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Bayer 04Leverkusen ist auf dem Weg zurück nach oben – obwohl Xabi Alonso Unruhe ins Spiel bringt

Lesezeit 3 Minuten
22.01.2023, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Fußball: Bundesliga, Borussia Mönchengladbach - Bayer 04 Leverkusen, 16. Spieltag, Borussia Park: Leverkusens Trainer Xabi Alonso betritt das Stadion. Foto: David Inderlied/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

Leverkusens Trainer Xabi Alonso

Das 3:2 in Mönchengladbach ist der vierte Bundesliga-Sieg in Folge für Bayer 04 Leverkusen.

16 Bundesliga-Spieltage mussten vergehen, bis es Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2022/23 erstmals gelang, einen einstelligen Tabellenplatz zu erklimmen. Das verdeutlicht das Ausmaß der Krise, die den Verein über Monate hinweg fest umschlugen hatte. Die vergangenen zwölf Punkte aus vier Spielen ebneten Bayer 04 aber den Weg raus aus dem tiefen Tal.

Wobei es beim 3:2 in Mönchengladbach am Sonntagabend wegen des Leverkusener Einbruchs in der Schlussphase um ein Haar schief gegangen wäre. Nur einige Minuten mehr hätte es nach Ansicht von Torhüter Lukas Hradecky bis zum Ausgleichstreffer bedurft. „Wir waren unkonzentriert, haben Bälle verloren. Gladbach hat super Tore gemacht. Das müssen wir noch weglassen“, sagte der Kapitän. „Es war ein Sieg mit ein paar Schönheitsfehlern.“

Xabi Alonso hatte Anteil am Chaos

Nach den Toren von Mitchel Bakker (21.), Amine Adli (43.) und Nadiem Amiri (67.) hatte Bayer 04 in den Verwaltungsmodus geschaltet, dabei aber die Konzentration verloren. Die Folge war eine hitzige Schlussphase und die beiden Treffer von Lars Stindl (82./90.+3). „Wir haben verdient 3:0 geführt. Hinten raus haben wir die Bälle nicht mehr gut gehalten und das Spiel nicht mehr kontrolliert. Dann kann immer noch mal Hektik aufkommen“, sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.

Seinen Anteil an den späten Turbulenzen hatte auch Xabi Alonso. Leverkusens Trainer, der seiner Mannschaft in den vergangenen Monaten das Verteidigen von Grund auf neu beigebracht hatte, warf sein Team Mitte der zweiten Halbzeit durch viele Wechsel aus der Balance – so gefestigt wie erhofft waren die Abläufe, gerade in der Defensive, bei Bayer 04 noch nicht.

Mit der Hereinnahme Amiris hatte Xabi Alonso in der 64. Minute noch ein gutes Händchen, der Joker traf wenige Augenblicke später. Der Dreifachwechsel in der 74. Minute – Adam Hlozek, Adli und Odilon Kossounou wurden durch Callum Hudson-Odoi, Florian Wirtz und Jonathan Tah ersetzt – sorgte hingegen für Verunsicherung. Plötzlich stimmte die Abstimmung nicht mehr, die Gladbacher fanden immer mehr Lücken.

Mittwochabend in der Bay-Arena gegen Bochum

„Durch die Wechsel haben wir ein bisschen den Rhythmus verloren“, sagte Hradecky. „Aber auch die Müdigkeit spielt eine Rolle.“ Xabi Alonso sprach mit Blick auf die Schlussphase von „Unterricht“ für Bayer 04 – und dürfte damit auch eine eigene Lehre gemeint haben. „Vorher haben wir es nach Ballgewinnen häufig bis vor das Gladbacher Tor ausgespielt und sind zum Abschluss gekommen. In der Schlussphase war der Ball nach der ersten Aktion schon wieder weg“, sagte Rolfes.

Doch brachte die Werkself mit etwas Spielglück, passend zu den vergangenen Bundesliga-Partien, die drei Punkte nach Hause und befindet sich vor dem Heimspiel am Mittwoch gegen den VfL Bochum (20.30 Uhr/Sky) in einer etwas komfortableren Situation.

Florian Wirtz vor Rückkehr in die Startelf

Mit Rückkehrer Florian Wirtz, der nach überstandener Erkältung laut Xabi Alonso bereit für einen Startelf-Einsatz ist, soll der Rückstand zu den internationalen Plätzen weiter verkürzt werden. „Denn der Druck bleibt“, sagt Geschäftsführer Rolfes, man wolle ja am Ende nicht Neunter werden.

Trainer Xabi Alonso wird wohl gegnerunabhängig wieder auf sein defensives System mit vergleichsweise wenig Ballbesitz und die Konterstärke bauen. „Wenn wir den Gegner so bespielen können, dass unsere schnellen Jungs da vorne ins Laufen kommen, dann möchte ich nicht der Gegner sein, der das verteidigt“, meinte Hradecky mit einem Lächeln. Der Finne freut sich auf die anstehenden englischen Wochen mit Bundesliga und der Europa League, in denen möglichst viele Versäumnisse der Hinrunde ausgebügelt und die Tabelle von hinten aufgerollt werden sollen: „Viele Spiele hintereinander sind gut. Einem trainingsfaulen Typen wie mir gefällt das.“