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„Nachspielzeit wie Kreisliga C“Fans bemängeln Derby-Auftritt des 1. FC Köln in Düsseldorf

Lesezeit 3 Minuten
Fans des 1. FC Köln unterstützen ihre Mannschaft in Düsseldorf, und wurden kurz vor Abpfiff doch noch enttäuscht.

Fans des 1. FC Köln unterstützen ihre Mannschaft in Düsseldorf, und wurden kurz vor Abpfiff doch noch enttäuscht.

Der FC überzeugt spielerisch, belohnt sich aber nicht. Die Fans bleiben geduldig und hoffen auf Abhilfe durch eine Kaderjustierung im Winter.

Der 1. FC Köln hat es im Derby bei Fortuna Düsseldorf trotz ansprechender Leistung einmal mehr verpasst, drei Punkte im noch jungen Aufstiegsrennen einzusammeln. Ein Glücksschuss durch Jona Niemiec zum 2:2 in der Nachspielzeit verdarb den Kölner Fans die Reise zum Nachbarn nicht zu knapp.

„Wir haben das Spiel dominiert und kontrolliert, aber wir haben den Sack nicht zugemacht. Und das ist ein ganz ein bitterer Punkt, denn wir hatten uns mehr verdient“, sagte Kölns Trainer Gerhard Struber nach dem Spiel. Fortuna-Coach Daniel Thioune kommentierte dagegen: „Für mich ist es ein cooles Gefühl, ich freue mich über den Punkt.“

Aus Kölner Fan-Sicht kommt allerdings auch die Leistung des zuvor verpatzten Heimspiels gegen den 1. FC Magdeburg in die Rechnung mit rein: „Da kann man eigentlich nur auf ‚Gleichgültigkeit‘ umstellen, sonst kriegt man Woche für Woche Zustände...“, heißt es beispielsweise, mit zahlreichen Likes versehen, von einem enttäuschten Fan unter dem Ergebnis-Post des FC auf Instagram.

Ein anderer sieht es optimistisch: „Eine Klasse besser als der Tabellenführer. Wenn wir jetzt noch das Tor treffen, fahren wir nächste Saison als Favorit zu den Bayern“.

Kölner Fans über FC in Düsseldorf: „Wieso hört ihr auf, ab der 80. Minute Fußball zu spielen?“

Und natürlich begibt sich die Kölner Anhängerschaft auch selbst auf die Suche nach Gründen für eine Form von Pech, die bereits System zu haben scheint: Spielerische Überlegenheit und klares Chancen-Plus machten zuletzt nicht den erwarteten Unterschied für den FC.

Als Schwachstelle gerät hier zum einen die Gestaltung der Schlussphase der Mannschaft von Gerhard Struber in den Fan-Fokus. „In der Nachspielzeit spielen wir wie Kreisliga C“, kommentiert einer. „Wieso hört ihr auf, ab der 80. Minute Fußball zu spielen“, fragt ein anderer.

Einschätzungen, die bei vielen ankommen. Wohl deshalb, weil ein Düsseldorfer Schuss vor dem 2:2 noch gegen die Unterlatte geklatscht war und ein Gegentreffer plötzlich in der Luft lag. Zudem auch, weil Köln gegen Magdeburg ebenfalls späte Gegentreffer kassiert hatte (66. und 83.) und in der Schlussphase bis auf einen Kopfball durch Hübers (90.) nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor kam.

„Strubers Fußball macht echt Spaß“, hält ein weiterer Kommentar der Kölner Mannschaft zwar zugute. Mahnt aber auch: „An den Einwechslungen muss man aber definitiv noch arbeiten.“

FC-Fan über Kölner Kader: „Wir brauchen einen 9er und RV im Winter“

So gerät auch der in beiden Partien eingewechselte Stürmer Steffen Tigges ins Visier der FC-Fans. „Tigges ist übrigens unterirdisch, selbst in Liga 2“, schreibt ein User. Der 26-Jährige konnte sich in der laufenden Saison bei insgesamt rund 53 Minuten Spielzeit ohne Torbeteiligung in der Tat noch überhaupt nicht auszeichnen.

Damit stellt sich zum anderen die Frage nach den Fähigkeiten des Kölner Kaders. Und welche Justierung im Winter das schwächelnde Angriffsspiel stärken könnte. „Wir brauchen einen 9er und RV im Winter, dann läuft das auch“, ist sich ein Kommentator eines weiteren FC-Posts auf Instagram, mit dem sich der Verein für die tolle Unterstützung der Fans beim Rhein-Rivalen bedankt, sicher.

Der Vorschlag, einen Rechtsverteidiger zu verpflichten, beinhaltet offenbar die Idee, Jan Thielmann wieder als Option für die Kölner Offensive freizumachen. Gleichzeitig könnte in der Hintermannschaft mehr Zweikampfstärke etabliert werden. Thielmann zeigte sich in der Viererkette oft mit unglücklichem Timing in der Rückwärtsbewegung.

Der Ruf nach einem neuen Stürmer erklingt derweil auch an zahlreichen anderen Stellen im Netz. Da FC-Sportchef Christian Keller im Winter nach Ablauf der Fifa-Sperre neue Spieler unter Vertrag nehmen darf, ist die Fan-Hoffnung auf einen erfahrenen Torjäger offensichtlich am größten. Am Herausspielen von Chancen mangelt es bekanntlich nicht, es mangelt an der Ausbeute. Bis dahin müssten es aber andere Maßnahmen richten: „Von Montag bis Freitag nur noch Torschuss-Training“, meint ein Fan. (oke)