Köln – Auch wenn die erste Niederlage des 1. FC Köln in der Conference League gegen Partizan Belgrad einige Fragen bezüglich der Breite des Kölner Kaders aufwarf – der Blick richtete sich schnell nach vorne. „Wenn einer gestern schon müde war und dann spielt, wäre er am Sonntag noch müder. Und die Rangfolge ist ganz klar: Erst kommt die Bundesliga“, sagte Geschäftsführer Christian Keller nach dem 0:1 gegen die Serben.
Zumal es auch nicht irgendein Bundesliga-Spiel ist, wegen dem Trainer Steffen Baumgart am Donnerstag die Rotationsmaschine anwarf und gleich sieben Stammspieler, unter ihnen Jonas Hector, Ellyes Skhiri und Dejan Ljubicic, schonte. Am Sonntagmittag (15:30 Uhr live bei Dazn) steht das Derby gegen Borussia Mönchengladbach an.
Die jüngste Bilanz der Kölner gegen Gladbach jedenfalls sieht hervorragend aus: ein Auswärtserfolg am Sonntag wäre der vierte Derbysieg in Folge. Das hat der FC in der Bundesliga nur einmal geschafft (1981 bis 1983), Trainer Baumgart hofft darauf, seinen dritten Derbysieg in Folge einzufahren.
Baumgart darf mit fitten Kölnern rechnen
Der Kölner Trainer darf damit rechnen, dass ihm für diese Mission trotz des strapaziösen Spiels unter der Woche eine frische Startelf gegen den Erzrivalen zur Verfügung steht. Verzichten muss der FC lediglich auf jene Spieler, die schon in den vergangenen Wochen gefehlt haben: Sebastian Andersson, Jeff Chabot, Tim Lemperle, Dimitris Limnios, Mathias Olesen und Jan Thielmann werden das Spiel in Gladbach verpassen. Timo Horn hat nach seinem Muskelfaserriss zwar wieder mit der Mannschaft trainiert, konnte das Training aber nicht über die volle Distanz absolvieren und muss gegen Gladbach ebenfalls noch passen.
Nach seinem Comeback gegen Partizan Belgrad steht Baumgart dafür Mark Uth wieder zur Verfügung. Der 31-Jährige wird sich Chancen ausrechnen, zumindest als Joker gegen die Fohlen zum Einsatz zu kommen.
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Uth bremste die Euphorie vor dem Spiel: „Ich hoffe natürlich auf einen Sieg im Derby. Gladbach hat eine unglaubliche individuelle Qualität, wir müssen ordentlich aufpassen. Wir müssen Intensität auf den Platz bringen, Zweikämpfe annehmen - und dann hoffentlich gewinnen.“ Auch Marvin Schwäbe rechnet mit einem starken Gegner: Ich glaube, dass Gladbach dieses Jahr stärker ist als letzte Saison. Ich bin gespannt.“
Hoffen auf friedliches Derby
Für Daniel Farke, Trainer bei Borussia Mönchengladbach ist es das erste Derby. „Mit heißem Herzen, aber kühlem Kopf“ solle seine Mannschaft dem Erzrivalen begegnen, so Farke. Zeit zur Vorbereitung hatte er genug: Fünf Tage lang saß der 45-Jährige nach seinem positiven Coronatest auf dem Sofa, sichtete „noch akribischer“ als sonst das Videomaterial und ging seinen Co-Trainern und Spielern nach eigener Ansicht am Telefon „auf den Keks“.
Sportdirektor Roland Virkus appellierte derweil an die Fans und hofft auf ein friedliches Derby: „Ich komme aus Mönchengladbach und weiß, dass das ein besonderes Spiel ist. Aber wir sollten uns auf dem Platz mit Respekt bekämpfen, außerhalb sollte es ruhig bleiben“, sagte er. (fho mit sid)
Voraussichtliche Aufstellung: Schwäbe – Schmitz, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri – Maina, Ljubicic, Kainz – Adamyan, Tigges