Köln – In den Playoffs müsse die Lanxess-Arena beben, sagte unlängst Alexander Oblinger, der Kämpfer im Team der Kölner Haie. Die Stimmung in Spiel zwei der Viertelfinale-Serie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen dem KEC und Berlin war am Dienstag über lange Phasen wunschgemäß hitzig, die KEC-Profis bekamen ordentliche Unterstützung von ihren Fans in der mit 14.642 Zuschauern gut gefüllten Halle. Aber das reichte nicht, denn der Gegner war zu stark für die Haie.
Spiel drei am Donnerstag in Berlin
Die Eisbären bezwangen die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp verdient mit 5:1 (2:1, 2:0, 1:0) und gingen in der „Best of 5“-Serie 2:0 in Führung. Es war auch optisch ein Duell zwischen dem Tabellenersten und dem Zehnten. Die Kölner ackerten zwar und taten viel. Sie konnten aber mit der spielerischen Klasse des Titelverteidigers nicht konkurrieren, der nun am Donnerstag in Berlin bereits einen Matchpuck zum Einzug ins Halbfinale hat. „Es war ein intensives Spiel, es ist nicht für uns gelaufen. Das müssen wir abhaken. In zwei Tagen geht es weiter“, sagte Haie-Verteidiger Pascal Zerressen.
Eisbären-Stürmer Leo Pföderl hatte nach Partie eins, die der KEC am Sonntag in Berlin mit 1:2 verloren hatte, festgestellt: „Solange wir cool bleiben, können die mit uns normalerweise nicht mitspielen.“ Klingt überheblich, scheint aber der Wahrheit zu entsprechen. Pföderl machte auch am Dienstag schnell auf sich aufmerksam. Nach nur 33 Sekunden brachte er die Eisbären im Powerplay 1:0 in Führung, nachdem Andreas Thuresson eine Strafe kassiert hatte. Marcel Noebels schoss, der ehemalige Junghai Dominik Bokk fälschte den Puck ein wenig ab, Pföderl brachte ihn zu Torhüter Justin Pogge, der ihn selbst über die Linie brachte.
David McIntyre gelingt zwischenzeitlicher Ausgleich
Ein unglücklicher Start, doch die Haie kamen mit Unterstützung der Zuschauer zurück und zum 1:1, erzielt vom Kanadier David McIntyre, der einen Weitschuss von Alex Roach abfälschte (10.). Noch vor der Pause fiel aber das 1:2. Berlins Verteidiger Jonas Müller kam mit Power in die Angriffszone – und ließ Pogge keine Chance (19.).
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Als das Drittel bereits beendet war, kam es zu einem Scharmützel auf dem Eis. Der Kölner Marcel Müller und der Berliner Nicholas Jensen prügelten sich. Beide bekamen dafür Spieldauer-Disziplinarstrafen, sie durften somit duschen gehen. Und auch für Haie-Ersatztorhüter Torhüter Tomas Pöpperle war die Partie vorzeitig beendet – wegen unsportlichen Verhaltens, vermutlich handelte es um verbalen Aussetzer gegenüber den Schiedsrichtern.
Niklas Lunemann feiert Debüt
Die Haie brauchten damit einen neuen Back-up-Goalie. So kam im zweiten Drittel Junghai Niklas Lunemann, der als Zuschauer in der Halle gewesen war, auf die Bank. Auf dem Eis lief es nicht gut für den KEC, der im zweiten Drittel zwar ein paar Chancen hatte, auch im Powerplay, sie aber vergab. Die Berliner spielten hingegen souverän und effizient. Auch kleinere Fehler der Haie nutzten sie gnadenlos aus. Und so schossen Bokk (26.) und Matt White (40.) Berlin 4:1 in Führung. Damit waren die Haie schon besiegt.
Pogge waren zwar keine krassen Fehler unterlaufen, Trainer Krupp setzte trotzdem ein Zeichen für die Zukunft: Im Schlussdrittel tauschte er den Kanadier gegen den 19-jährigen Lunemann, der noch nie zuvor in der DEL gespielt hatte. Es vergingen 3:03 Minuten, bis der junge KEC-Goalie hinter sich greifen musste. Jonas Müller zog erneut mit Verve ins Drittel der Haie und zimmerte den Puck ins rechte obere Eck – 5:1. Der Rest des Spiels war zerfahren, Lunemann machte aber keine Fehler. Am Ende gab es eine Prügelei zwischen Patrick Sieloff und Yannick Veilleux, die vorher bereits einige Mal aneinandergeraten waren.