Leverkusens Trainer Xabi Alonso spricht vor dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 über die Beziehung zu Starspieler Florian Wirtz.
„Es gibt kein Problem“Xabi Alonso gibt Florian Wirtz Startelfgarantie gegen Mainz
Über die Beziehung zwischen Xabi Alonso und Florian Wirtz wurde in den vergangenen Tagen viel spekuliert. Ist da im Binnenverhältnis zwischen dem Trainer und seinem Starspieler am vergangenen Freitag vielleicht sogar etwas zerbrochen? Alonso räumt diese Spekulationen vor der Bundesligapartie gegen den FSV Mainz 05 am Dienstag (20.30 Uhr, Sky) rigoros ab: „Da bleibt nichts zurück. Er ist dabei. Er spielt von Anfang an. Das ist die Situation. Es gibt kein Problem.“
Wirtz und Teamkollege Exequiel Palacios standen am Freitag aufgrund der Brückensperrung auf der A1 lange im Stau, hatten das Aktivierungstraining und die Teambesprechung vor der Partie in Dortmund (3:2) verpasst und wurden daraufhin aus der Startelf gestrichen. „Es war nichts Disziplinarisches. Es diente meiner Beruhigung, dass Flo nicht in der Startelf stand, weil er nicht in der Teambesprechung und in der Sitzung, die wir hatten, dabei war und alle anderen den Matchplan parat hatten“, hatte Alonso erklärt. Jetzt sei das Thema abgehakt, der Blick gehe nach vorne, die Gespräche mit den Spielern drehten sich seit Sonntag ausschließlich um das Spiel gegen Mainz.
Der Spanier will ein Bewusstsein für die Schwere der Aufgabe schaffen. Der FSV hat nicht den Namen eines Bundesligisten, bei dem die Spieler automatisch in Topspiel-Anspannung versetzt werden. Gerade das macht die Partie für den Meister so gefährlich. Auf dem Papier ist es dennoch ein Topspiel. Die Rheinhessen sind die Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison, stehen auf Tabellenplatz fünf, nur zwei Punkte hinter dem Dritten Eintracht Frankfurt und sieben Zähler hinter dem Zweiten Leverkusen. „Sie sind in Topform“, sagt Alonso. „Wir haben schon in der vergangenen Saison gemerkt, dass sie sehr mutig, sehr stark sind, gut mit dem Ball spielen, mit großer Energie. Wir brauchen unsere beste Leistung.“
Alles zum Thema Florian Wirtz
- Auch ohne Tah zum Erfolg Grimaldo führt Bayer 04 mit Traumtor zum Sieg gegen Mainz
- „Wollte Klarheit haben“ Xabi Alonso sendet mit Verzicht auf Wirtz Zeichen an Bayer-Team
- Bayer 04 gewinnt 3:2 Xabi Alonso löst Startelf-Rätsel um Florian Wirtz auf – „Keine Disziplinlosigkeit“
- Bayer 04 vor Dortmund-Spiel Sieg bei Generalprobe, aber neue Sorgen um Boniface
- Manager beendet Vereinskarriere Als Leverkusens Reschke dem 1. FC Köln Kai Havertz wegschnappte
- Auf dem Weg zum Weltstar Wie wichtig 2024 für die Karriere von Florian Wirtz war
- Letzte Chance Rhein-Erft-Athleten für Sportlerwahl vorschlagen und gewinnen – Florian Wirtz wird Pate
Bo Henriksen überzeugt in Mainz
In der Vorsaison gewann Bayer 04 im Februar knapp mit 2:1, doch Mainz verkaufte sich sehr gut. Es war das zweite Spiel des FSV unter dem neuen Trainer Bo Henriksen. Der Däne führte Mainz in den Folgewochen von Rang 17 und akuter Abstiegsgefahr zum sicheren Klassenerhalt auf Platz 13. In den 13 Spielen unter seiner Regie in der vergangenen Spielzeit verlor sein Team nur zweimal – in Leverkusen und bei den Bayern (1:8). Ansonsten gab es sechs Siege und fünf Remis.
In dieser Saison kam Mainz nach schleppendem Start immer besser ins Rollen, gewann sechs der vergangenen sieben Ligaspiele – unter anderem mit 2:1 gegen den FC Bayern. „Nicht nur gegen die Bayern - sie haben es auch gegen andere Topteams gut gemacht“, betont Alonso. „Der Einfluss des Trainers ist ganz klar. Er hat es, seit er in Mainz ist, sehr gut gemacht. Das ist die Konsequenz einer guten Arbeit. Die Entwicklung von Mainz ist sehr gut. Wenn wir nicht zu 100 Prozent bereit sind, haben wir vielleicht Probleme, weil sie auf einem sehr guten Niveau sind.“
Fehlen wird den Gästen allerdings ein alter Bekannter in Leverkusen: Nadiem Amiri. Der 28-Jährige war im vergangenen Wintertransferfenster nach Mainz gewechselt, hatte zuvor knapp fünf Jahre lang das Trikot der Werkself getragen. Amiri sah aber kurz vor Weihnachten beim Auswärtssieg in Frankfurt die Rote Karte und ist am Dienstag gesperrt.
Bei Bayer 04 wird sich der Kader im Vergleich zum erfolgreichen Jahresauftakt in Dortmund nicht verändern. Für Jeanuel Balocian (Kreuzbandriss) ist die Saison beendet, Victor Boniface (Reha nach Oberschenkelverletzung) und Amine Adli (Reha nach Wadenbeinbruch) werden sowohl gegen Mainz als auch beim Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr, Sky) fehlen. „Amine braucht noch ein bisschen Zeit. Vielleicht ist er gegen Ende Januar oder Anfang Februar wieder dabei“, sagt Alonso. „Bei ,Bonni' könnte es nächste Woche vielleicht so weit sein. Es gibt aber noch ein paar Fragezeichen. Wir müssen abwarten, aber er ist auf dem richtigen Weg.“
Im Gegensatz zum Spiel in Dortmund wird die Werkself wohl wieder mehr Ballbesitz haben. Bei der Borussia setzten Alonso und sein Team gegen hoch stehende Dortmunder auf sehr schnelles Vertikalspiel nach Ballgewinn. Mainz wird wohl deutlich tiefer verteidigen. „Mit dem Ball hatten wir am Freitag nicht so viel Kontrolle“, erklärte Alonso. „Vielleicht haben wir im Laufe des Spiels zu schnell gespielt. Das ist etwas, was wir verbessern müssen.“ Bei der Umsetzung dieses Vorhabens kann sicher auch Florian Wirtz in der Startelf nicht schaden.