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Fahnenklau beim PlatzsturmFC-Banner wird zurückgebracht – Kölner Vorstand reagiert

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Die überdimensionale FC-Fahne vor dem Hahnentor am Rudolfplatz

Köln – Am Sonntag folgte im kölschen Bubenstück der nächste Akt. Der 1. FC Köln war darauf bedacht, sein Eigentum wieder zurück zu bekommen. Und zeigte durchaus Humor: „Kumm ens mit däm Lappe am Geißbockheim eröm, mer üvverläje uns jet Schönes als Dankeschön för ding Heldentat", schrieb der Klub auf Facebook. Wer des Kölschen nicht ganz so mächtig ist: Die „Gauner" sollen also das Diebesgut wieder zum Vereinsgelände am Grüngürtel bringen. Was diese bereits am Montag in die Tat umsetzen werden.

Das Corpus Delicti: Eine riesige Fahne (Durchmesser: neun Meter) des 1. FC Köln, die bei Heimspielen des Bundesligisten vor dem Anpfiff am Mittelkreis ausgebreitet wird. So auch am Samstag im Heimspiel der Kölner gegen Wolfsburg (0:1). Doch nach dem Spiel, dem Platzsturm und den Feierlichkeiten über die feststehende Qualifikation für den Europapokal war sie plötzlich verschwunden. Entwendet von ein paar besonders jecken Anhängern.

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Die „Gauner“, das waren der Kölner Gastronom und glühende FC-Fan Martin Schlüter und drei seiner Freunde. Im Gespräch mit dieser Zeitung schildert Schlüter, wie es zu der Aktion kam und warum er mit zeitlichen Abstand durchaus ein bisschen Reue zeigt.

„Das war wirklich alles spontan. Ich war nach dem Abpfiff mit meinem Sohn und ein paar Freunde nur kurz auf dem Rasen und fast schon auf dem Rückweg ins Lokal, da erblickten wir die verlassene Fahne am Eingang an der Nordtribüne. Da kam einen von uns die Idee: „Die nehmen wir mit!“ Gesagt, getan. Mit vier Mann trugen sie das gute, aber sehr schwere Stück aus dem Stadion und über die Vorwiesen in Richtung Aachener Straße. „Wir haben uns auch gewundert, dass die Ordner uns haben machen lassen.“

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Gastronom und FC-Fan Martin Schlüter im Reissdorf am Hahnentor

Der erste Plan, sie bis zur Gaststätte Marienbild auf der Aachener Straße zu tragen, die ein Treffpunkt für viele FC-Fans ist, wurde verworfen. „Sie war einfach zu schwer. Wir haben dann ein Taxi genommen, zum Glück ein großes, und haben sie gerade so in den Kofferraum stopfen können.“

Das Ziel des Quartetts: Das Reissdorf am Hahnentor, dessen Betriebsleiter Schlüter ist. Die Gaststätte ist ebenfalls ein beliebter Treffpunkt vieler FC-Anhänger. Deshalb war es auch kein Problem, zu später Stunde ein paar helfende Hände aufzutreiben, um die riesige Fahne vor dem Hahnentor auszubreiten und optisch in Szene zu setzen.

Mit einem Augenzwinkern gemeint: Auf Facebook bot der Fanklub „Eskalation W7“ zudem noch äußerst jeck (oder dreist) an, was der Verein tun müsse, damit er die Fahne zurückbekäme. Es wurden ein paar Forderungen aufgestellt, die der FC ohnehin nicht erfüllen wird. Einige im Klub zeigten sich auch nicht sonderlich begeistert von der ganzen Aktion.

Am Sonntagmittag ruderte Schlüter etwas zurück: „Wir wissen auch, dass die Aktion etwas grenzwertig war. Wir waren halt in Feierlaune und hatten ein paar Kölsch zu viel. Einer Vorbild-Funktion sind wir da sicherlich nicht nachgekommen. Uns war aber von vornherein klar, dass wir die Fahne natürlich nicht behalten und dem FC zurückgeben werden. Herzlichen Dank für die nette und kölsche Reaktion des FC, ein bisschen mulmig ist uns heute schon. Wir entschuldigen uns für die Aktion, aber sie war definitiv mit einem Augenzwinkern gemeint. Montag bringen wir die Fahne zum Geißbockheim."

Allerdings hatte sie definitiv für Aufmerksamkeit gesorgt. Sogar die Polizisten, die das ausgerollte Stück am Hahnentor begutachteten, staunten nicht schlecht.

FC-Vorstand reagiert

Auf Anfrage dieser Zeitung reagierte am Sonntagnachmittag der Vorstand auf den Fahnenklau und die anderen Vorfälle nach dem Spiel gegen Wolfsburg (0:1). „Gestern sind uns in der Euphorie mehrere Sachen aus dem Rhein-Energie-Stadion entwendet worden, deren Wege durchs Stadtgebiet wir im Laufe des Abends über Social Media verfolgen konnten. Wir gehen davon aus, dass diese „geliehenen" Sachen wieder zum Stadion oder ins Geißbockheim zurückkommen. Unsere Mittelkreisplane, die gestern in der Stadt ausgelegt wurde, wird am Montag nach Rücksprache mit den Fans wieder zurückgeliefert, teilte FC-Vizepräsident Carsten Wettich mit und zog ein Fazit: „Insgesamt sind wir froh, dass bei dem Platzsturm niemand gesundheitliche Schäden davongetragen hat. Dass der Platz am Ende doch gestürmt wurde, liegt sicher an der Freude über diesen beeindruckenden, überraschenden Erfolg, den die Mannschaft in diesem Jahr bereits sicher hat und den wir nächste Woche noch vergrößern können. Positiv fand ich, dass die Fans die Bitte der Mannschaft akzeptiert haben, nach dem Platzsturm sich nicht nochmal zu zeigen und sich auf die sportlichen Aufgaben konzentrieren zu können."