Köln – Seit Sommer 2009 gibt es eine Frauen-Mannschaft beim 1.FC Köln, damals hervorgegangen aus dem FFC Brauweiler Pulheim. Nach den ersten Jahren in der 2. Bundesliga entwickelte sich der FC zu einem Fahrstuhl-Team: Vier Aufstiege, drei Abstiege. Zu schlecht für Liga eins, zu gut für Liga zwei. Nun sind die Kölnerinnen auf einem guten Weg, sich endlich in der Bundesliga zu etablieren, der FC spielt die beste Saison seit der Team-Gründung. „Bislang war es wie ein Jojo. Kaum waren wir in der Ersten Liga drin, ging es auch wieder runter“, sagt Nicole Bender, Sportliche Leiterin des FC, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Damit soll nun Schluss sein.
Hinrunden-Highlight in Leverkusen
Nach dem souveränen Aufstieg im Sommer wurde der Kader von Trainer Sascha Glass verstärkt, die Mannschaft fand sich schnell. Als Lohn für viele mutige und spielerisch starke Auftritte gab es zur Winterpause einen 13-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge. Highlight war der 4:3-Sieg in Leverkusen am 7. November. „So muss ein Derby laufen. Gleichzeitig hatten die Jungs vor 50.000 Fans in Müngersdorf gespielt. Da gab es dann noch einen Extra-Jubel für uns“, sagt Bender.
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Für den am Freitag beim Tabellendritten Hoffenheim (19.15 Uhr/Eurosport) beginnenden Rest der Rückrunde bleibt das Ziel dennoch unverändert. „Der Klassenerhalt. Wir wollen schnellstmöglich Planungssicherheit für die nächste Saison haben“, so Bender. „Erst dann kann man auch mal nach oben gucken.“ Eine Endplatzierung vor den aktuell vier Punkte entfernten Leverkusenerinnen wäre ein weiterer Prestige-Erfolg für den 1. FC Köln.
Der Weg in die obersten Tabellen-Regionen mit Wolfsburg und Bayern ist hingegen noch weit, das Budget der Top-Teams ist ein Vielfaches dessen, was Köln zur Verfügung hat. In der Theorie hätte ein großer Klub wie der FC die Option, mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand einen großen sportlichen Ertrag in der Frauen-Bundesliga zu erzielen. Doch darauf legt es Bender nicht an – zumal die Frauen-Abteilung schon jetzt nur dank Zuschüssen funktioniert. „Wir müssen gesund wachsen. Klar wollen wir Spielerinnen mit internationaler Erfahrung holen, aber der Fokus liegt auf der Jugend“, so Bender. Einige Zugänge für die nächste Saison stehen bereits fest.
„Bayern und Wolfsburg haben zehn Jahre Vorsprung“
Ab Sommer wird es zwei Internatsplätze für Toptalente aus der Region beim FC geben. „Das ist ein großer Fortschritt, auch wenn wir von dieser Arbeit frühestens in drei Jahren profitieren werden“, so Bender. „Teams wie die Bayern oder Wolfsburg haben in den meisten Bereichen einfach zehn Jahre Vorsprung.“ Nach dem Entrinnen aus dem Fahrstuhl wäre es für den 1. FC Köln der nächste große Erfolg, wenn dieser Vorsprung nicht unaufhörlich weiter wächst.