Innenstadt – Kunst, Architektur und kölsche Originale finden sich auf diesem rund sieben Kilometer langen Spaziergang durch die Kölner Innenstadt. Vom Aachener Weiher aus geht es in die Herzkammer Kölns rund um den Heumarkt und den Dom. Wie an einer Perlenkette aufgereiht säumen eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten den Spazierweg.
Den Anfang macht die Tour am Aachener Weiher vor dem Museum für Ostasiatische Kunst (1). Gerade im Frühling und Sommer sind die Wiesen nahe dem Weiher und auf den anliegenden Hügeln ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Reissdorf-Männchen trinkt seit 53 Jahren
Von dort aus geht es im Belgischen Viertel über die Moltkestraße in Richtung Innenstadt und zu einer der ersten Sehenswürdigkeiten, die sich niemand entgehen lassen sollte: Dem trinkfesten Reissdorf-Männchen, das an der Aachener Straße (2) bereits seit 1968 ein Kölsch nach dem anderen genießt. 53 Jahre ist die Installation aus Neonröhren alt und damit weit mehr als eine Reklame – sie steht als eines der Wahrzeichen der Stadt unter Denkmalschutz. Besonders im Dunkeln sind die Neonröhren in knalligem Gelb und Rot ein echter Hingucker.Von hier aus geht es vorbei am Steigenberger Hotel zum Rudolfplatz und der Hahnentorburg (3). Seit dem 12. Jahrhundert ragt das Gemäuer – zunächst als Teil der mittelalterlichen Stadtmauer von Köln – über dem Platz empor. Heute beherbergt die Hahnentorburg als närrische Garnison eine der größten Karnevalsgesellschaften der Stadt, die Ehren-Garde der Stadt Köln 1902.
Hinter dem imposanten Tor geht es dann über die Hahnenstraße mit ihren vielen Geschäften und Boutiquen zu einem der Knotenpunkte der Stadt – dem Neumarkt. Neben dem Innenstadtverkehr wimmelt es an dem Platz normalerweise von Passanten, die es in die Einkaufsstraßen der Innenstadt treibt. Zuvor lohnt sich am Neumarkt noch ein Blick nach oben: Denn auf dem Gebäude der Neumarkt-Galerie (4) thront seit 2001 ein besonderes Kunstwerk – die zwei Meter hohe und drei Tonnen schwere Pop-Art-Eistüte des Künstlers Claes Oldenburg. Als wäre sie vom Himmel gefallen, schmückt sie die obere Ecke des Gebäudes.
Dass die Spitze des Waffelhörnchens dabei in den Himmel ragt, ist kein Zufall: Mit seiner Form soll es an die Spitzen des Kölner Doms erinnern. Ursprünglich waren daher sogar zwei Eistüten angedacht – aus finanziellen Gründen ist aus diesem Plan allerdings schließlich doch nichts geworden. Die Schildergasse führt uns vorbei an der Antoniterkirche weiter Richtung Altstadt bis wir auf die Gürzenichstraße wechseln, die zur gleichnamigen Festhalle im Zentrum der Kölner Altstadt führt. Erbaut wurde der Gürzenich (5) bereits im 15. Jahrhundert. Seit dem 19. Jahrhundert dient das Gebäude als Veranstaltungsort für Kongresse, Gesellschafts- und Kulturveranstaltungen. Auch zahlreiche Karnevalsveranstaltungen finden hier während der Session statt. Von hier aus ist es ein Steinwurf bis zu unserem nächsten Ziel, dem Heumarkt.Den Platz in der Nähe des Rheins dominiert das große Reiterstandbild Friedrich Wilhelm III. (6) mit 16 überlebensgroßen Sockelfiguren und mehreren Reliefs. Der Blickrichtung des Preußenkönigs folgen wir über die Markmannsgasse vorbei am Hänneschen Theater bis wir an den Rhein gelangen.
Altstadt mit Groß St. Martin
Dort lässt sich auf dem Weg Richtung Hohenzollernbrücke die Aussicht auf die Häuserfront der Altstadt mit der Kirche Groß Sankt Martin im Hintergrund genießen. Auf der Höhe von Sankt Martin (7) macht unser Weg einen Schlenker auf das Kopfsteinpflaster Altstadt-Gassen Richtung Alter Markt. Über ihn ragen sowohl das Rathaus als auch der alte Rathausturm (8). Hinter dem Alter Markt nimmt der Weg schließlich eine Biegung nach rechts über die Mühlengasse zurück ans Rheinufer, wo wir mit Blick auf die Hohenzollernbrücke dem Dom und dem Hauptbahnhof immer näher kommen. Kurz vor der Hohenzollernbrücke geht es links die Treppen hinauf zum Heinrich-Böll-Platz (9).
Infos zur Tour
Maskenpflicht: Am Rheinufer, in einigen Straßenzügen der Innenstadt und weiteren Bereichen des Stadtgebiets herrscht die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
An- und Abfahrt: Die KVB-Linien 1und 7 halten an der Haltestelle Universitätsstraße in unmittelbarer Nähe des Startpunkts. Den Endpunkt der Tour markiert die Haltestelle Moltkestraße (Linien 1 und 7).
Länge: Die Tour ist knapp sieben Kilometer lang und dauert rund zwei Stunden. Es ist auch möglich, die Strecke am Rudolfplatz zu beenden, wo mehrere KVB-Linien zusammenlaufen.
Achtung: Denn der Platz bietet eine ungewöhnliche Besonderheit. Unter der Ebene befindet sich der Konzertsaal der Kölner Philharmonie (erkennbar an dem kreisrunden, andersfarbigen Pflaster). Wenn hier Ordner stehen, dann proben unter ihnen die Musikerinnen und Musiker, oder es findet gerade ein Konzert statt. Da die Schritte auf dem Platz die Akustik im Konzertsaal während dieser Veranstaltungen stören würden, herrscht hier zu diesen Zeiten absolutes Betretungsverbot.
Weiter geht es vorbei am Museum Ludwig und dem Römisch-Germanischen Museum zum Roncalliplatz und zur Domplatte am Kölner Dom. Dort lohnt es sich, den Blick auch nach unten zu richten. Oft fertigen Künstler auf der Domplatte in bunten Farben imposante, riesige Kreidebilder. Haben wir uns daran und an den Blicken auf das 157 Meter hohe gotische Kirchengebäude sattgesehen, geht die Tour schließlich über die Hohe Straße weiter, bis wir rechts in die Minoritenstraße einbiegen.
Ihr folgt der Weg bis zur Breite Straße, an deren Ende wir zum Willy-Millowitsch-Platz (10) kommen. Dort lädt die bronzene Gedenkstatue der Kölner Theaterikone zu einer kurzen Verschnaufpause ein. Mit etwas Glück, ist ja noch ein Plätzchen neben ihm auf der Bank frei.Zum Abschluss des Stadtspazierganges geht es nun links mit Blick auf die Kirche Sankt Aposteln (11) über die Apostelnstraße bis zum Neumarkt zurück, wo die Tour endet.