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Aus Sorge vor irritierten RettungskräftenPlatz in Brühler City erhält anderen Namen

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Der gemauerte Rundbogen erinnert an den Verlauf der einstigen Stadtmauer.

Brühl – Der kleine Platz an der Kreuzung von Wallstraße und Kempishofstraße wird nun doch nicht den Namen Helene-und-Paula-Brünell-Platz erhalten. Eine Initiative aus den Reihen der örtlichen Frauenunion (FU) hatte sich dafür zunächst stark gemacht, um das Schaffen der beiden jüdischen Schwestern zu würdigen, die sich als selbstständige Kauffrauen in den 20er- und 30er-Jahren im Brühler Einzelhandel einen Namen machten und später von den Nazis deportiert und ermordet wurden.

Die Idee war jedoch auf Vorbehalte gestoßen, weil es in Brühl-Ost bereits einen Schwestern-Brünell-Weg gibt. „Wir hätten riskiert, dass Rettungskräfte vor Einsätzen irritiert gewesen wären. Das ging nicht“, erläuterte Holger Köllejan, der Fraktionschef der CDU im Brühler Rat.

Brühl: Beteiligte finden einen Kompromiss

Doch inzwischen wurde ein Kompromiss gefunden. Demnach soll am besagten Platz in der City künftig eine Gedenk-Stele an die Geschwister Brünell erinnern. Einen neuen Namen erhält der Platz mit seinen Blumenbeeten und der kleinen Sitzgruppe hingegen vorerst nicht. Diesen einstimmigen Beschluss fasste der Hauptausschuss. Vorausgegangen war ein Gespräch von Bürgermeister Dieter Freytag mit den Initiatorinnen um die FU-Vorsitzende Elke Kamphausen und ihre Stellvertreterin Pia Regh. „Für uns ist das eine Lösung, die wir mittragen können. Es ging uns immer um die Würdigung der Schwestern Brünell, die als starke Frauen eine Vorreiterrolle eingenommen und die Attraktivität Brühls aktiv mitgestaltet haben“, sagte Kamphausen.

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Wichtig sei ihr zudem die Zusage der Verwaltung, die an den Verlauf der Stadtmauer erinnernde Mauerrundung zu erhalten und die Sitzgruppe in Schuss zu bringen. „Letztlich wird es auch eine Suche nach einem Platznamen geben“, sagte Kamphausen. Die Frauenunion werde auch weiterhin die Patenschaft für den Platz übernehmen und dort für Sauberkeit und Attraktivität Sorge tragen.

„Ich bin dankbar für die Einigung“, sagte Michael Weitz, der Fraktionschef der Brühler Sozialdemokraten. Bei der Benennung des Platzes sei auch er offen für Vorschläge, Eile sei aber nicht geboten.