Der 1. FC Köln wird gegen den von der Fifa verhängten Transferbann rechtlich vorgehen und Berufung beim Sportgerichtshof Cas in Lausanne einlegen.
Nach Fifa-Urteil1. FC Köln legt am Montag Berufung beim Cas ein
„Montag werden alle Schriftsätze eingereicht“, sagte Geschäftsführer Christian Keller nach dem Mainz-Spiel. Die Frist endet am 20. April.
Für die Berufung arbeitet der FC mit einer Schweizer Kanzlei zusammen, die auf Fälle vor dem Cas spezialisiert ist. Wie und wann der Cas über den Einspruch entscheidet, ist nicht absehbar, es dürfte ein paar Wochen dauern. Bis es zu einem endgültigen Urteil kommt, könnten Monate ins Land ziehen.
FC will vorerst Aussetzung der Strafe
Im ersten Schritt will der FC daher erreichen, dass die vom Weltverband verhängte Strafe vorläufig ausgesetzt wird. Dann könnten die Kölner im Sommer nicht nur Spieler verpflichten, sondern sie auch für den Spielbetrieb registrieren lassen. Denn aktuell stehen nach dem Urteil hinter sämtlichen Transfer-Planungen für die kommende Saison große Fragezeichen – auch hinter dem bereits verkündeten Transfer von Linksverteidiger Leart Paqarada vom FC St. Pauli. Nachwuchshoffnung Potocnik ist zudem zusätzlich für vier Monate gesperrt worden.
Die Fifa hatte Ende März eine Transfersperre für zwei Transferperioden gegen den FC ausgesprochen. Grund für die Strafe ist ein Streit zwischen dem sechsmaligen slowenischen Meister Olimpija Ljubljana und den Kölnern über die Verpflichtung des 17 Jahre alten Nachwuchsstürmers Jaka Cuber Potocnik im Januar 2022. Die Fifa-Kammer für die Beilegung von Streitigkeiten befand die Kölner des ungerechtfertigten Vertragsbruchs und der Anstiftung zum Vertragsbruch für schuldig, Keller sprach hingegen von einem „komplett absurden“ Urteil ohne jegliche Grundlage.
Kläger Ljubljana erhält nach Fifa-Urteil nur 51 750 Euro und zieht ebenfalls vor den Cas. Gegenüber dieser Zeitung hatte Olimpijas Vizepräsident Christian Dollinger weitere „Gesprächsbereitschaft“ eingeräumt, eine nachträgliche, außergerichtliche Einigung mit dem FC erscheint daher nicht ausgeschlossen.