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Missbrauchsgutachten„Vertrauen in die Kirche ist noch lange nicht wieder hergestellt“

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Willi Hoffsümmer (l.) und Gerhard Dane

Willi Hoffsümmer, Pfarrer i.R. aus Erftstadt (links) und der ehemalige Kreisdechant Gerhard Dane äußern sich zum Missbrauchsgutachten. (Archivbild)

Rhein-Erft-Kreis – Mit Erleichterung, aber auch weiterhin mit Sorge reagieren Geistliche aus dem Rhein-Erft-Kreis auf die Veröffentlichung des Gutachtens zum Umgang des Kölner Erzbistums mit sexuellem Missbrauch. Das Gutachten stellt mögliche Pflichtverletzungen von Würdenträgern in Zusammenhang mit Fällen von sexuellem Missbrauch zwischen 1975 und 2018 dar.

Dem früheren Kölner Kardinal Joachim Meisner werden mehr als 20 Pflichtverletzungen zur Last gelegt. Kardinal Rainer Maria Woelki, der zuletzt stark in der Kritik gestanden hatte, weil er ein erstes Gutachten einer Münchner Kanzlei wegen methodischer Mängel nicht veröffentlicht hatte, keine.

Ehemalige Kreisdechant Gerhard Dane fordert Veränderung

„Ich bin sehr erleichtert, dass die quälende Wartezeit vorbei ist“, sagte der ehemalige Kreisdechant Gerhard Dane. Es habe sich gelohnt, so lange auf die Klärung zu warten. Kardinal Woelki habe die Wahrheit gesagt. Trotzdem werde keine Ruhe einkehren: „Es wird weiter diskutiert, und das ist auch gut so.“ Es sei nötig, dass sich am System etwas verändere. Die Gutachter hatten nicht von „systematischer“, aber von „systembedingter Vertuschung“ gesprochen.

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Das Gutachten umfasst Fälle bis 2018. Dass es seitdem nicht zu weiteren Fällen gekommen sein könnte, glaubt Dane nicht. Aber es gelte, jetzt alle Hebel in Bewegung zu setzen, um potenzielle Täter vor der Versuchung zu bewahren und den Opfern gerecht zu werden.

Eher bedeckt hält sich Pfarrer i.R. Willi Hoffsümmer aus Erftstadt: „Das Vertrauen in die Kirche ist dadurch noch lange nicht wieder hergestellt.“ Der Kreisdechant sowie sein Stellvertreter waren Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (nip)