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Kommentar zum 1. FC KölnTrübe Aussichten nach der Klatsche gegen Hertha BSC

Lesezeit 3 Minuten
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FC-Trainer Achim Beierlorzer und Jorge Meré

  1. Nach dem Debakel gegen Hertha BSC zeigt sich deutlich: Die Kölner haben derzeit kaum mehr zu bieten als Durchhaltesätze.
  2. Zwar scheint Trainer Achim Beierlorzer seine Nerven in der Krise gut im Griff zu haben.
  3. Doch die Mannschaft zeigt sich extrem anfällig, der Trend ist negativ. Was Achim Beierlorzer und Armin Veh jetzt tun müssen? Ein Kommentar.

Köln – Ein paar Gespräche, anschließend Spiel-Ersatztraining für die Reservisten und eine Fahrradtour durch den Grüngürtel für jene Kölner Profis, die am Sonntag beim 0:4 gegen Hertha BSC auf dem Platz gestanden hatten. Danach entließ Achim Beierlorzer seine Spieler in die Freizeit. 48 Stunden später, am Mittwochnachmittag, wird sich die Mannschaft wieder versammeln, um die Vorbereitung auf das Spiel am Samstag bei Schalke 04 aufzunehmen.

Prinzip Hoffnung

Viel mehr als das Prinzip Hoffnung hatten die Kölner am Tag nach dem Debakel gegen Hertha BSC nicht zu bieten: Man hofft, dass sich der Erfolg einstellt, indem man seinen Weg mit Überzeugung und Fleiß weitergeht. Achim Beierlorzer betonte die Arbeit, die es weiter zu investieren gelte. Und die Ruhe, die man bewahren müsse. Das sind Durchhaltesätze. Aber was bleibt schon nach einem 0:4 am sechsten Spieltag.

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Der Trainer ist überzeugt von seinem Kader und seiner Art, mit der Mannschaft zu arbeiten. Dass er den Spielern keine Freizeit streichen würde, war keine große Überraschung, mit Aktionismus und Strafe ist diesem Kader voller lokaler Helden ohnehin nicht zu begegnen. Wobei Beierlorzer in seinem Umgang mit dieser früh ausgebrochenen Krise so klar und sachlich kommunizierte, dass er in der Lage scheint, die Situation unter Kontrolle zu haben. Er flüchtet sich nicht in Zynismus oder Allgemeinplätze. Die Nerven scheinen unter Kontrolle.

Vehs Vertrauen ist intakt

Das liegt auch daran, dass Armin Veh dem Trainer den Rücken stärkt. Der Sportchef lobt die Arbeit von Mannschaft und Stab, die so viel aussichtsreicher wirkt als die Leistungen im Stadion. Die Verbindung zwischen Veh und Beierlorzer wirkt intakt.

Es ist nach dem sechsten Spieltag zu früh, um das Kölner Konstrukt für gescheitert zu erklären. Allerdings gaben die jüngsten Leistungen der vergangenen Wochen keinen Anlass zur Hoffnung, im Gegenteil. Naive Abwehrfehler, ein zentrales Mittelfeld, das ohne Birger Verstraete zu existieren aufgehört hat. Dazu ein Angriff, in dem Anthony Modeste wie ein Relikt vergangener Zeiten wirkt und Jhon Córdoba vor allem mittellos. Und ein Torwart, der zwar nicht im Alleingang die Spiele verliert. Der aber schon länger keinen Ball mehr gehalten hat. Personell bieten sich wenige Alternativen. Womöglich ist der FC ein wenig zu selbstbewusst in diese Saison gegangen – und doch mehr Aufsteiger, als man zunächst wahrhaben wollte.

Abstiegskampf hat begonnen

Die Tabelle ist mittlerweile vorsortiert. Die drei Aufsteiger stecken im unteren Drittel, gemeinsam mit Mainz, Düsseldorf und Augsburg. Der Abstiegskampf hat begonnen, und Achim Beierlorzer wird nun beweisen müssen, dass seine Idee vom Fußball mit diesem Kader den Erfordernissen der Bundesliga standhält. Anders als vor zwei Jahren dürfen die Kölner nicht den Moment verpassen, in dem sie von ihrem Weg abweichen und sich einen neuen suchen müssen. Beierlorzer wird ein genaues Auge darauf haben müssen. Und Armin Veh erst recht.