Testspiel in Spanien1. FC Köln schließt Trainingslager mit Remis ab
Benidorm – Zehn Bundesligisten bereiten sich derzeit im Wintertrainingslager auf dem spanischen Festland auf die Rückrunde vor, dazu kommen etliche Klubs aus dem benachbarten Ausland. Da sind Testspiele auch immer ein Tummelplatz für Spione der Konkurrenz oder Spielerberater. So war es am Freitagnachmittag in Benidorm nicht anders, als im Estadio Municipal Guillermo Amor der 1. FC Köln und der KRC Genk aufeinandertrafen. Mit 1990-Weltmeister Paul Steiner war auch erneut ein ehemaliger FC-Profi aus der erfolgreichen Kölner Vergangenheit Tribünengast; der 62-Jährige lebt mit seiner Frau Carmen seit rund acht Jahren bei Alicante. Und auch U21-Bundestrainer Stefan Kuntz schaute interessiert zu. Er sah einen 1. FC Köln, dem zum Abschluss des Trainingslagers an der Costa Blanca auch im dritten Testspiel gegen einen belgischen Erstligisten kein Sieg gelang, der sich aber im zweiten Durchgang deutlich steigerte und vor allem dank seiner Talente dem Sieg nahe war.
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Nach dem 1:2 gegen Charleroi und dem 2:2 gegen Mechelen trennte sich der FC 1:1 vom Königsklassen-Teilnehmer Genk, der von Hannes Wolf trainiert wird. Und vor allem der 20-jährige Ismail Jakobs, ein möglicher U21-Nationalspieler in spe, stand nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit im Fokus. Jakobs brachte die Kölner nach einer maßgenauen Flanke vom 17-jährigen Jan Thielmann mit einer sehenswerten Direktabnahme in Führung. Kurz darauf scheiterte er nach erneuter Vorarbeit von Thielmann per Kopf am Pfosten. In der 70. Minute leistete sich der Linksaußen dann einen Ballverlust, den Theo Bongonda zum Ausgleich nutzte, als dieser beherzt vom Strafraum abzog.
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Der FC blieb zwar an der Costa Blanca sieglos, doch Sportchef Horst Heldt war nach dem Abpfiff dennoch froh gestimmt: „Meiner Meinung nach waren alle drei Tests gut. Ich bin zufrieden mit den Spielen. Ich finde, man hat gemerkt, dass die Mannschaft müde war. Aber das ist ja nach so einer Trainingswoche verständlich.“ Heldt erging aber sicherlich auch nicht, dass der FC, der in der Halbzeit überwiegend mit bisherigen Stammspielern antrat, nicht in Schwung kam, zu ungenau spielte und es an Durchschlagskraft vermissen ließ. Da auch die Belgier, die am Abend noch auf Ferencvaros Budapest trafen, weitgehend ungefährlich waren, entwickelte sich ein zähes Spiel.
Mehr Druck nach Wiederanpfiff
Nach der Pause und einigen Wechsel von Trainer Markus Gisdol entfachte der FC dann mehr Druck. „Wir hätten das 2:0 machen können, stattdessen bekommen wir den Ausgleich. In der Bundesliga hätte ich jetzt ein anderes Gesicht gemacht, aber es war nur ein Test. Es ist gut, dass noch Luft nach oben ist“, befand Heldt.
Und wie fand nun Kuntz den FC? Über den Aufsteiger wollte der Bundestrainer kein Urteil abgeben – trotz der guten Laune. Der 57-Jährige weilt bereits seit dem 4. April in Spanien, stattete auch schon Schalke, Leverkusen und Bremen einen Besuch ab und hat diesen noch beim Bielefelder und Heidenheimer Team geplant. „Es ist ein reiner Informationsbesuch“, sagte Kuntz auf Nachfrage, „aber natürlich beobachtet man dann auch die jungen Spieler beim FC. Aber die sind ja noch bei meinen DFB-Kollegen in der U19 oder U20.“ Aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden. Und dann schäkerte Kuntz wieder in Richtung von Frank Aehlig, der in der prallen Sonne saß und durchaus Farbe im Gesicht bekommen hatte. „Aber man sollte schon bei der Wahrheit bleiben: Er ist schön rot geworden“, sagte der DFB-Trainer mit einem breiten Grinsen.
1. FC Köln: Horn – Ehizibue (60. Schindler), Meré (78. Sobiech), Czichos (78. Cestic), Katterbach (46. Schmitz) – Skhiri (46. Rexhbecaj), Hector (60. Höger) – Risse (46. Thielmann/78. Terodde), Drexler (46. Uth), Kainz (46. Jakobs) – Cordoba (46. Modeste)
Tore: 1:0 Jakobs (59.), 1:1 Bongonda (70.)