Der Höhenberger Drittligist hat den Klassenerhalt sicher, doch es kommt viel Arbeit auf den sportlichen Leiter Stephan Küsters zu.
Dritte LigaDiese sechs Leistungsträger haben ab Sommer keinen Vertrag bei Viktoria Köln mehr
Die Rückfahrt in die etwa 600 Kilometer entfernte Heimat verlief ausgelassen, und womöglich wurde die Reise nach Köln noch versüßt mit dem ein oder anderen Kaltgetränk. Nach dem eiskalt heruntergespielten 2:0-Erfolg am Samstag beim Aufstiegsanwärter, aktuell aber kriselnden SG Dynamo Dresden, ließ es sich Viktoria-Trainer Olaf Janßen nicht nehmen, ein Loblied auf seine durch Krankheiten und Verletzungen arg dezimierte Mannschaft anzustimmen: „Das war in allen Belangen eine reife Nummer“, lobte der 57-Jährige sein junges Team für eine couragierte Leistung in einer mit mehr als 30 000 Menschen gefüllten Arena. „Mit diesem Sieg den Klassenerhalt geschafft zu haben, fühlt sich überragend an.“
Trainer Olaf Janßen wird Viktoria Köln auch in der nächsten Saison betreuen
Dass Janßen und seine Fußballer angesichts des Siegs im Osten mitbeteiligt waren an der Freistellung von Dynamo-Coach Markus Anfang, ließ den erfahrenen Trainer nicht unberührt, wie er einige Tage später bemerkte: „Man sitzt ja irgendwie auf dem gleichen Stuhl. So etwas beschäftigt mich natürlich, weil es einen selbst ja auch mal treffen könnte.“
Von einer Entlassung ist der gebürtige Krefelder weit entfernt, was nach einem vier Spieltage vor Saisonende gesicherten Verbleib in der Dritten Liga und Platz zwölf beinahe Ehrensache ist. Janßen wird den FC Viktoria also auch in der neuen Spielzeit als Chefcoach betreuen, wer die Nachfolge des zum Saisonende scheidenden Assistenten Markus Brzenska übernimmt, wird sich wohl in der nächsten Woche entscheiden.
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Trotz des vorzeitigen Klassenerhalts kommt reichlich Arbeit zu auf die Verantwortlichen in Höhenberg: Zwar verfügen um die 20 Spieler über einen gültigen Vertrag für die nächste Spielzeit, und Janßen hofft inständig darauf, dass „die meisten von ihnen auch bleiben“; andererseits laufen aber auch diverse Arbeitspapiere zum 30. Juni aus, etwa von Leistungsträgern wie Jeremias Lorch, André Becker, Luca Marseiler, Lars Dietz, Patrick Koronkiewicz und David Philipp.
Ob der ein oder andere auch weiterhin im Kölner Trikot auflaufen wird, ist nach Aussage des sportlichen Leiters Stephan Küsters ungewiss: „Noch ist alles offen“, erklärt Küsters. „Wir werden nun die Gespräche mit den Spielern beginnen, wobei ja zum Glück die meisten aus unserem Kader noch Vertrag haben.“
Trotz eines zuletzt vom Sportleiter kommunizierten „heruntergeschraubten Etats für Mannschaft und Betreuerstab“ ab Sommer weiß der 52-Jährige aber auch: „Wir brauchen künftig eine stabile Achse aus Alt und Jung. Nur auf den Nachwuchs zu setzen, geht in der Dritten Liga nicht.“
Bevor Küsters und seine Mitstreiter die konkreten Entwürfe für die Anfang August beginnende Saison 2024/2025 skizzieren, steht Viktorias Mannschaft am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) ein erneutes Highlight gegen einen weiteren Aufstiegsaspiranten bevor: Preußen Münster gastiert am Wochenende im Rechtsrheinischen, der Tabellendritte mischt als Aufsteiger seit Monaten die Liga auf und belegt vor dem 35. Spieltag Relegationsplatz drei.
Kölns Gegner Preußen Münster klopft ans Tor zur Zweiten Bundesliga
Stephan Küsters, der einst selbst für die Preußen als Aktiver auf dem Feld stand (1998 bis 2006) und später noch als Scout in Münster arbeitete, freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein: „Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich“, sagt Kölns sportlicher Leiter. „Gerade jetzt, wo sie ans Tor der Zweiten Liga klopfen.“
Wobei sich Küsters schwer damit tut, seine Preußen als Top-Anwärter auf den Sprung in die Zweite Bundesliga einzuordnen: „An den letzten Spieltagen ist immer alles möglich, gerade in dieser Liga. Im Moment sehe ich Münster mit vier bis fünf anderen Teams auf Augenhöhe.“ Etwa 4000 Preußen-Fans werden am Samstag in Köln erwartet, für Stimmung dürfte ausreichend gesorgt sein.
Niklas May fehlt Viktoria Köln nach seiner fünften Gelben Karte
Wie so häufig in der jüngsten Vergangenheit wird Olaf Janßen bei der Zusammenstellung seiner Startelf Kreativität beweisen müssen: Niklas May ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt, die Einsätze von Tobias Anselm, Luca Marseiler, Patrick Koronkiewicz und Jeremias Lorch (alle krank) stehen auf der Kippe.
Sicher ausfallen werden Donny Bogicevic (Syndesmosebandriss), Bryan Henning (Aufbau nach Kreuzbandriss) und auch David Philipp: Trotz erfolgreicher Weisheitszahn-Operation verspürte der Offensiv-Spieler zuletzt erneut Schmerzen im Adduktorenbereich – die Ursache für die Verletzungsprobleme des 24-Jährigen, der jüngst mit dem TSV 1860 München in Verbindung gebracht worden war, ist also weiterhin ungeklärt.