird, nehme die Stadt mit Hinweis auf den gestellten Strafantrag beziehungsweise die noch nicht geklärte Reinigungsmethode zurzeit keine Stellung, erklärt Rölen.

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„Wir sind mit der Stadtverwaltung in Kontakt, um eine konstruktive Lösung zu finden“, sagt FFF-Aktivist Luca Zaremba, „wir haben vorgeschlagen, am Wochenende selbst zu probieren, die Bemalung zu beseitigen.“ Wie schon bei vorherigen Demos sei eine spezielle wasserlösliche Sprühkreide eingesetzt worden, die sich nach einigen Regentagen wieder auswasche. Deshalb sei er zuversichtlich, die Schrift mit Schrubber und Wasser entfernen zu können.

Die FFF-Organisationsgruppe Rhein-Berg distanziert sich ausdrücklich von der Aktion. „Da haben einige Leute eigenmächtig gehandelt. Das war nicht mit uns als Orga-Team abgestimmt“, betont Chantal Reiher.