Kevin Pytlik wechselt nach Japan, Zoumana Keita ist verletzt und Enrique Lofolomo gesperrt. Gut möglich, dass sich noch etwas tut in Köln-Höhenberg.
Kommt noch ein Verteidiger?Viktoria Köln hat Personalnot in der Defensive
Olaf Janßen ist auf die Schlussgerade seiner letzten Vorbereitung als Trainer des FC Viktoria Köln eingebogen. Der Höhenberger Drittligist kehrte am Samstag aus seinem einwöchigen Trainingslager in der Türkei zurück. Am Dienstag (14 Uhr/Franz-Kremer-Stadion) folgt die Generalprobe vor dem Rückrundenstart am Sonntag (13.30 Uhr) beim Herbstmeister Dynamo Dresden – Janßens Auftakt zur Abschiedstournee, an deren Ende er im Sommer das Zepter an Marian Wilhelm überreichen wird, seinen aktuellen Assistenten. „Ich spüre keine Wehmut und habe mir deshalb darüber keinen großen Kopf gemacht“, sagte Janßen, der am Saisonende eine neue Herausforderung nach dann viereinhalb Jahren in Höhenberg sucht. Den Entschluss hatte der 58-Jährige bereits im vergangenen Sommer gefasst.
Olaf Janßen schwärmt von Bedingungen im Trainingslager
Neben dem Temperatursturz von knapp 20 Grad erwartet die Viktoria in Köln auch ein schlechterer Untergrund als im Camp in der Türkei. „Die Bedingungen dort waren ganz nah am Optimum. Wir waren fleißig, konnten auch im athletischen Bereich viel machen“, resümierte Janßen. „In Köln werden wir am Montag wohl in die Soccerhalle ausweichen müssen.“ Zurück beim Team werden Niklas May, Lars Dietz und Sidny Cabral erwartet, die das Trainingslager aufgrund von Muskelverletzungen ausgelassen hatten. „Wir müssen sehen, ob sie gegen den FC schon etwas Spielzeit bekommen“, kündigte Janßen an.
In der Türkei hatte die Viktoria ihre beiden Testspiele verloren. Einem 1:3 gegen den Liga-Rivalen SC Verl folgte ein 2:4 gegen den rumänischen Erstligisten FC Botosani. Alle drei Kölner Tore erzielte Tyger Lobinger. Die beiden Niederlagen wollte Janßen nicht zu hoch hängen. „Testspiele bewertet man als Trainer nicht hauptsächlich am Ergebnis, sondern an den Inhalten. Unsere Leistungen waren okay, wir haben daran angeschlossen, was wir in der Hinrunde gezeigt haben“, so der Coach. Als „Wermutstropfen“ bezeichnete Janßen die Knöchelverletzung von Zoumana Keita. Der kurz vor dem Jahreswechsel mit einem neuen Vertrag ausgestattete Innenverteidiger wird laut Janßen rund zwei Monate fehlen.
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Neuer Spieler als „Vorgriff auf den Sommer“?
Durch den Ausfall des 19-Jährigen sowie des Abgangs von Kevin Pytlik in Richtung Japan – der Transfer des Abwehrspielers zum Drittligisten FC Sagamihara soll in dieser Woche über die Bühne gehen – hat die Viktoria in der Defensive Not am Mann. Zudem wurde der Einspruch des Klubs gegen die Drei-Spiele-Sperre für Enrique Lofolomo abgewiesen. „Es ist extrem dünn, um es vorsichtig auszudrücken“, sagte Janßen. „Wir checken den Markt. Man muss abwarten, welche Möglichkeiten es gibt.“ Traditionell ist das Winter-Transferfenster nicht gut geeignet, um sportlich sinnvolle und gleichzeitig finanzierbare Verpflichtungen zu tätigen. „Im Idealfall sollte es ein Vorgriff auf den Sommer sein, aber das ist nicht so einfach“, so Janßen.
Bislang wurden die Kölner im Winter einmal auf dem Transfermarkt tätig: Paul Pöpperl, der als Ersatz für Bryan Henning (wechselte nach Osnabrück) auf Leihbasis von Schalke 04 verpflichtete Mittelfeldspieler, konnte sich nach Ansicht des Trainers gut ins Team einfügen. „Er trägt viele Dinge in sich, die unser Spiel ausmachen. Darum hoffen wir, dass er schnell eine Option wird – bislang macht er diesen Eindruck“, lobte Janßen. Der 21-Jährige äußerte sich durchaus selbstbewusst mit Blick auf die Rückrunde: „Wenn man natürlich auf die Tabelle schaut, sind es nur drei Punkte bis zum Relegationsplatz. Aber ich denke, wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen den ersten Schritt für eine noch bessere Rückrunde in Dresden machen.“
Viktoria Köln hofft auf Rückenwind vom Test-Derby
Das Test-Derby im Franz-Kremer-Stadion soll dafür noch einmal Rückenwind geben. „Es ist schön, eine Vorbereitung mit so einem Highlight abzuschließen“, sagte Janßen. „Wir wollen maximal gefordert sein. Ich gehe davon aus, dass uns der FC quält – in Dresden ist damit auch zu rechnen.“