Leverkusen – Es bleibt ein Auf und Ab im Jahr 2021 für Bayer 04 Leverkusen, zwei Siege in Folge sind der Werkself noch immer nicht gelungen. Dem überzeugenden 3:1 gegen Eintracht Frankfurt folgte am Samstag ein enttäuschendes 0:0 beim Abstiegskandidaten Werder Bremen. Die Champions League ist nun nicht mehr nur gedanklich, sondern auch rechnerisch außer Reichweite. Gleichzeitig verpasste es Bayer 04, die Europa League zu sichern und geht mit zumindest noch kleinen Sorgen in die verbleibenden Bundesliga-Spiele gegen Union Berlin (15. Mai) und Borussia Dortmund (22. Mai). „Wenn es am Ende mit der Europa League klappt, können wir damit leben“, resümierte Keeper Lukas Hradecky nach einem für ihn weitgehend ereignislosen Tag in Bremen.
Doch auch dem Finnen muss klar sein: Platz sechs in der Liga und die kleine europäische Runde wären für Bayer 04 die unterste Kante des Minimalziels. Die Klubleitung hatte von ihrem hochtalentierten und sündhaft teuren Kader die Champions-League-Qualifikation und im besten Fall noch einen Titel erwartet. Sie erhielt ein peinliches Aus im DFB-Pokal gegen Rot-Weiss Essen und desolate Auftritte in der Europa-League-Zwischenrunde gegen Young Boys Bern. Am Ende dieser Entwicklung hatte Peter Bosz seinen Trainer-Posten räumen müssen. Nachfolger Wolf sorgte dafür, dass der Absturz nicht weiter ging und stabilisierte die Werkself auf einem niedrigen Niveau – das torlose Remis beim SV Werder ist ein Beleg.
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In Bremen hatte Leverkusen einige gute Szenen in der ersten Halbzeit, zumeist initiiert von Kerem Demirbay. Doch ließen Leon Bailey, Patrik Schick und Florian Wirtz die Möglichkeiten ungenutzt. Als Wirtz in seinem ersten Spiel nach dem Erreichen der Volljährigkeit den Ball in der 35. Minute doch einmal über die Linie drücken konnte, wurde der Jubel abrupt gestoppt – er hatte beim Zuspiel von Karim Bellarabi einige Zentimeter im Abseits gestanden. „Es war enttäuschend. Wir hatten die Möglichkeiten und die Räume. Die Effektivität hat leider gefehlt“, kritisierte Hradecky. So auch bei Leverkusens einziger guter Chance in der zweiten Hälfte, als Wendell aus kurzer Distanz an Jiri Pavlenka scheiterte (81.). Nur vier klare Möglichkeiten gegen limitierte Bremer in 90 Minuten – das kann kaum der Leverkusener Anspruch sein.
Doch Trainer Wolf vermied einmal mehr klare Kritik an sich und seinen Profis. Auf die Frage, warum er beim Stand von 0:0 Moussa Diaby erst nach einer knappen Stunde einwechselte und wenig später den angeschlagenen Demirbay durch den deutlich defensiveren Sven Bender ersetzte, reagierte Wolf ausweichend: „Wir wollten eigentlich Exequiel Palacios auswechseln. Und dann stand Sven schon da.“ Es sei „etwas wild“ gewesen, so der vom DFB ausgeliehene Trainer. „Ich habe selten zwischendurch so viel zu neunt oder zu acht gespielt.“
Saison für Sinkgraven beendet
Neben dem mageren Punkt nahm Bayer 04 noch einige Blessuren mit zurück nach Leverkusen, Werder hatte im Abstiegskampf vor allem auf Härte gesetzt. Bailey erlitt eine Knöchelblessur, auch Demirbay erwischte es am Sprunggelenk. Nadiem Amiri wurde in der Nachspielzeit von Eren Dinkci von hinten umgrätscht, der Bremer sah Rot, Amiri humpelte. Am härtesten erwischte es Daley Sinkgraven. Der niederländische Linksverteidiger erlitt eine Innenbandzerrung im Knie, für den 25-Jährigen ist die Saison beendet.