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FC punktet stark nach RückständenDie Kölner Spätstarter wollen auch in Mainz gewinnen

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Steffen Baumgart versucht, die Startprobleme seiner Elf zu beheben.

Köln – Der Statistik nach könnte die erste Halbzeit zwischen dem 1. FC Köln und Mainz 05 am Freitagabend (20.30 Uhr/Dazn) in der Mewa-Arena eine zähe Angelegenheit werden. Beide Mannschaften gehören eher zu den Spätstartern, besonders die Kölner: Dauerten die Spiele der Bundesliga nur 45 Minuten, stünde Köln auf dem letzten Platz. Nimmt man dagegen nur die letzte halbe Stunde in die Wertung, steht der FC punktgleich mit Bremen und Leipzig an der Spitze. Mainz steht ähnlich da: In der Tabelle der ersten Halbzeit steht Bo Svenssons Mannschaft auf Rang zwölf. In der letzten halben Stunde dagegen ist der FSV das fünftbeste Team der Liga.

Steffen Baumgart empfindet das grundsätzlich als positiv, schließlich bedeutet der Kölner Aufschwung nach dem Seitenwechsel, dass seine Spieler in den zweiten 45 Minuten zulegen können. „Wie sagt man: Am Ende ist die Ente fett. Das gilt nicht nur für die Spiele, sondern für die gesamte Saison“, beschreibt Baumgart, und spontan kommt ihm seine Rotation in den Sinn: „Deswegen machen wir einiges, was ja auch diskutiert wird, um am Ende da zu sein.“

Die Magie der Halbzeitansprache

Möglicherweise brauchen die Kölner Spieler wegen der zuletzt wechselnden Startaufstellungen aber auch etwas länger, um zueinander zu finden. Oder sie sind trotz der Rotation so müde, dass sie ein wenig brauchen, um im Spiel zu sein. Vielleicht ist Baumgarts Halbzeitansprache aber auch einfach besser als die vor dem Spiel. Man weiß es nicht.

Klar ist, dass der 1. FC Köln auch deshalb die meisten Punkte nach Rückständen geholt hat, weil die Mannschaft so viele frühe Gegentore kassiert hat. Wer in Führung geht, braucht keine Spiele zu drehen. Findet auch Baumgart. „Wir geraten oft in Rückstand, oft durch Dinge, die verhinderbar sind. Daran arbeiten wir, damit beschäftigen wir uns, damit wir nicht ständig zurückliegen und hinterherlaufen. Ich muss aber sagen: In der langen Zeit, in der ich im Fußball tätig bin, habe ich leider noch keine Trainingseinheit dafür gefunden.“

Thielmann fehlt weiter

Personell hat sich in den Tagen seit dem 3:2 über Augsburg wenig getan; Steffen Baumgart ist längst müde, Woche für Woche seine verletzten Spieler aufzuzählen. „Ich werde jetzt nicht wieder alle nennen. Wer fehlt, fehlt weiterhin. Wer dabei war, bleibt dabei“, sagte der Trainer am Mittwoch. Es hat schon schlechtere Nachrichten gegeben, obgleich die Kölner gehofft hatten, früher wieder auf Jan Thielmann zählen zu können. Doch der Offensivmann wird wegen einer Virusinfektion weiter fehlen, in der kommenden Woche hofft der Trainer, Thielmann „wieder live zu sehen und an die Mannschaft heranführen zu können“.

Der Gegner am Freitag steht nur einen Punkt, dafür aber vier Tabellenplätze hinter Köln. „Mainz agiert mit uns auf Augenhöhe, das sieht man auch an den Punkten“, sagte Baumgart, der eine körperliche Partie erwartet: „Beide Mannschaften werden auf Sieg spielen, mit diesem Ehrgeiz fahren wir dorthin.“

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Weil Köln in dieser Woche ohne Verpflichtung im Pokal war, böte sich Baumgart die Gelegenheit, zum zweiten Mal nacheinander dieselbe Mannschaft starten zu lassen. Doch der Trainer hat einen Rückkehrer einzubauen, Florian Kainz steht nach seiner Gelb-Rot-Sperre aus dem Spiel in Mönchengladbach (2:5) wieder zur Verfügung. „Ich könnte mit einer unveränderten Mannschaft beginnen, werde das aber nicht tun, weil Florian Kainz wieder zur Verfügung steht. Ich rotiere also schon wieder“, sagt Baumgart beinahe triumphierend. Zuletzt war der Trainer für seine zahlreichen Personalwechsel durchaus in die Kritik geraten, besonders angesichts zweier Niederlagen bei Partizan Belgrad sowie des verlorenen Derbys in Mönchengladbach. „Wenn Florian Kainz gesund bleibt, wird er auf jeden Fall von Anfang an auflaufen. Wir lassen uns das immer offen. Ein, zwei Wechsel sind immer möglich. Alle haben die Chance, zu spielen.“

Uth muss warten

Noch kein Kandidat für die erste Elf bleibt Mark Uth. Der Regisseur, der nach einer Schambein-Operation und mehr als zweimonatiger Verletzungspause zuletzt wieder Kurzeinsätze hatte, wird sich noch gedulden müssen, was auch daran liegt, dass Ondrej Duda gegen Augsburg einen hervorragenden Tag hatte. Der Slowake fand sich zuletzt besser in Baumgarts Fußball zurecht. „Mark war durch seine gute Einzelaktion am dritten Tor beteiligt. Ich werde ihn aber gegen Mainz noch nicht von Anfang an einsetzen. Er wird eher eine Option für später sein. Wir freuen uns, dass er Fortschritte macht.“

Die starke Kölner Spätform manifestierte sich gegen Augsburg, als Uth in der 81. Minute nach einem schnell ausgeführten Einwurf den 3:2-Siegtreffer einleitete. Mit Uth als Einwechselspieler dürfte Köln also wieder auf späte Energiezufuhr von der Bank hoffen – und vielleicht gelingt es in Mainz sogar, einmal nicht zurückzuliegen. Und auch eine weitere Tabelle könnte den Kölnern Hoffnung bereiten: Keine Mannschaft ist in dieser Saison im eigenen Stadion so schwach wie der FSV Mainz 05.