Im Interview spricht der 28-jährige Neuzugang über seine erste Profistation bei Union Berlin und seine Ziele mit Viktoria Köln.
Neuzugang Bryan Henning„Ich möchte mit Viktoria Köln die nächsten Schritte gehen“
Herr Henning, warum haben Sie sich für einen Wechsel zu Viktoria Köln entschieden?
Der Verein hat mir gezeigt, dass er sich prima entwickelt. In vielen ehrlichen und guten Gesprächen kam in mir das Gefühl auf, dass ich mit dem Klub gemeinsam die nächsten Schritte gehen möchte.
Sie sind gebürtig aus Berlin und somit Erfahrungen mit der Großstadt. Haben Sie Köln schon ein wenig kennengelernt? Was sind die Unterschiede zur Hauptstadt?
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Köln kenne ich bislang lediglich durch einen Kurztrip mit meiner Frau. Noch habe ich nicht so viel sehen können, als dass ich in dieser Hinsicht große Vergleiche ziehen kann. Das hole ich aber auf jeden Fall noch nach. Die ersten Eindrücke sind definitiv positiv.
2014 haben Sie Ihren ersten Profivertrag beim jetzigen Champions-League-Teilnehmer Union Berlin unterschrieben. Was macht den Klub aus?
Ich habe ausschließlich schöne Erinnerungen an die Zeit bei Union. Es ist ein familiärer Arbeiterverein. Wenn man sieht, dass die Leute aus meiner Zeit jetzt immer noch dort arbeiten und den Weg weiter beschreiten mit diesem Verein, hat das schon einiges zu sagen. Ich denke, das zeichnet den Klub auch in erster Linie aus.
Anschließend sind Sie nach Rostock in die Dritte Liga gewechselt. Sie haben gegen Lotte mal ein Tor aus 50 Metern erzielt.
Wir lagen damals 1:0 vorne und der Trainer entschied sich, mich einzuwechseln. Durch einen nicht so gelungenen Schnittpass von mir war der Torwart gezwungen, aus dem Tor zu kommen und den Ball zu klären – zum Glück direkt in meine Füße. Ich hatte einen guten ersten Kontakt, die Chance zu schießen, und der Ball landete am Ende im Tor.
Unter Viktorias Ex-Coach Pavel Dotchev waren Sie bei Hansa Stammspieler.
Das war natürlich auch eine aufregende Zeit. Es war mein erstes richtiges Profijahr, weg von zu Hause. Wir hatten sehr erfolgreiche und schöne Momente, an die ich mich gerne erinnere.
Vor fünf Jahren hat es Sie nach Innsbruck verschlagen. Warum ausgerechnet zum Fußballspielen nach Österreich?
Ich war der Meinung, der Schritt in die Erste Liga Österreichs bedeutet eine riesige Herausforderung. Für eine Erfahrung im Ausland und das ein oder andere Spiel auf sehr hohem Niveau war es definitiv eine tolle Geschichte.
Über den VfL Osnabrück ging es 2021 weiter zu Eintracht Braunschweig. Sie waren maßgeblich beteiligt am Aufstieg vor gut einem Jahr in die 2. Bundesliga. War es die beste Saison in Ihrer Karriere?
Ja, definitiv!
Allerdings haben Sie am letzten Spieltag als feststehender Aufsteiger gegen Viktoria mit 0:1 verloren. Haben Sie damals erste zarte Bande nach Köln geknüpft?
Ich kannte die Viktoria ja nicht nur durch dieses eine Spiel. Wenn man die Liga verfolgt hat, wusste man durchaus, was auf einen zukommt, und es war immer sehr beeindruckend, wie die Mannschaft aufgetreten ist.
Zur Person: Bryan Henning (28), geboren in Berlin, spielte im Junioren-Bereich für Nordost und Union Berlin. Seinen ersten Profivertrag unterschrieb der 1,72 Meter große Mittelfeldspieler 2014 beim 1. FC Union. Weitere Stationen: Hertha BSC, Hansa Rostock, Wacker Innsbruck, VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig. Henning absolvierte bislang 78 Spiele in der Zweiten Bundesliga und 68 Partien in der Dritten Liga. Seit 1. Juli steht der Berliner beim FC Viktoria unter Vertrag.
Im letzten Sommer haben Sie als Zweitligist Hertha BSC aus dem DFB-Pokal geworfen und das 4:4 in der Verlängerung selbst erzielt. Welche Erinnerungen haben Sie an die Partie gegen Ihren einstigen Verein?
Ich kann mich noch sehr gut an die kompletten 90 Minuten und eine wilde Achterbahnfahrt erinnern. So soll und wird es auch immer bleiben. Denn solch eine Partie erlebt man tatsächlich nicht alle Tage.
In der vergangenen Saison wurden Sie immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. War es für Sie ein frustrierendes letztes Jahr in Braunschweig?
Das gehört nun einmal zum Fußball dazu. Natürlich steckt man sich persönlich Ziele und versucht, diese dann möglichst auch zu erreichen. Wenn man seine Pläne dann auch aufgrund von Verletzungen nicht durchsetzen kann, ist das ohne Zweifel ernüchternd.
Nun sind Sie Spieler des FC Viktoria. Was sind Ihre Ziele mit Ihrem neuen Klub?
Kurz gesagt: Die Saison erfolgreicher zu beenden als die letzte (lacht).
Und was halten Sie von Ihrer neuen Mannschaft und Trainer Olaf Janßen?
Es ist alles exakt so gekommen, wie es mir in den Gesprächen zuvor berichtet worden ist, und darüber bin ich äußerst froh. Wir haben eine tolle und ehrgeizige Mannschaft, das Gleiche gilt für das gesamte Trainerteam.
Trotz des angespannten Kölner Wohnungsmarktes: Haben Sie schon eine Bleibe gefunden?
Ja, glücklicherweise bin ich diesbezüglich schon fündig geworden und bin sehr froh, jetzt in der Stadt ein Zuhause zu haben.