AboAbonnieren

Keine TänzchenDas ist das Torjäger-Geheimnis von FC-Stürmer Modeste

Lesezeit 3 Minuten
Modeste_Ausgleich

Anthony Modeste bejubelt seinen Treffer zum 2:2-Ausgleich gegen Leverkusen. 

Köln – Die Bilder nach dem Kölner Triumph vom 20. Mai 2017 sind unvergessen: Mit 25 Saisontoren hatte Anthony Modeste den FC in die Europa League geschossen, wurde von den Fans auf Händen getragen. In dieser Saison, unter Trainer Peter Stöger, traf der Franzose schier nach Belieben. Das Spiel der Kölner war auf den damals 29-Jährigen ausgerichtet. Entsprechend schwierig wurde es für den 1. FC Köln, den darauffolgenden Abgang Modestes aufzufangen. Kurz gesagt: Es gelang nicht. Der Abstieg in Liga zwei war die Folge.

Modeste Tränenjubel

Tränenjubel bei Anthony Modeste nach dem Erreichen der Europa League mit dem 1. FC Köln.

Doch Anthony Modeste ist bekanntlich seit 2018 wieder in Köln. Von Verletzungen geplagt, hat der Stürmer in den letzten Jahren aber nie zurückgefunden zu alter Stärke. Auch eine Leihe zu seinem ehemaligen Verein, AS St. Etienne, brachte nicht die erhoffte Leistungssteigerung.

Heute ist Modeste 33 Jahre alt, und vieles ist anders. Der 1. FC Köln wird seit diesem Sommer von Steffen Baumgart trainiert, eine offensive Gesamtstrategie folgte als Neuausrichtung für den gesamten Verein. Bislang mit großem Erfolg – insbesondere für Mittelstürmer Modeste.

Schließlich kann ein Angreifer nur davon profitieren, wenn eine gesamte Mannschaft höchst aufwändigen und fleißigen Offensivfußball zelebriert. Zumal dann, wenn es sich um einen Angreifer handelt, der weniger selbst versucht, Lücken und Kombinationen zu finden, sondern vor allem als Abschlussstürmer am besten eines kann: Den Ball im Tor des Gegners unterbringen.

Anderer Fußball unter Baumgart, ähnlich erfolgreich für Modeste

Unter Peter Stöger spielten die Kölner lange nicht so offensiv wie sie es heute unter Steffen Baumgart tun. Und doch war die Bundesliga-Trefferquote des Torjägers nach der damaligen Hinrunde mehr als beachtlich: 13 Mal traf Modeste in den ersten 17 Spielen des Jahres 2016, nur ein Elfmeter unter den Treffern. Am Ende standen 25 Tore und Rang drei in der Torjägerliste hinter Robert Lewandowski (30 Tore) und Pierre-Emerick Aubameyang (31 Tore).

Modeste

Anthony Modeste

Im Vergleich zu damals lassen sich heute kaum Qualitätsunterschiede erkennen. Modeste steht in der Winterpause bei elf Treffern – und damit aktuell auf Rang vier in der Torjägerrangliste und wieder hinter den beiden Top-Torjägern des FC-Bayern München und Borussia Dortmund. Auf Rang drei konnte sich der Leverkusener Stürmer Patrick Schick mit beachtlichen 16 Treffern behaupten.

Modeste traf damals schon meistens mit dem ersten Kontakt

Ebenfalls vergleichbar ist die Art und Weise, wie Modeste seine Tore erzielt. Auch vor vier Jahren hat der Stürmer keine Tänzchen mit dem Ball aufgeführt, Gegenspieler einfach stehen lassen, oder viele Finten eingesetzt. Mit selten mehr als einem Ballkontakt traf Modeste damals regelmäßig. 16 Tore besorgte Modeste per Direktabnahme, zwei per Elfmeter. Und vor den übrigen sieben Treffern, aus der Tiefe kommend, behandelte Modeste den Ball niemals mit mehr als zwei Kontakten.

Das sieht heute nicht anders aus: Für nur zwei Tore (erster Treffer gegen Leverkusen, erster Treffer gegen Union) benötigte Modeste eine Ballannahme vor seinem Tor-Abschluss. Dem stehen eine Direktabnahme (gegen Leipzig), sowie beachtliche acht Kopfballtore gegenüber. In der gesamten Saison 2016/17 hatte der Stürmer lediglich viermal per Kopf getroffen. In beiden Hinrunden bereitete Modeste zudem jeweils ein Tor vor.

Neuer Tor-Rekord im DFB-Pokal gegen den HSV?

Hinzu kommen noch die Auftritte im DFB-Pokal. Zwei Tore konnte Modeste damals beisteuern, ehe der 1. FC Köln im Achtelfinale gegen den HSV ausschied. Modeste hatte das Spiel im Februar 2017 verpasst.

Das könnte Sie auch interessieren:

In dieser Saison steht der Wiedererstarkte erneut bei zwei Pokaltreffern. Beide Tore gelangen zuletzt gegen den VfB Stuttgart, nun wartet wieder der HSV im Achtelfinale. Der Kölner Stürmer könnte dann, zumindest in diesem Wettbewerb, für den FC in neue Sphären eindringen.