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Wiedersehen nach peinlicher NiederlageXabi Alonso fordert gleichen Respekt vor Elversberg und Liverpool

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Trainer Xabi Alonso gestikuliert an der Seitenlinie.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso gestikuliert an der Seitenlinie.

Zwei Jahre nach der peinlichen 3:4-Niederlage trifft Bayer 04 Leverkusen erneut auf die SV Elversberg im DFB-Pokal. Beide Teams haben sich entwickelt.

Der 30. Juli 2022 war ein schlimmer Tag für Bayer 04 Leverkusen. Eigentlich sollte das erste Pflichtspiel nur die Ouvertüre für eine großartige Saison werden. Bei der Werkself fühlte man sich bereit, um Titel mitzuspielen. Dann kam der besagte Samstag und Leverkusen ging als Bundesliga-Spitzenklub mit 3:4 in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist SV Elversberg unter.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es in gewisser Weise dennoch der Beginn für etwas Großes bei Bayer 04 war. Denn von dieser peinlichen Niederlage erholte sich die Mannschaft – und vor allem Trainer Gerardo Seoane – nicht mehr. Im Herbst musste der Coach, mit seinem Team auf Tabellenplatz 17 stehend, gehen. Es kam Xabi Alonso, und mit ihm der Erfolg. Nach der historischen Doublesaison kommt es nun am Dienstag zum Wiedersehen mit Elversberg – erneut im Pokal, diesmal aber in der zweiten Runde und in der Bay-Arena (18 Uhr, Sky).

„Das Spiel 2022 ist nur eine Erinnerung“, sagt Alonso, „aber ja, sie haben den gleichen Treiner wie damals, einige Spieler waren dabei. Aber ich glaube, es gab bei uns eine Entwicklung in diesen zwei Jahren –, vielleicht auch in Elversberg. Wir spielen zu Hause. Es ist ein Finale, es geht ums Weiterkommen oder ums Ausscheiden. Darauf bereiten wir uns vor.“ Aus dem damaligen Elversberger Kader sind noch neun Spieler dabei, auf Leverkusener Seite stehen noch acht Spieler bei Bayer 04 unter Vertrag. Lukas Hradecky, Edmond Tapsoba, Jeremie Frimpong, Robert Andrich und Patrik Schick standen in der Startelf. Piero Hincapie, Jonathan Tah und Exequiel Palacios saßen auf der Bank.

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Während Leverkusen in diesen zwei Jahren den Weg zum amtierenden Meister und Pokalsieger gegangen ist, sind die Saarländer aufgestiegen und haben sich in der Zweiten Liga als Favoritenschreck etabliert. Und zwar als einer, der dabei auch noch attraktiven und zielstrebigen Fußball spielt. Dabei siegten sie in dieser Spielzeit bereits gegen einige geschichtsträchtigere und finanzkräftigere Klubs: 4:1 bei Hertha BSC, 1:0 gegen Kaiserslautern und am vergangenen Wochenende 4:2 gegen den Hamburger SV. Erfolgstrainer der Mannschaft ist Horst Steffen. Der gebürtige Krefelder hat es trotz einiger wichtiger Abgänge geschafft, wieder eine absolut konkurrenzfähige Truppe auf den Platz zu schicken. In der Offensive glänzen dabei vor allem die beiden Leihspieler von der TSG Hoffenheim: Muhammed Damar (20) und Fisnik Asllani (22).

Kein Spiel zu Null in der Bundesliga

„Elversberg ist sehr gefährlich, weil sie eine gute Mannschaft sind, sie spielen gut, das haben wir gesehen gegen Hamburg, aber auch in Berlin. Wir kennen sie, wir müssen bereit sein, sie spielen mit Qualität, mit Spielintelligenz, sie haben klare Ideen“, betont Alonso „Wir müssen mit unserer Art und Weise spielen. Dabei geht es nicht nur um das Fußballerische, sondern auch um eine gute Mentalität, um in allen Momenten zu bestehen.“ Der Spanier meint damit vor allem das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft. In der Bundesliga schaffte es sein Team bisher nicht, zu Null zu spielen. In der Champions League gelang es zweimal, im Pokal in der ersten Runde bei Viertligist Carl Zeiss Jena (1:0) auch. Am Samstag beim 2:2 in Bremen kritisierte Alonso seine Mannschaft für „zu softes“ Defensivverhalten.

Der Coach will in Leverkusen eine Siegermentalität schaffen – unabhängig des Wettbewerbs oder des Gegners. „Egal, ob in der Bundesliga, nächste Woche in Liverpool, oder gegen Elversberg zu Hause, es geht um uns, was wir besser machen können, was wir korrigieren können“, erklärt der Trainer. „Wir sind in einem Prozess. Wir können noch besser spielen und das ist unsere Herausforderung für die nächsten Spiele. Elversberg verdient den gleichen Respekt wie Liverpool. Wir brauchen nicht immer eine extra Motivation, wir brauchen eine intrinsische Motivation. Jedes Spiel müssen wir mit unserer Intensität, unserer Mentalität angehen, wenn wir in jedem Wettbewerb weiterkommen wollen.“

Alonso muss am Dienstag neben Amine Adli (Wadenbeinbruch) auch auf Jeanuel Belocian (Sprunggelenksprobleme) verzichten: „Es gibt generell bei ein paar Spielern noch Zweifel, dazu möchte ich aber nichts sagen, warten wir ab.“

Leverkusen: Kovar – Mukiele, Andrich, Hincapie – Tella, Xhaka, Palacios, Arthur – Hofmann, Wirtz – Schick

Elversberg: Kristof – Baum, Pinckert, Rohr, Neubauer – Fellhauer, Sickinger – Petkov, Damar – Asllani, Schnellbacher