Final Four im HallenhockeyRot-Weiss Köln winken in Düsseldorf zwei Titel
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Köln – Der Titel ist nur zwei Siege entfernt. Sowohl die Damen- als auch die Herren des KTHC Rot-Weiss Köln treffen im Halbfinale um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft auf den Mannheimer HC. Im Falle eines Erfolges bekämen es die Kölnerinnen am Sonntag (12 Uhr) mit Titelverteidiger Alster oder dem gastgebenden Düsseldorfer HC zu tun.
Dem Team von Trainer André Henning winkt ein Endspiel (Sonntag, 15 Uhr) gegen Harvestehude oder – wie bereits 2020 – gegen den Berliner HC.
RW Köln – MHC (Sa., 16.30 Uhr). Wenn Christopher Rühr an Duelle mit dem MHC denkt, beschleunigt sich sein Puls fast automatisch. „Das ist schon eine besondere Rivalität“, sagt der Nationalstürmer. „Ich erinnere mich vor allem an hitzige Zweikämpfe und auch an die eine oder andere Rudelbildung. Auch diesmal wird es heiß hergehen.“
Der RW-Angreifer blickt zudem auf eine erfreuliche Playoff-Bilanz gegen Mannheim, zumindest in der Halle. 2017 gewann Rot-Weiss das Endspiel im Shoot-out, während das Team den MHC in der Meister-Saison 2019/20 im Viertelfinale aus dem Weg räumte (5:4). Nun planen Rühr und seine Teamkollegen den nächsten Streich. „Ich sehe uns besser aufgestellt, gerade in der Breite“, sagt der zweimalige Olympia-Teilnehmer.
Zwar habe auch der MHC eine starke Truppe, doch es gebe „nichts, wovor wir uns fürchten müssten“.
Henning warnt indes angesichts des Mannheimer Viertelfinal-Penaltysieges beim Club an der Alster: „Einen der Topfavoriten auswärts zu schlagen, nötigt mir Respekt ab. Der MHC ist brutal effizient.“
Christopher Rühr hat einen besonderen Ansporn
Große Gegenwehr erwartet Köln nicht zuletzt von Keeper Jean Danneberg, im wahrsten Sinne des Wortes. „Gefühlt überragt er die Latte“, sagt Rühr über den U-21-Vizeweltmeister. „Im Viertelfinale war er der Matchwinner.“ Dennoch will der 28-Jährige weiter an seiner schon jetzt beeindruckenden Bilanz (40 Treffer) schrauben. Für die Torjägerkanone wird es aber wohl nicht reichen. Zwar ist Timm Herzbruch mit Uhlenhorst Mülheim ausgeschieden, doch dessen 56 Treffer dürften unerreicht bleiben.
Rührs Ansporn ist ohnehin ein anderer: „Wir wollen André zum Abschied den Titel schenken. Nichts anderes hat er verdient.“ Für den künftigen Trainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft wäre es RW-Trophäe Nummer acht.
RW Köln – MHC (Sa., 14.15 Uhr). Auch die RW-Spielerinnen erwartet eine unangenehme Aufgabe. „Wir treffen auf einen Gegner, der sehr schwer zu knacken ist“, sagt RW-Trainer Markus Lonnes. Die zum Teil destruktive Spielweise könne „mitunter nerven. Aber dieses Gefühl dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen geduldig bleiben.“
Während sich Rot-Weiss im Viertelfinale zu einem 4:2-Erfolg beim Berliner HC mühte, bezwang der MHC den Harvestehuder THC im Shoot-out. Zur tragischen Figur avancierte Franziska Hauke; die Kölner Ex-Kapitänin scheiterte mit dem finalen Penalty an Lisa Schneider.
Auch die Kölnerinnen haben schlechte Erinnerungen an Penaltyschießen gegen Mannheim: In der Feldsaison 2019/20/21 zog man zuletzt im Halbfinale den Kürzeren, in der Halle (2016/17) im Viertelfinale. Lonnes wiegelt jedoch ab: „Feldhockey ist eine ganz andere Sportart und 2017 standen sich zwei Teams gegenüber, die mit den heutigen nicht mehr zu vergleichen sind.“
Zwei Übernachtungen hat Rot-Weiss in Düsseldorf gebucht, denn bereits am Freitagabend stand ein Abschlusstraining im Castello an. Die Frage, ob man im Falle einer Halbfinalpleite frühzeitig abreist, lässt Lonnes unbeantwortet: „Das würde bedeuten, dass ich mich mit dem Ausscheiden beschäftige – und das tue ich nicht.“