Am frühen Sonntagnachmittag konnten die Erstliga-Fußballerinnen von Bayer 04 endgültig einen Haken hinter die Geschehnisse im August des vergangenen Jahres machen. Sie gewannen die vom DFB-Bundesgericht angeordnete Wiederholung des Auftaktspiels beim SC Freiburg mit 2:1 (0:0) und holten sich damit jene drei Punkte zurück, die sie im Sommer nach einem 3:2 schon sicher geglaubt hatten.

Bayer-Trainer Roberto Pätzold verschaffte bei der Neuauflage im Dreisamstadion notgedrungen Keeperin Charlotte Voll ihr Bundesliga-Debüt im Leverkusener Dress. Denn Kapitänin Friederike Repohl musste aufgrund einer Virusinfektion passen. Im Sturm erhielt die in der Vorbereitung überzeugende Delice Boboy den Vorzug gegenüber der angeschlagenen Cornelia Kramer, die zunächst auf der Bank Platz nahm.

Bayer 04 Leverkusen findet in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel

Das Match begann munter – mit leichten Vorteilen für die Gastgeberinnen. Nach einer Ecke musste Bayer-Innenverteidigerin Lilla Turanyi einen Kopfball von Selina Vobian kurz vor der Linie entschärfen (6.). Auf der anderen Seite hatte Kristin Kögel Pech, als ihr Schuss aus 17 Metern Tordistanz am Pfosten landete (17.).

Nach einer knappen halben Stunde fehlten erneut nur Zentimeter zum Leverkusener Führungstreffer: Dieses Mal traf Turanyi bei einem Kopfball nach einer Ecke von Karolina Lea Vilhjalmsdottir Aluminium. Die letzte Möglichkeit vor dem Pausenpfiff vergab Janou Levels, die aus spitzem Winkel an Torhüterin Rafaela Borggräfe scheiterte (45.).

„In den ersten 20 Minuten war es ein Abnutzungskampf mit einigen gefährlichen Durchbrüchen nach Ballgewinnen. Danach hat uns Freiburg etwas eingeschnürt, aber wir haben das gut verteidigt und uns zurückgekämpft. Spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte haben wir Freiburg eingeschnürt und hatten viele Torchancen“, fand Pätzold.

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Bayer 04 Leverkusen bestreitet Auswärtsspiel mit Wut im Bauch

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Wolfram Kämpf

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Tatsächlich stellte Leverkusen nach dem Wechsel das aktivere Team. Tempo und Spielfreude nahmen zu. Erneut war es Levels, die das 1:0 verpasste (55.). Eine Minute später war es dann aber soweit: Nach einer Ecke brachte Vilhjalmsdottir den Ball im Nachsetzen erneut in Richtung Tor, wo Selina Ostermeier dem Spielgerät mit der Fußspitze den entscheidenden Touch gab.

Unmittelbar danach wechselte Pätzold doppelt. Kramer und Winterzugang Ruby Grant kamen für Caroline Kehrer und Vorbereiterin Vilhjalmsdottir in die Partie. Für die Engländerin Grant war es die Pflichtspielpremiere in Deutschland. Anlaufschwierigkeiten hatte sie nicht. Nach wenigen Minuten versuchte sie es aus der Distanz (64.) und sieben Minuten später war es ihre Hereingabe, die die freistehende Kögel im Strafraum fand und damit deren Treffer zum 2:0 aus kurzer Distanz ermöglichte.

Mit dem Vorsprung im Rücken zeigte Bayer 04 zunächst eine souveräne Vorstellung. Erst in den letzten Minuten ging es hektisch zu. Dabei glückte der eingewechselten Svenja Fölmli mit einem schönen Schuss in den Winkel das 1:2 (90.+1). Letztlich reichten Leidenschaft und Einsatzwillen, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Wettbewerbsübergreifend war es der siebte Sieg in Serie für Leverkusen.

„Es war ein sehr intensives Spiel, ähnlich wie die beiden vorherigen Duelle mit Freiburg, unser Sieg geht absolut in Ordnung. Wir sind in der zweiten Halbzeit vor allem physisch schon sehr nah an unsere Leistung aus der Hinrunde herangekommen“, fand Pätzold. Sein drittplatziertes Team tritt am Freitag (31. Januar/18.30 Uhr) beim Herbstmeister Eintracht Frankfurt an.

Bayer 04: Voll - Merino Gonzalez, Ostermeier, Turanyi, Levels - Zdebel, Piljic (87. Daedelow) - Vilhjalmsdottir (57. Grant), Kögel - Boboy, Kehrer (57. Kramer). Tore: 0:1 Ostermeier (64.), 0:2 Kögel (70.), 1:2 Fölmli (90.+1). Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Bade (Torwarttrainer Bayer 04, 90.+2/Spielverzögerung). Zuschauer: 1610.