AboAbonnieren

Neue Trainerin der FC-FrauenBritta Carlsons Verpflichtung weckt große Erwartungen

Lesezeit 3 Minuten
Zuletzt Co-Trainerin der DFB-Elf, nun Cheftrainerin in Köln: Britta Carlson

Zuletzt Co-Trainerin der DFB-Elf, nun Cheftrainerin in Köln: Britta Carlson

Die neue Cheftrainerin blickt auf eine mit Erfolgen gepflasterte Vergangenheit zurück. Die FC-Frauen soll sie nun dauerhaft aus dem Bundesliga-Keller führen.

Dem 1. FC Köln ist ein Coup gelungen. Die Verpflichtung von Britta Carlson als neue Trainerin der Bundesliga-Fußballerinnen darf mit Fug und Recht als großer Wurf bezeichnet werden. Die 46-Jährige war zuletzt sechs Jahre als Assistenz-Coach der deutschen Nationalmannschaft aktiv, gewann an der Seite von Horst Hrubesch mit ihrem Team die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Davor arbeitete sie von 2008 bis 2018 als Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg und begleitete den Weg der Wölfinnen in die nationale Spitze aktiv mit.

Der 1. FC Köln hält trotz schlechter Hinrunde an Zielen fest

Mit diesen beiden Stationen in der Vita verknüpfen sich entsprechend Erwartungen auf eine bessere Zukunft des Frauenfußballs beim 1. FC Köln. Die großen Hoffnungen decken sich mit den Zielen, an denen Nicole Bender-Rummler kurz vor Weihnachten festhielt. Die FC-Sportchefin peilt trotz der unbefriedigenden Zwischenbilanz mit fünf Punkten aus zwölf Spielen weiterhin die Ränge sechs oder sieben für das Saisonende an. Dorthin hat der FC aktuell jedoch zwölf beziehungsweise 14 Zähler Rückstand. Carlson hat folglich eine schwere Mission zu bewältigen, kann sie sich doch mit ihrer Mannschaft kaum noch Ausrutscher erlauben, um das Saisonziel nicht endgültig aus den Augen zu verlieren. Schon der Auftakt am 1. Februar in Essen ist daher mit einem Erwartungsdruck verbunden.

Die Verpflichtung von Carlson birgt ein gewisses Risiko, ist der FC doch die erste Station der gebürtigen Kielerin als hauptverantwortliche Übungsleiterin. Doch zunächst einmal überwiegt die Aufbruchstimmung am Geißbockheim, die noch weiter angeheizt werden soll: Der FC will zeitnah die Infos veröffentlichen, welches Heimspiel der Rückrunde im Rhein-Energie-Stadion ausgetragen wird. Dies wird das dritte Mal, dass die FC-Frauen in Müngersdorf auflaufen werden.

Die letzten beiden Trainer-Verpflichtungen zündeten nicht

Damit auch im Alltag mehr Zuschauer zu den Heimspielen ins Franz-Kremer-Stadion strömen, braucht der FC den langersehnten Quantensprung des Frauen-Teams. Bender-Rummler und Sport-Geschäftsführer Christian Keller betonen seit Jahren gebetsmühlenartig, dass der jeweilige Kader eigentlich schon höheren Ansprüchen gerecht werden müsste. Bisher stagnierten die Kölnerinnen jedoch jedes Jahr aufs Neue im Kampf um den Klassenerhalt.

Dass soll und muss sich unter Carlson ändern. Die Verpflichtung der 46-Jährigen, die mit der bisherigen Interimstrainerin Jacqueline Dünker als Assistentin weiterarbeiten wird, muss sich auszahlen, wenn die mehrmals vorgetragenen Erwartungen und Einschätzungen der FC-Verantwortlichen glaubwürdig erscheinen sollen. Die vorherigen Personalentscheidungen für Sascha Glass und Daniel Weber entpuppten sich nicht als die richtigen, blieb doch der erhoffte Quantensprung mit beiden Trainern aus.

Britta Carlson hat einen Vertrag bis 2026 unterschrieben

Vielleicht ist man aufgrund dieser Erfahrungen vorsichtig bei der Vertragsgestaltung gewesen, erhielt Carlson doch zunächst einen Kontrakt über nur anderthalb Jahre bis zum 30. Juni 2026. Ihr Vorgänger Daniel Weber hatte bei seinem Antritt 2023 noch einen Dreijahresvertrag erhalten. Die erste Frau als dauerhafte Cheftrainerin des 1. FC Köln soll nun den angepeilten Aufschwung bewerkstelligen – die Erwartungshaltung ist groß.