Rhein-Erft-Kreis – Das Projekt Erft-S-Bahn kommt voran. Am Freitag haben im Düsseldorfer Verkehrsministerium Vertreter der Landesregierung, der Deutschen Bahn und des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) eine Planungsvereinbarung unterzeichnet.
Nach Grundlagenermittlung und Vorplanung folgt nun die Planungsvergabe. Damit wird es realistisch, dass die S 12 in einigen Jahren von Köln-Deutz über Köln Hauptbahnhof und Horrem weiterfährt in Richtung Bergheim und Bedburg.
Der Ausbau der Strecke ist nur ein Aspekt der Maßnahmen zur Entlastung und Ertüchtigung des Bahnverkehrsknotens Köln. Und das ist eines der wichtigsten Projekte „für eine zukunftsfähige Mobilität im Rheinland“, wie es in einer Mitteilung des NRW-Verkehrsministeriums heißt.
Entsprechend prominent war die Reihe der Vertragsunterzeichner: Verkehrsminister Hendrik Wüst, DB-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla NVR-Verbandsvorsteher Hermann-Josef Tebroke und NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober zeichneten die Urkunden.
Wüst hob die Bedeutung der Maßnahme für „die Mobilität im Land“ hervor, die allerorts an ihre Grenzen stoße. Die Modernisierung der Infrastruktur sei die Aufgabe der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte. In einer gemeinsamen Anstrengung von DB, Land und NVR werde einer der wichtigsten Knotenpunkte, der Kölner Hauptbahnhof, ertüchtigt und eine spürbare Entlastung für Köln und das Umland erreicht. Vier Millionen Euro seien für die erste Planungsphase vorgesehen.
„Wir machen die Strecke nach Bedburg fit für die S-Bahn“, sagte Pofalla und versprach ein transparentes Verfahren und einen offenen Dialog mit den Anwohnern.
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Tebroke und Reinkober betonten die Bedeutung des S-Bahn-Ausbaus für das Umland und lobten die gute und zügige Zusammenarbeit mit den Vertragspartnern. Eine Prognose, wann die erste S-Bahn im Bedburger Bahnhof einrollen wird, wollte keiner abgeben. Dafür sei es ein noch zu frühes Planungsstadium, so Wüst.
Wer genau die S-Bahn-Idee für sich proklamieren kann, sei dahingestellt. Jedenfalls haben sich der Bergheimer CDU-Politiker Helmut Paul und der Pulheimer Sozialdemokrat Dierk Timm über viele Jahre für den Ausbau der Strecke Horrem–Bergheim–Bedburg eingesetzt.
32 Millionen Euro, so die bisherige Kalkulation, sollen in den Ausbau der Strecke fließen. Hauptinvestition ist der Bau einer Brücke in Horrem, die den Anschluss des S-Bahn-Gleises Köln–Düren an die Strecke Horrem–Bedburg herstellt. Dieses sogenannte Überwerfungsbauwerk muss die Ferntrasse Köln–Aachen überbrücken und kostet allein rund 15 Millionen Euro.
Weitere Millionen fließen in die Elektrifizierung des neuen S-Bahn-Abschnittes, in die Modernisierung der Bergheimer Bahnstationen sowie in die Erweiterung der Überhol- beziehungsweise Begegnungsgleise auf der im Wesentlichen einspurigen Strecke. 2024 wird als Jahr der Fertigstellung gehandelt.