Köln – Ein personell sorgenfreier 1. FC Köln ist am frühen Sonntagabend (17.30 Uhr, Dazn) bei dem seit Monaten formstarken FSV Mainz 05 gefordert.
Die Ausgangslage
Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart bewies gegen Union Berlin (2:2) erneut Comeback-Qualitäten, denn bereits zum vierten Mal in dieser Bundesliga-Saison punktete der FC nach einem Rückstand (zwei Siege, zwei Remis) – das ist Bundesliga-Spitze. Die Kölner sind nach der latenten Abstiegsgefahr in den vergangenen beiden Jahre als Tabellenelfter zwar im Soll, doch in den vergangenen vier Bundesligapartien gab es keinen Sieg mehr zu feiern.
Die Mainzer hingegen sind einer der Liga-Überraschungen und wandelten sich in den vergangenen elf Monaten vom designierten Absteiger zu einem Team, das aktuell sogar um einen internationalen Platz mitspielt. Seitdem Manager Christian Heidel zum FSV zurückgekehrt ist und Anfang Januar den Mainzer Ex-Profi Bo Svensson als Cheftrainer verpflichtet hat, geht es steil aufwärts. Der Däne Svensson sammelte nach Startschwierigkeiten in 31 Spielen exakt 50 Punkte (14 Siege, acht Remis, neun Niederlagen).
Statistik
Der FC gewann nur eines der letzten sechs Bundesliga-Duelle gegen den FSV, dieser Sieg gelang allerdings im letzten Spiel in Mainz (am 12. Dezember 2020 mit 1:0). Die Mainzer sind zurück in der Spur und holten aus den letzten drei Bundesliga-Spielen sieben von neun Punkten. Mit nur elf Gegentoren nach elf Spieltagen hat Mainz seinen Vereinsrekord zu diesem Zeitpunkt eingestellt. In der Bundesliga stehen sich beide Klubs insgesamt zum 21. Mal gegenüber, Mainz hat mit acht Siegen, sechs Remis und sechs Niederlagen bei 28:21-Toren die Nase vorn. Von zehn Heimspielen gegen den FC gewann der FSV sogar sieben (bei zwei Kölner Siegen und einem Unentschieden).
Der auffälligste Mainzer Profi
Der junge Stürmer Jonathan Burkardt hat sich mit insgesamt acht Treffern in der Bundesliga und im DFB-Pokal in den Vordergrund gespielt. Bundestrainer Hansi Flick, dessen Nationalmannschaft ja nicht mit herausragenden Angreifern gesegnet ist, hat den 21-jährigen Kapitän der deutschen U21 auf dem Schirm und wird ihn bei weiterhin konstant guten Leistungen gewiss nominieren.
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Personalien
Kölns Trainer Steffen Baumgart steht sein vollständiger Kader zur Verfügung. „Es sind alle dabei, keine Ausfälle. Das ist das, was sich ein Trainer wünscht – oder auch nicht, weil dann schwierige Entscheidungen zu treffen sind“, sagte Baumgart. Damit wird auch Ellyes Skhiri fünf Wochen nach seinem Bruch des Wadenbeinköpfchens wieder zur Verfügung stehen. Der Tunesier absolvierte auch das Mannschaftstraining am Freitag ohne Schwierigkeiten. Für einen Einsatz in der Startelf ist es allerdings noch zu früh. Wieder fit nach dreimonatiger Verletzungspause ist Jannes Horn, doch Baumgart sieht den Linksverteidiger noch nicht im Kader.
FSV-Coach Svensson muss auf die Abwehrspieler Anderson Lucoqui (Innenbandverletzung am Knie) und Jeremiah St. Juste (Schulter) verzichten.
Das sagen die Trainer
Bo Svensson (Mainz): „Köln spielt sehr temporeich – da kommt einiges auf uns zu. Die Mannschaft zieht ihr Ding durch, das spricht für den Trainer und den Kader. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein langweiliges Spiel am Sonntag wird.“
Steffen Baumgart (Köln): „Mainz hat eine Mannschaft, die seit einem Jahr gute Leistungen bringt. Bo hat aus Mainz eine absolute Einheit gemacht. Es wird ganz, ganz schwer, da zu bestehen. Wir fahren dorthin, um unsere Leistung zu bringen und unseren Weg weiterzugehen.“
Das sagen wir
Ein Duell, das in den Jahren zuvor oft für Mittelmaß oder Abstiegskampf stand, verspricht diesmal attraktiv zu werden. Denn beide Teams zeigen attraktiven Offensivfußball. Die Angreifer beider Teams profitieren besonders von der offensiven Spielweise. Die Stürmer des FC kamen in dieser Saison 75-mal zum Abschluss, das ist Ligaspitze, die Stürmer des FSV kommen auf 65 Abschlüsse, das bedeutet den zweiten Rang hinter Köln.
Insbesondere für die Kölner ist es ein wegweisendes Spiel. Gewinnt der FC nach vier sieglosen Partien mal wieder, darf der Blick wieder nach oben gehen.