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„Wer jetzt noch vom Aufstieg spricht“1. FC Köln erreicht neue Marke des Scheiterns – FC-Fans lassen Frust ab

Lesezeit 3 Minuten
Profis des 1. FC Köln stehen vor der Südtribüne im Stadion: Der FC gibt derzeit ein besorgniserregendes Bild ab.

Profis des 1. FC Köln stehen vor der Südtribüne im Stadion: Der FC gibt derzeit ein besorgniserregendes Bild ab.

Nach zehn Spieltagen in der 2. Liga stand der FC noch nie so schlecht da wie heute. Viele Fans haben den Glauben an den direkten Wiederaufstieg bereits verloren.

Magere zwölf Punkte und Rang zwölf nach zehn Spieltagen: So schlecht ist der 1. FC Köln in seinen insgesamt neun absolvierten Saisons in der 2. Liga noch nie in eine Spielzeit gestartet.

Auf den ersten Kölner Abstieg im Jahr 1998 folgte ebenfalls ein schwacher Start im Bundesliga-Unterhaus. Doch immerhin reichte es damals nach zehn Partien für Rang elf (13 Punkte). Nach zwölf Spieltagen rutschte der FC für eine Woche auf Rang 13 ab, beendete die Saison letztlich auf Rang zehn.

FC-Geschäftsführer Christian Keller ordnete nach der jüngsten Heimpleite gegen den SC Paderborn entsprechend missmutig ein: „Zwölf von möglichen 30 Punkten sind zu wenig. Das ist ein unbefriedigender Zustand.“

Frust nach Absturz in Liga 2: „Wer jetzt noch vom Aufstieg spricht, sollte in Therapie gehen

Die Aufstiegsränge sind für den 1. FC Köln – noch früh in der Saison – damit bereits sieben Punkte entfernt, Relegations-Rang 16 derweil nur vier Punkte. Nach Informationen dieser Zeitung gab es am Wochenende obgleich der dramatischen, sportlichen Situation weder ein kolportiertes Rücktrittsgesuch von Keller noch konkrete Überlegungen, sich vom Sportchef und/oder vom Trainer vorzeitig zu trennen.

„Wer jetzt noch vom Aufstieg spricht, sollte in Therapie gehen“, heißt es dagegen zur bitteren FC-Bilanz unter dem jüngsten Ergebnis-Post des 1. FC Köln auf Instagram und erhält dort großen Zuspruch. Das zeigt: Viele Anhängerinnen und Anhänger des Vereins scheinen die Hoffnung auf einen direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga bereits nach nicht einmal einem gespielten Saison-Drittel aufzugeben.

Nur ein Kommentar, mit dem überspitzten Vorschlag einer möglichen Sofortmaßnahme in Richtung FC-Trainer und FC-Geschäftsführer, erzielte eine noch größere Anteilnahme unter den Fans: „An Struber: Von Köln/Bonn Flughafen nach Wien -> Abflug morgen 6:45 mit Eurowings (Flugnummer EW 756), Keller am besten gleich mit“

Tief enttäuscht: Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (l.) und Trainer Gerhard Struber nach dem 1:2 gegen Paderborn

Tief enttäuscht: Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller (l.) und Trainer Gerhard Struber nach dem 1:2 gegen Paderborn

Bezeichnend ist auch, dass der Verein seit seinem Ergebnis-Post auf Instagram bis Montagvormittag lediglich den Geburtstag von Torwarttrainer Peter Greiber über das soziale Medium für seine Fans geteilt hat. Zu schlecht ist die Stimmung, zu tief sitzt der sportliche Rückschlag dieser Tage beim FC.

„Ich hatte mir gegen Paderborn eine Reaktion der Mannschaft erwartet, leider ist diese ausgeblieben. Mir tut es leid für unsere Fans, die uns auch am Freitag während des Spiels wieder großartig unterstützt haben. Gleichermaßen habe ich Verständnis für ihre Enttäuschung nach dem Spiel“, teilte FC-Präsident Werner Wolf noch am Samstag mit.

1. FC Köln erreicht neue Marke des Scheiterns

Am kommenden Samstag (2. November/2024) steht das schwierige Auswärtsspiel gegen Hertha BSC auf dem Programm. Die Hauptstädter empfangen den FC im Duell der Traditionsklubs mit der Empfehlung eines überzeugenden 3:1-Siegs beim Karlsruher SC. Doch auch jeder andere Gegner dürfte für den wankenden FC derzeit eine große Herausforderung darstellen.

Die sportliche Talfahrt des 1. FC Köln heute beschreibt nach zehn Spieltagen nunmehr eine neue Marke des Scheiterns, und könnte sogar noch unterboten werden. Nach dem Auswärts-Debakel in Darmstadt war das Team von Trainer Gerhard Struber vorige Woche zunächst auf Rang 10 gefallen. Darauf folgte das bittere 1:2 gegen den SC Paderborn und das Abrutschen auf Platz 12.

Selbst in Saison 2006/07, als der FC den direkten Wiederaufstieg abermals verpasste, belegten die Kölner nach zehn gespielten Partien sogar noch Rang fünf. Am Ende der Spielzeit mussten die Fans einen enttäuschenden neunten Platz hinnehmen. (oke)