Diverse Amateurvereine hatten die „Baller League“ kritisiert, nun gibt es auch eine mahnende Stimme aus der 1. Fußball-Bundesliga.
Neue Kritik am Hallenfußball-EventGladbach-Manager Virkus ermahnt Christoph Kramer wegen „Baller League“
Die neue Fußball-Liga „Baller League“ hat zuletzt viel Beachtung bekommen: Zehntausende verfolgen das actionreiche Hallenfußball-Event von Lukas Podolski und Mats Hummels, die Macher nennen es die „wahre Magie des Fußballs“, auch wenn es keine Konkurrenz zur Bundesliga sein soll. An der Baller League gab es zuletzt viel Kritik von Amateurvereinen, nun meldet sich mit Roland Virkus, Geschäftsführer Sport bei Borussia Mönchengladbach, auch die erste kritische Stimme aus der 1. Bundesliga.
Roland Virkus zu Gladbach-Spielern in der Baller League: „Sie sollen sich auf den Fußball in Mönchengladbach konzentrieren“
Virkus hat offenbar Gladbach-Profi Christoph Kramer wegen seines Engagements in der Baller League ermahnt. Kramer stellt in der Baller League sein eigenes Team, gemeinsam mit Nationalspielerin Ana Maria Marković leitet er das Team „Golder XI“. Dies fiel auch Virkus auf: „Wir haben das gesehen und mit den Jungs gesprochen. Sie sollen sich auf den Fußball in Mönchengladbach konzentrieren“, sagte der Gladbach-Geschäftsführer laut „Bild“ vor dem Heimspiel gegen Bochum am Samstag. Die Kritik richtet sich offenbar auch an Gladbach-Spieler Florian Neuhaus, der Kramer in der Baller League unterstützt haben soll.
Die Baller League findet immer montags in der Motorworld Köln statt, auch Kramer ist als Teamchef regelmäßig vor Ort. Gladbach-Geschäftsführer Virkus kommentierte den Vorgang weiter: „Es ist ihr freier Tag. Aber sie müssen sehr sensibel sein. Die Jungs haben das eingesehen.“ Eine öffentliche Reaktion der Gladbach-Profis gab es dazu bislang nicht.
Alles zum Thema Borussia Mönchengladbach
- Nach schwerer Krankheit Christian Ziege trauert um seine Ehefrau – und teilt emotionale Fotos
- „Torwort“ Pulheimer Sascha Theisen veranstaltete traditionelle Lesung in Kölner Hammond Bar
- „Jeder wollte Podolski sein“ Trotz Pfiffen im Stadion: Christoph Kramer verrät emotionale Poldi-Erinnerung
- Tore, Sprüche, Ohrfeigen Die besten Sport-Momente von Lukas Podolski in Bildern
- Frauenfußball 1. FC Köln will aus dem Bundesliga-Abstiegskampf in die Champions League
- Nachwuchsfußball Bayer 04 Leverkusen holt im Spitzenspiel einen Punkt
- Weit weg von der Bestform Die Leistungen von Jonas Hofmann geben Rätsel auf
Amateurvereine kritisieren Baller League: Mittelrheinverband will sich in Zoff einschalten
Bereits in den vergangenen Tagen und Wochen hatten vor allem Amateurvereine aus dem Rheinland die Baller League kritisiert. In einem Video-Statement verkündete etwa der Sportdirekter von Mittelrheinligist Bonn-Endenich die Trennung von fünf Spielern der ersten Herren-Mannschaft. Demnach hätten die fünf Spieler ohne Absprache in Bonn bei der Baller League mitgemischt. „Das Thema Baller League hat sich wie ein Virus durch die Kabine gezogen. Aber wir als FVE wollen dieses Verletzungsrisiko einfach nicht tragen“, kommentierte Endenich-Sportdirektor Markus Köppe.
Noch deutlichere Worte fand Mehmet Dogan, Sportlicher Leiter des Mittelrhein-Ligisten SV Siegburg: „Ich bin ein Fußballfan, der die Tradition liebt. Diese Kirmes-Liga macht die anderen Ligen kaputt“, kommentierte er die Baller League. Wie nun bekannt wurde, entlässt auch der SV Siegburg zwei Spieler wegen der Baller League und ihrer großen Strahlkraft.
Der Zoff ist mittlerweile so gereift, dass sich auch der Mittelrheinverband einschalten will. Für die Baller-League-Macher ist die Aufregung nicht nachvollziehbar: „In Endenich überwiegt vielleicht die schlechte Stimmung aus dem Abstiegskampf“, mutmaßt der Geschäftsführer der „Baller League“ im Gespräch mit dieser Zeitung am Mittwoch. „Aber als Vereinschef würde ich meinem Spieler nicht die Pistole auf die Brust setzen, um eine Entscheidung zwischen Klub und Baller League zu erzwingen.“ Gerade als Amateurverein könne man den Spielern in ihrer Freizeit „relativ wenig verbieten“, so Felix Starck. Ob es eine Lösung im Konflikt geben wird, ist noch unklar.
Die „Baller League“ setzt auf Show-Charakter für ein junges Publikum. Gespielt werden zweimal 15 Minuten in der Halle, es gilt „Straßenfußball“ und Action mit Sonderregeln zum Ende jeder Halbzeit. Als Präsidenten der Liga treten Lukas Podolski und Mats Hummels auf, die Team-Chefs sind große Influencer und Content-Creator aus Deutschland wie etwa MontanaBlack, HandOfBlood oder Trymacs sowie bekannte Gesichter aus Musik, Sport und Unterhaltung wie Max Kruse, Felix Lobrecht oder Kontra K. Gespielt wird in der Kölner Motorworld, doch Zuschauer gibt es vor allem an den Bildschirmen, Zehntausende verfolgen montags die kostenlosen Livestreams. (mit rvg/ckr)