Er war der Mann der Stunde im Spiel der Leverkusener. Ausgerechnet Bayern-Leihgabe Josip Stanisic eröffnete mit seinem Tor zum 1:0 den erfolgreichen Abend für Bayer 04. Die Bayern hatte in vielen Situationen das Nachsehen, kamen nicht gegen zweikampfstarke Leverkusener an und musste sich am Ende, auch in der Höhe, verdient geschlagen geben. Stanisic indes empfiehlt sich für weitere Einsätze.

Stanisic entwickelt sich weiter

Dabei war der Anfang unterm Bayer-Kreuz nicht einfach für den Deutsch-Kroaten. Oft nur als Ergänzungsspieler in der Europa-League und im DFB-Pokal im Einsatz, setzte sich der rechte Verteidiger kaum gegen den Niederländer Jeremie Frimpong oder gegen einen der drei Innenverteidiger Jonathan Tah, Edmond Tapsoba oder Odilon Kossounou durch.

Doch der Afrika-Cup spielte der Leihgabe in die Karten. Seit Beginn der Bundesliga nach Jahreswechsel entwickelt sich Stanisic weiter, wirkt von Spiel zu Spiel souveräner und besser in das Team integriert. Dennoch war es überraschend, dass Bayer-04-Trainer Xabi Alonso vor dem Gipfeltreffen mit den Bayern eben nicht auf den schnellen Stammrechtsverteidiger Jeremie Frimpong setzte, sondern auf den eher defensiv-orientierten Josip Stanisic.

3:0 gegen FC Bayern

Wie es Bayer 04 gelang, den Rekordmeister zu dominieren

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Patrick Scherer

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Die Leihgabe der Bayern zahlte seinem Trainer Alonso das entgegengebrachte Vertrauen vollkommen zurück und verbuchte seine bisher beste Leistung im Dress der Leverkusener. Mit seinem Tor und einer beeindruckenden Zweikampfführung gegen die Offensive seiner Stammmannschaft, war Stanisic ein bedeutender Faktor beim 3:0-Sieg gegen die Münchener. Dies musste sich auch Tuchel eingestehen. Doch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel machte der gebürtige Schwabe einen Vergleich, der eine Forderung beinhaltete.

Tuchels seltsamer Vergleich

Denn wenn es nach Bayern-Coach Thomas Tuchel ginge, hätte Stanisic gegen seinen Stammverein nicht spielen dürfen, so, wie in der englischen Liga: „Es gibt in England die Regel, dass ein ausgeliehener Spieler nicht gegen sein Stammteam spielen darf. Ich habe es zu oft erlebt, dass ausgerechnet der Spieler an Toren beteiligt ist.“ Seine Mannschaft „leide nun unter den Auswirkungen davon, dass dies in Deutschland eben nicht so ist“.

Die Leverkusener dominierten die Bayern allerdings fast über 90 Minuten lang. Die Werkself ließ nicht den Eindruck aufkommen, dass sie das Spiel aus der Hand geben würden. Zwar war Stanisic ein wichtiger Faktor für den Leverkusener Erfolg gegen die Münchener, aber eben nicht der einzige. Auch Mittelfeldmann Granit Xhaka, Abwehrchef Jonathan Tah oder Außenstürmer Nathan Tella spielten eines ihrer besten Saisonspiele.

Werkself in der Einzelkritik

Tah ist Turm in der Schlacht bei 3:0 gegen FC Bayern München

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Tim Jamann

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Trotz des Tores hatte Tuchel aber noch versöhnliche Worte für den 23-jährigen Stanisic: „Ich habe ihm nach dem Spiel kurz gratuliert. Diese Saison ist er aber Spieler von Bayer Leverkusen, nicht von uns. Um über seine Rückkehr im Sommer nachzudenken, ist die Zeit noch nicht gekommen.“