Michael Reininghaus bildet bei Filmpool Mediengestalter aus und wurde für sein Engagement geehrt. 2010 war er selbst Auszubildender des Jahres.
Ausbilder ausgezeichnetBei Filmpool in Hürth lernt der Mediennachwuchs auch aus Fehlern
Über den Preis für ein besonderes Engagement als Ausbilder für den Beruf „Mediengestalter Bild und Ton“ bei der Filmpool Entertainment GmbH in Hürth freute sich Michael Reininghaus sehr. Vor allen Dingen, weil er von der Bewerbung gar nichts wusste. Diese hatten seine Kolleginnen, Michelle Plottek aus der Personalabteilung und die Postproduktions-Koordinatorin Chantal Mohr, für ihn eingereicht, da sie mit dem ganzen Team seinen Einsatz schätzen.
Seine Hingabe beeindruckte auch die Jury der Industrie- und Handelskammer Köln. Zum ersten Mal vergab die Institution die Auszeichnung „Zukunft Ausbildung“ in der Kategorie „Ausbildungsengagement“. Und der Preis ging in den Rhein-Erft-Kreis, an Michael Reininghaus.
Michael Reininghaus hat den Ausbildungsgang bei Filmpool in Hürth eingeführt
„Ja, es war toll, als ich das erfahren habe“, sagt der Medienmann. „Die Auszeichnung erfüllt mich schon mit Stolz.“ Seit fünf Jahren gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen an junge Leute weiter. Er selbst hat den Ausbildungsgang in dem Film- und Fernsehproduktionsunternehmen eingeführt. Filmpool beschäftigt nach eigenen Angaben 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hürth, Köln und Berlin und produziert unter anderem Soaps wie „Köln 50667“ und „Klinik am Südring“ sowie Crime-Formate wie „Auf Streife“ und „Barbara Salesch – Das Strafgericht“.
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„Es gab damals bereits bei uns eine kaufmännische Ausbildung. Und ich habe gedacht, dass es ebenso sinnvoll ist, im technischen Bereich auszubilden, um auch gute Leute für uns zu gewinnen.“ Mittlerweile stellt das Unternehmen jedes Jahr zwei oder drei Auszubildende ein und erhält dafür jährlich mehrere hundert Bewerbungen.
Bei Filmpool in Hürth können Auszubildende ihre Talente einbringen
„Erste Gespräche führen wir oft online. Aber in der letzten Runde möchte ich mit den Bewerbern persönlich sprechen“, berichtet Reininghaus. Er ist überzeugt: „In solchen Gesprächen merke ich, ob jemand wirklich Begeisterung für dieses Berufsfeld mitbringt und Lust darauf hat. Denn dann profitieren beiden Seiten davon.“
In der Begründung für die Auszeichnung hieß es, Reininghaus nehme sich Zeit, erkläre den Azubis den Beruf in all seinen Facetten – und vor allem lasse er sie ausprobieren und machen. „Er ermutigt sie, ihre Individualität und Kreativität einzubringen, unterstützt sie dabei, ihre eigenen Stärken und Talente zu entdecken und sorgt dafür, dass sie angstfrei Fehler machen können.“ Die Lerneffekte seien für die Azubis wichtig, so der 39-Jährige.
Nach dem Fehler kommt der Aha-Moment
Die dreijährige Ausbildung zum Mediengestalter biete viele Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben, findet er. Sie umfasst den Umgang mit der Kamera, mit Licht, mit Tontechnik, das Bearbeiten von Rohmaterial in der Postproduktion. „Hier bin ich ein großer Fan von Learning by Doing. Im Schnitt muss man einen Fehler dreimal machen, um zu verstehen, dass es so nicht funktioniert. Dann kommen die berühmten Aha-Momente. Wenn ich sie bei den jungen Leuten miterlebe, dann weiß ich, auch mein Einsatz hat sich gelohnt“, erklärt er.
In seiner Ausbildung damals beim Studio Dortmund hat er diesen Freiraum vermisst, was aber auch seinen besonderen Ehrgeiz geweckt hat. 2010 wurde er als „bester Azubi Deutschlands“ in seinem Ausbildungsberuf ausgezeichnet. „Heute als Ausbilder macht es mir einfach Spaß, die Auszubildenden zu motivieren, besser zu werden“, sagt Reininghaus.
In diesen Momenten erzählt er gern die Geschichte einer Auszubildenden, die vor dem Einsatz vergessen hatte, die Linse der Kamera zu überprüfen. Auf den Bildern waren am Ende des Tages Schlieren zu finden. Das passierte ihr danach nie wieder, so Reininghaus. „Es ist mir wichtig, dass hier die Auszubildenden Einsatz zeigen und sich dabei ausprobieren können“, resümiert er.