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Löcher groß wie GullydeckelFür Radfahrer ist der Erftradweg in Sindorf gefährlich

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Unter dem Laub sind die massiven Schäden auf dem Erftradweg kaum zu erkennen.

Kerpen-Sindorf – Abbröckelnder Asphalt und Schlaglöcher so groß wie Gullydeckel: Der Erftradweg war noch nie für seine makellose Fahrbahndecke bekannt. Nach der Sanierung einer Brücke entlang des Weges sind die Schäden nun noch größer. Für Radfahrer sei das gefährlich, sagt Axel Fell, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). „Wäre der Erftradweg eine Straße für Autos, hätte die Stadt Kerpen ihn in diesem Zustand nicht freigegeben.“

Fells Bitte an die Stadt ist simpel: Der Erftradweg müsse zumindest in den Zustand versetzt werden, in dem er vor den Arbeiten war. In seinem jetzigen Zustand könne er nicht bleiben. „Die großen Schlaglöcher sind am gefährlichsten. Bei Gegenverkehr kann man ihnen nicht ausweichen“, sagt Fell. Aber auch lose Stücke auf der Fahrbahn und grobe Kanten würden die Radfahrer gefährden. Erst im September ist die Brücke im Horremer Stadtwald saniert worden. Die Baustelle konnten die Bagger nur über den Erftradweg erreichen. Der aber war der Belastung nicht gewachsen.

„Der Erftradweg ist sozusagen die A61 für den Radverkehr“

In gutem Zustand sei der Erftradweg schon lange nicht mehr, sagt Radfahrerin Margitta Zielinski. Sie fahre fast täglich den Erftradweg entlang. „Mit kleinen Schäden kommen wir zurecht. Nach der Sanierung sah es aber aus, als hätten hier die Wildschweine gewütet.“ Wenn sie in die Nähe der Brücke komme, fahre sie besonders vorsichtig. Der Erftradweg ist nicht nur für den lokalen Radverkehr wichtig.

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Auch überregional ist die Strecke, die von Neuss bis Bad Münstereifel führt, bedeutend. Das weiß auch Helmut Schauwinhold. „Der Erftradweg ist sozusagen die A61 für den Radverkehr“, erläutert der Sindorfer. Täglich sind hunderte Pendler auf dem Erftradweg unterwegs, am Wochenende zusätzlich Touristen. Schüler nutzen ihn, um zum Schulzentrum Horrem-Sindorf zu fahren.

Schauwinhold, der früher als Bauingenieur bei der Stadt Köln arbeitete, kritisiert, dass die Stadt nicht schon während der Planung der Brückenarbeiten mit Schäden gerechnet hat. „Es war klar: Wenn Schwerlastverkehr über die Fahrbahn fährt, dann platzt sie auf.“ Der Fehler beginnt für Schauwinhold mit der Ausschreibung. „Hier hätte die Stadt bereits entsprechende Mittel für eine spätere Sanierung einplanen müssen.“

Der Rhein-Erft-Kreis könnte den Erftradweg übernehmen

Auch Klaus Ripp, Fraktionsvorsitzender der CDU, beklagt den Zustand des Erftradwegs. „Für langsame Fahrradfahrer ist der Zustand kein großes Problem. Wer aber schnell fährt, der muss vorsichtig sein“, sagt Ripp. Handlungsbedarf sieht er ebenfalls. Die Hoffnung auf eine schnelle Lösung hat er aber nicht. „Schnell geht heute nichts mehr. Selbst wenn die Stadt heute die Sanierung beschließt, würde sie Monate nach einem Bauunternehmen suchen müssen.“ Die Gründe seien volle Auftragsbücher und Personalmangel.

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Laut Ripp gibt es auch Gespräche darüber, ob der Kreis den Erftradweg übernimmt. Wann es dazu kommen könnte, ist allerdings noch unklar. Denn auch der Kreisverwaltung mangelt es an Personal. Ihr fehlt aktuell sogar ein Fahrradbeauftragter.